2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Ein kongeniales Duo: Trainer Hans Oertwig (links) und sein Co Enis Djerlek arbeiten seit 15 Jahren zusammen und telefonieren derzeit jeden Tag miteinander.  ©Gunnar Reblin
Ein kongeniales Duo: Trainer Hans Oertwig (links) und sein Co Enis Djerlek arbeiten seit 15 Jahren zusammen und telefonieren derzeit jeden Tag miteinander. ©Gunnar Reblin

Der abwesende Strippenzieher

Hans Oertwig trotz gesundheitlicher Probleme mittendrin im Geschehen

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Seit mehreren Monaten kann Trainer Hans Oertwig aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an der Seitenlinie des Fußball-Brandenburgligisten Oranienburger FC Eintracht stehen. Doch trotz seiner Abwesenheit ist der Coach bei den Kreisstädtern omnipräsent, trägt jede Entscheidung mit.

"Hans Oertwig ist Enis Djerlek und Enis Djerlek ist Hans Oertwig", beschreibt OFC-Kapitän Robert Pocrnic die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und dessen Co als "eine Symbiose". Alles sei abgesprochen, von den Trainingsinhalten bis hin zu unterschiedlichen Aufstellungsvarianten. "Was gemacht wird, kommt vom Trainer."

Oertwig stand das letzte Mal am 6. September im Landespokalspiel bei Grün-Weiss Brieselang (1:5) an der Seitenlinie. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Doch Djerlek ist optimistisch, dass der 61-Jährige der Mannschaft in der Rückrunde wieder zur Verfügung steht. "Wir brauchen ihn in der jetzigen sportlichen Situation, in der sich der OFC befindet, ganz dringend. Sein Schatz an Erfahrung wird dem Team in jedem Fall helfen", ist sich Djerlek sicher. Das Trainerduo kennt sich seit über 22 Jahren, die Zusammenarbeit besteht seit 15 Jahren. Von einer Männerfreundschaft will Djerlek dabei nicht sprechen, "eher von einer Vater-Sohn-Beziehung".

Pocrnic, der ebenso zum Übungsleiter-Stab der Oranienburger gehört, ist durch das Fehlen von Oertwig gefordert. Er selbst telefoniere täglich mit den Chef-Trainern. "Ich höre mir aber auch die Sorgen der Spieler an", unterstreicht der 41-Jährige seine Funktion als Bindeglied zur Mannschaft. Warum sich Robert Pocrnic für den OFC Eintracht und seinen kranken Trainer so engagiert, ist klar: Er wollte eigentlich seine Laufbahn beenden, heuerte dann aber doch zur Saison 2012/2013 beim Verein aus Oberhavel an. "Hans Oertwig hat viel investiert und mich wieder richtig fit gemacht. Das hat viel mit Loyalität zu tun, und für mich ist es jetzt Zeit, etwas zurückzugeben."

Offensivspieler Miguel Unger kennt den erkrankten OFC-Coach schon seit vielen Jahren und schätzt dessen Menschlichkeit und fußballerische Erfahrung. "Als ich noch bei den E-Junioren der Reinickendorfer Füchse spielte, war Oertwig mein Stützpunktleiter", sagt Unger, der seinen Trainer vermisst. Der Oranienburger Coach ist trotz seiner Abwesenheit immer ein Thema im Team. "Enis Djerlek erzählt viel über Oertwig. Ab und zu rufen wir ihn auch an. Er soll sich auf dem Weg der Besserung befinden", weiß Unger. Sollte Oertwig die Mannschaft bald wieder trainieren können, werden die Spieler ihn mit einem Willkommensgeschenk empfangen. Das dürfte schon zu Beginn der Rückrunde der Fall sein. Vielleicht setzt das Comeback von Hans Oertwig neue Kräfte im Abstiegskampf frei.

Aufrufe: 015.12.2014, 09:42 Uhr
MOZ.de / Steffen Kretschmer und Arne FärAutor