2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Matthias Niedermeier war nur Sekunden im Spiel, als ihm aus kurzer Distanz der Ausgleich für den 1. FC Bad Kötzting gelang. Foto: Tschannerl
Matthias Niedermeier war nur Sekunden im Spiel, als ihm aus kurzer Distanz der Ausgleich für den 1. FC Bad Kötzting gelang. Foto: Tschannerl

Der 1. FC Bad Kötzting hat vorgelegt

2:1-Sieg ist nichts für schwache Nerven +++ Ansbach reicht im Rückspiel schon ein 1:0

Das 1. Relegationsspiel des 1. FC Bad Kötzting gegen die Spvgg Ansbach am Mittwochabend war nichts für schwache Nerven. Vor gut 1000 Zuschauern hatten die nervös agierenden Badstädter in der ersten halben Stunde ihre Mühe mit dem forschen Nord-Bayernligisten. Der spielte befreit auf und ging verdient durch Hendel (39.) mit einer 1:0 Führung in die Pause. Erst nach der Pause wachten die Gastgeber auf. Michael Faber verschoss zunächst noch einen Foulelfmeter (53.), ehe Matthias Niedermeier gut zehn Minuten später ausgleichen konnte (64.). Kurze Zeit später machte Michael Faber seinen Fauxpas wieder gut und erzielte nach einem feinen Spielzug den 2:1-Siegtreffer (71.).

Es war das erwartet schwere Spiel für die Gallmeier-Elf und ein Wunschergebnis ist der 2:1 Sieg sicherlich auch nicht. Insbesondere weil die Relegation im Europapokal-Modus gespielt wird, das Auswärtstor also bei Torgleichheit doppelt zählt. Dieses wichtige Tor ist den Franken am Mittwochabend gelungen, ein 1:0 im Rückspiel würde für sie das Weiterkommen bedeuten.

Zu viele Fehler im Aufbauspiel

Die Partie begann gerade aus Sicht der Hausherren schleppend. Unverständlich die große Nervosität in den Reihen der Rotblauen, die doch zuletzt eine tolle Siegesserie hingelegt hatten. Die Ansbacher machten das weitaus besser. Ihr Spiel war schnörkellos, dazu kamen immer wieder überraschende Pässe ins Zentrum. Nach einer guten Viertelstunde die erste gute Möglichkeit für die Gäste. Patrick Kroiß konnte beinahe ungestört am Sechzehner Maß nehmen, seinen Schlenzer tauchte Stefan Riederer aus dem Eck (17). Nur fünf Minuten später stockte dem FC-Anhang der Atem. Der aufgerückte Sven Hendel kam nach einem Freistoß völlig frei zum Kopfball, der strich aus acht Metern um Zentimeter am Pfosten vorbei. Die Badstädter bis dahin immer noch mit keinen klaren Aktion nach vorne, sie machten sich mit zu vielen Fehler schon im Aufbauspiel das Leben schwer. Einzig Fabers Schuss aus 16 Metern sorgte für ein Raunen im Stadionrund. Körner hechtete das Leder aus dem Eck (27.).

Eine halbe Stunde war gespielt, als der Nord-Bayernligist dann eine hundertprozentige Möglichkeit vergab. Herzner hatte glänzen durch gesteckt und Marc Suttor stand alleine vor Stefan Riederer. Der lenkte das Leder mit einer reflexartigen Fußabwehr zur Ecke. Die Führung der Mittelfranken lag in der Luft und nach 39 Minuten war es soweit. Wieder eine der gefährlichen Standardsituationen der Gäste, die Badstädter brachten mehrmals die Kugel nicht aus dem Strafraum und Sven Hendel war zur Stelle. Gegen seinen Schuss aus zehn Metern war Riederer machtlos.

Erst jetzt wachten die Hausherren etwas auf. Zwei gute Möglichkeiten für sie in den letzten beiden Minuten des ersten Spielabschnitts. Zunächst köpfte Faschingbauer nach Lexflanke den Ball an den Pfosten (43.), eine Minute später zirkelte Kapitän Florian Frisch den Ball um Zentimeter über das Lettenkreuz. Dann war Pause am Roten Steg, die Führung für den Gast aus Mittelfranken war verdient.

