Unabhängig davon, was sich nun tatsächlich beim SSV Ulm oder in den Aufstiegsspielen oder sonstwo abspielt, wäre es für die Wormatia natürlich einfacher gewesen, sie hätte sich am Samstag durch einen Heimsieg vor die Donaustädter geschoben. Doch die Mannschaft von Trainer Sascha Eller war nicht in der Lage gewesen, die durch die zeitgleiche Niederlage der Ulmer in Baunatal zustandegekommene Steilvorlage zu nutzen. Gegen die Mainzer war es viel zu wenig, was der Hausherr vor 900 Zuschauern zu bieten hatte. Dabei war es für die als Teilnehmer der Aufstiegsspiele feststehenden Mainzer eigentlich um nichts mehr gegangen, während die Wormser wussten, worum es zu kämpfen galt: „Es geht darum, das Spiel zu gewinnen und dann den Mainzern gegen Neustrelitz die Daumen zu halten“, hatte Marcel Gebhardt von der Sportlichen Leitung der Wormatia vor Spielbeginn die Marschroute vorgegeben. Teil eins der Vorgabe konnte gegen engagierte Gäste nicht im Ansatz umgesetzt werden; nun wird es bei Teil zwei bleiben müssen.
Dass es gegen das junge Spitzenteam der Liga nicht einfach werden würde, war klar. Aber lediglich ein gefährlicher Schuss von Lucas Oppermann (31.), als Adam Jabiri vorgelegt hatte, war zu wenig gewesen, um den Gast in Rückstand geraten zu lassen. Dieser machte es besser und ging nach einem Angriff über die rechte Seite durch Richard Weil in Führung (36.). Die Entscheidung fiel dann bereits 90 Sekunden nach Wiederanpfiff. Der zunächst in der Innenverteidigung aufgebotene Wormatia-Stürmer Marcel Kunstmann, der seinen Job zunächst hinten richtig gut gemacht hatte, leitete durch einen katastrophalen Fehlpass im Mittelfeld einen schnellen Konter ein, den Devante Parker gekonnt nutzte. „Das hat uns das Genick gebrochen“, beschrieb Wormatia-Coach Sascha Eller. Dem pflichtete Gästecach Martin Schmidt bei: „Als der Gegner in der zweiten Halbzeit mehr riskiert hat, konnten wir gleich den zweiten Treffer setzen, der das Spiel entschieden hat.“ Während die Mainzer laut Schmidt im Anschluss zeigten, „dass wir auch ohne Verstärkung von oben gut sind“ und vergleichsweise locker das 3:0 durch den eingewechselten Dennis Franzin nachlegten (69.), kam die Wormatia erst in der Schlussviertelstunde noch zu drei Chancen, von denen Jabiri immerhin eine per Kopf zum 1:3 (85.) nutzte. Jetzt dürfen die Wormaten also den Mainzern die Daumen drücken, die schon mal versprachen: „Wir werden in diesen zwei Aufstiegsspielen jeweils Vollgas geben. So wie wir das heute auch gemacht haben“, versprach 05-Kapitän Michael Falkenmayer.