2024-04-25T14:35:39.956Z

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<b>F: Menzner</b>
<b>F: Menzner</b>

Der Altherren-Fußball ist im Wandel

Immer weniger Oldies treten vor den Ball +++ Der Gindericher Georg Lörcks hat deshalb neue Konzepte entwickelt

In 51 Vereinen im Kreis Moers wird Fußball gespielt. In 27 Clubs traten Ende 2013 Altherren-Spieler vors runde Leder - Tendenz fallend. Eine Entwicklung, die auch in den anderen 13 Kreisen des Fußball-Verbandes Niederrhein (FVN) festzustellen ist.

Georg Lörcks, der beim FVN für die Oldies zuständig ist, hat sich längst dem Thema angenommen und sich auf die Fahne geschrieben, mit neuen Angeboten und Reformen wieder mehr Ü-Kicker an den Ball zu bekommen. Der Gindericher macht die Veränderungen insbesondere an dem gesellschaftlichen Wandel mit längeren Arbeitszeiten fest. "Der Samstag ist der Hauptspieltag der Alten Herren. Es ist aber auch der Familientag, so dass immer mehr Begegnungen ausfallen", meint Lörcks. Vor allem finden immer weniger Partien zwischen 11er-Mannschaften statt.

Als langjähriger Obmann der Oldies beim SV Ginderich hat er den Wandel bis 2004 hautnah miterlebt. Waren die Teams früher in verschiedene Altersgruppen aufgeteilt, können die meisten Clubs heute nur noch eine Mannschaft stellen. Dann steht ein fitter 32-Jähriger, der gerade aus dem Punkte-Spielbetrieb kommt, einem erfahrenen Recken, der doppelt so alt ist, auf dem Platz gegenüber. Auch das sei nicht förderlich, "weil die jungen Leute dann die Lust verlieren würden", meint das FVN-Präsidiumsmitglied. Er fordert ein Umdenken und möchte mehr Teams davon überzeugen, Kleinfeld-Spiele auszutragen. "Wenn man keine elf Mann zusammen bekommt, kann man neun gegen neun oder sieben gegen sieben spielen. Der Platz ist doch frei. Und wir wollen doch alle regelmäßig Fußball spielen. Leider ist das noch nicht in allen Köpfen angekommen." Das trifft auch auf die Entscheidungsträger im nationalen Verband zu. Der DFB plädiert weiterhin für Spiele elf gegen elf. Lörcks kann das nicht nachvollziehen.

Er hat überdies festgestellt, dass immer mehr Mannschaften auf ihren wöchentlichen Trainingstag verzichten und stattdessen ein Spiel vereinbaren. "An einem Dienstag- oder Mittwochabend kommen 20 Leute und mehr, während am Samstag keine elf Spieler können."

Auch das nahm der Rentner zum Anlass, eine Kleinfeldspielrunde für Ü 32-Teams auf die Beine zu stellen. Sie findet wie die Ü 50-Runde auf Verbandsebene statt, während Ü 40-Mannschaften auch auf Kreisebene ihren Meister ermitteln. 47 Ü 32-Auswahlen haben sich angemeldet. "Auf unserer letzten Tagung haben sich viele Vereinsvertreter für eine solche Spielrunde ausgesprochen." Gerade die Zielgruppe der über 32-Jährigen sei wichtig. "Denn hier liegt die Schnittstelle zwischen dem traditionellen Senioren-Spielbetrieb und dem späteren Altherren-Fußball. Wenn sich diese Spieler vom Verein abwenden, ist es schwierig, sie zurückzugewinnen", meint Lörcks.

Ende August geht's los. Bis Mai 2015 stehen sich die 47 Teams (jeweils sechs Feldakteure und ein Torwart) geografisch aufgeteilt in sieben Gruppen gegenüber. Drei bis vier Teams treffen sich auf einer Platzanlage. Eine Begegnung dauert zwei Mal 15 Minuten. Die besten zwei Mannschaften pro Gruppe qualifizieren sich für das Festival des Breitenfußballs am 20. Juni 2015 in Duisburg und ermitteln dort den FVN-Meister. Und Georg Lörcks will weitere Anreize für andere Altersklassen schaffen. Eine Spielrunde für Ü 60-Balltreter ist bereits in Planung.

Aufrufe: 023.7.2014, 14:55 Uhr
Rheinische Post / Rene PutjusAutor