2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Der absolute Wahnsinn

Der etwas andere Spielbericht

Schier Unglaubliches spielte sich am Freitagabend im altehrwürdigen Jahnsportpark der vorpommerschen Stadt Grimmen ab...

Im Generationenduell trafen die A-Jugend des Grimmener Sportvereins und die GSV-Oldies aufeinander. Die Wettquoten standen vor der Partie bei 1:54, was die klare Außenseiterrolle der Opas eindeutig dokumentierte. Aber Bange machen gilt nicht und so wurden die letzten wichtigen Vorbereitungen in der Rentnerkabine angepackt. Stützkorsett ordentlich festgeschnürt, Rheumasalbe gleichmäßig auf den einstmaligen Astralkörper geschmiert und die Dritten ab in den Zahnputzbecher. So ging es hinaus, den weiten Weg bis auf den Playground.

Am Kunstrasenplatz angekommen hatten einige Oldies schon nur noch 86% Akkuladung. Die jungen Wilden begannen konzentriert und nach knapp 10 Minuten waren sie verdient mit 2:0 in Front.
Aber die Oldies schlugen zurück. Der Lette Gil vollendete technisch hochwertig ins lange Eck zum vielumjubelten 1:2 Anschlußtreffer. Danach die Opis mit Aufwind und 1-2 riesen Chancen. Im Rausch des Ehrentores wurde man nun etwas übermütig und stand hinten zu offen, da nun jeder mit einem eventuellen Ausgleichstor Heldenstatus erreichen wollte. Dies nutzen die Nachwuchsasse clever und konterten die lahmen Enten dreimal hintereinender aus.

1:5! Boah...das hatte gesessen. Jetzt lief es wieder in die erwartete Richtung für die Küken. Halbzeit.

Für die Alten hieß es erstmal Wunden lecken. Ein paar Blutdrucksenker wurden eingeworfen und so ging man mit entspannten 120/80 in die zweite Hälfte. Diese begann eigentlich recht ruhig und die Oldies kamen gut ins Match.

Ein erneuter Konter brachte allerdings das frühe 1:6. Nun ging es in Richtung zweistellig und erste Beatmungsgeräte wurden auf der Oldiebank gesichtet. Aber es kam alles anders...

Der Fahrradkurier und der ehemalige Speerwurfeuropameister verkürzten per Doppelschlag auf 3:6. Ungläubiges Staunen auf beiden Seiten und weiter gings. Direkt vom Anstoß weg spielten sich die Jungen durch die noch im Jubel befindlichen rundlichen Herren und stellten wieder auf 3:7. Jetzt aber! Das musste doch reichen gegen diese alten Säcke.

Als der, der das Mehl mahlt kurz darauf das 4:7 erzielte, ahnte noch keiner der 17/18-jährigen Smartphonebesitzer, was nun folgen würde. Noch knapp 10 Minuten zu spielen und beim Großteil der Oldies nur noch 10% Akku.

Doch plötzlich passierte etwas, worauf die Jungen nicht gefasst waren. Die vor dem Spiel aufgetragene Rheumasalbe fing an ihre Wirkung auf den Bodys der Silberrücken zu entfalten. Einwirkzeitpunkt exakt erreicht und weiterer Körperverfall für 15 Minuten ausgesetzt. Die Alten warfen ihre Kombinationsmaschinerie an und die Jungen hatten jetzt kaum etwas entgegen zu setzen.

War das 5:7 vom Fahrradkurier noch verschmerzbar gewesen, warf das 6:7 durch Gerd nun pure Panik in die Gesichter der scheinbar plötzlich um Jahrzehnte gealterten Jugendspieler.

...und die Oldies blieben eklig und kombinierten sich durch die rar gesäten Verteidiger der A-Jugend. Zwei Minuten vor dem Abpiff hatten die Oldies eine Doppelchance und scheiterten hauchdünn. Aber die Szene war noch nicht vorbei. Die Jungen übersahen den lauernden Stubenzweitältesten und der Lette Gil staubte locker zum 7:7 ab. Absolute Schockstarre auf Seiten der Jungen.

Das letzte Mal habe ich so etwas gesehen, nachdem sich Dornröschen die Spindel in den Zeigefinger jagte. Damals dauerte das 100 Jahre...diesmal waren es 100 Sekunden, in denen die GSV-Oldies noch zwei dicke Dinger auf den Schlappen hatten, aber vielleicht wäre das denn auch des Guten zu viel gewesen. So blieb es in einem der denkwürdigsten Spiele der Fussballgeschichte beim 7:7.

Aufrufe: 016.4.2015, 08:53 Uhr
Grimmener SVAutor