2024-05-08T14:46:11.570Z

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Gelacht wurde oft am Samstag in Arfeld: Rüdiger „Mecki“ Hartmann führte das Interview mit Ehrenspielführer Uwe Seeler (l.). Fotos (2): pos
Gelacht wurde oft am Samstag in Arfeld: Rüdiger „Mecki“ Hartmann führte das Interview mit Ehrenspielführer Uwe Seeler (l.). Fotos (2): pos

Fußball-Fest vor 1000 Fans

Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft zauberte am Rasen und sammelte viele Sympathien

Dieser Moment verursachte Gänsehaut pur – und er passte wunderbar in ein Fußball-Fest mit 1000 Fans, von dem man in Wittgenstein noch lange sprechen wird: Als Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstagnachmittag erstmalig den Rasen der Arfelder Köppel-Arena betrat, erhoben sich die Zuschauer spontan von ihren Plätzen und applaudierten.

„Uns Uwe“ grüßte freundlich in Richtung Publikum und gab den Applaus später im Gespräch mit FuPa Südwestfalen gerne zurück: „Das sind unglaublich nette Leute hier – ausnahmslos. Ich bin tief beeindruckt, was man hier auf die Beine gestellt hat“, sagte die Legende des Hamburger SV.

Der 80-jährige Vize-Weltmeister von 1966 fungierte am Samstag als Delegationsleiter seiner Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft und führte den Anstoß des Spiels gegen die Gastgeber von Deportivo Arfeld selbst aus. Doch nicht nur das: Geduldig erfüllte der Hamburger jeden Foto- und Autogrammwunsch, nahm sich Zeit für einen Plausch mit den Fans und stand mit seiner bescheidenen und bodenständigen Art doch irgendwie im Fokus.

Was für den langjährigen Nationalspieler galt, dem standen die Spieler seiner Traditionsmannschaft in nichts nach: Die früheren Bundesliga-Stars zauberten beim 13:3 (4:3)-Erfolg gegen Deportivo Arfeld auf dem Rasen – das Resultat war an diesem Tag völlig nebensächlich – und sammelten auch jede Menge Sympathien. Der Mannschaft mit den Ex-Profis Markus Pröll, Ronald Maul, Michael Schulz, Jörg Heinrich, Ingo Hertzsch, Dariusz Wosz, Thomas Helmer, Bernd Schneider, Matthias Herget, Frank Mill, David Odonkor, Christian Schreier, Dirk Schuster, Giovanni Federico und Uwe Diether war deutlich anzumerken, dass sie sich in Arfeld jederzeit pudelwohl fühlte.

Und dafür hatten die Jungs von Deportivo Arfeld auch alles in die Waagschale geworfen: Die Vorbereitungen für das Abschiedsspiel vom offiziellen Spielbetrieb hatten sich gelohnt: Bei herrlichem Sommerwetter bekamen die Zuschauer 16 „Buden“ zu sehen, dreimal durften die Arfelder jubeln – nach Treffern von Philipp Henk, Lukas Belz und Merlin Belz. Dass nach dem Seitenwechsel bei den Gastgebern etwas die Kraft nachließ und die Ex-Nationalspieler ihre ganze Cleverness und Ballsicherheit zur Geltung brachten, störte nun wirklich niemanden. „Wir sind in jeder Hinsicht zufrieden. Wir haben drei Tore geschossen und keine 20 bekommen – was will man mehr. Entscheidend ist, dass es den Leuten gefallen hat und das haben wir eindeutig so wahrgenommen“, sagte Deportivo-Mitorganisator Christian John.

Dass es am Ende zweistellig wurde, kam überdies nicht ganz von ungefähr: „Eine Truppe in dieser Qualität hatten wir definitiv noch nie zusammen auf dem Platz“, sagte Kult-Moderator Werner Hansch, der den Nachmittag gemeinsam mit dem Arfelder Lokalmoderatoren Rüdiger „Mecki“ Hartmann moderierte. Denn mit Ausnahme des früheren Kölner und Frankfurter Torhüters Markus Pröll hatten alle Spieler in der Startelf der Traditionsmannschaft auch einst das Nationaltrikot getragen. Kommentar von Werner Hansch, dem man trotz Ruhestandes bescheinigen durfte, dass er überhaupt nichts verlernt hat: „Auch der Markus Pröll hätte Länderspiele verdient gehabt.“

Die von Schiedsrichter Bernd Pöppel und seinen beiden Linienrichtern Florian Fino und Kevin Heiner geleitete Partie machte einfach nur Spaß: Hier ein Hackentrick, dort eine sehenswerte Direktkombination und an anderer Stelle ein wunderschöner Schlenzer in den Giebel – ohne Zweifel war jeder Cent des Eintrittsgeldes bestens angelegt. Dass das Tempo nicht mehr das war, mit dem die Spieler früher in den Bundesliga-Stadien unterwegs waren? Mag sein, tat aber der Stimmung keinen Abbruch.

Der Fußball-Tag in Arfeld begann aber bereits am frühen Nachmittag. Das Vorspiel gehörte natürlich dem Fußballnachwuchs. Die U13 des Bundesligisten FC Schalke 04 trat hier gegen eine punktuell verstärkte Mannschaft der JSG Ebenau-Diedenshausen-Erndtebrück an und gewann standesgemäß mit 21:0. Was die Zuschauer an Spielzügen geboten bekamen, das verdiente durchaus Respekt. In den Pausen wurde moderiert, es gab jede Menge Fan-Artikel zu gewinnen und Interviews wurden geführt.

Aufrufe: 026.6.2017, 11:14 Uhr
Martin VölkelAutor