Entsetzen nach vergebenem Elfer

Nach der Pause stand eine andere Elf der Gastgeber auf dem Platz. Sie übernahm sofort die Initiative und sollte schnell belohnt werden. Als Störzenhofecker Faschingbauer beim Kopfballversuch klar zu Boden riss, zeigte der Unparteiische ohne zu Zögern auf dem Elfmeterpunkt und schickte den zuvor verwarnten Ansbacher mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen (52.). Michael Faber trat zur Vollstreckung an, scheiterte aber beim ersten Versuch schon an Körner, den zurückspringenden Ball traf der Youngster der Rotblauen nur mit der Sohle und das Leder landete wieder in den Armen des Ansbacher Keepers. Entsetzen am Roten Steg.

Ausgleich nach Sekunden im Spiel

Pater Gallmeier reagierte, schickte zunächst Jakub Süsser und dann Matthias Niedermeier aufs Feld. Niedermeier war nur Sekunden im Spiel, als ihm nach einem Eckball und einer unübersichtlichen Aktion im Fünfmeterraum das Leder vor die Füße sprang. Irgendwie stocherte er den Ball zum Ausgleich über die Linie (64.). Die Ansbacher reklamierten zwar heftig auf Torwartfoul, der Treffer fand aber seine Anerkennung.

Jetzt machten die Rotblauen in Überzahl Druck. Als Riederer einen Angriff der Gäste abfing, ging es blitzschnell. Sein weiter Abwurf landete bei Faschingbauer und der sah im Zentrum den frei stehenden Faber. Dieses Mal machte der alles besser. Allein vor Körner behielt er die Nerven und schoss zur Führung ein (71.). Die Partie war gedreht.

In den Schlussminuten hatten beide Teams noch Möglichkeiten, den Spielstand zu verändern. Bei den Badstädtern fehlte bei zwei gut gespielten Angriffen etwas die Genauigkeit, um einen weiteren Treffer draufzulegen. Dann hatten sie in der Schlussminute Glück. Ansbach mit einem Konter und der zuvor erst eingewechselte Hamernik musste mit allerletztem Einsatz vor Herzner klären.

Dann war Schluss am Roten Steg und die 90 Minuten haben gezeigt, dass wohl beide Mannschaften auf Augenhöhe agieren. Auf die Badstädter wartet im Rückspiel im Pigrol Sportpark sicherlich ein heißer Tanz.

Trainerstimmen

Andreas Heid (Spvgg Ansbach): Meine Mannschaft hat eine sehr gute Partie gespielt. Wir haben gut begonnen, ohne Nerven agiert. Bis zum Führungstreffer hätten wir schon das eine oder andere Tor machen können. Nach der Pause wurde es schwieriger für uns. Zuerst hatten wir noch Glück beim verschossenen Elfmeter, aber die gelb-rote Karte für Störzenhofecker hat uns schon geschwächt. Bad Kötzting hat dann Druck gemacht. Vor dem Tor war schon ein regelwidriger Einsatz gegen unseren Torhüter, aber egal. Gegen Ende hatten wir nochmals die Gelegenheit zum Ausgleich. Leider haben wir diese vergeben. Mit dem Ergebnis können wir leben, es ist noch alles offen.

Peter Gallmeier (FC Bad Kötzting): Wir haben fast die gesamte erste Halbzeit unsere Nerven nicht in den Griff bekommen. Erst nach der Pause haben wir befreiter aufgespielt. Wir hatten wie am Samstag wieder Pech beim Elfer, dann aber doch gleich den Ausgleich. Mit der Einwechslung von Niedermeier hatte ich ein glückliches Händchen. Das Auswärtstor für Ansbach ist natürlich bitter, wir wollten zu Hause schon zu Null spielen. Dennoch ist für uns auch im Rückspiel alles drin.

Aufrufe: 028.5.2015, 15:52 Uhr
cukAutor