2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Denno setzt auf Nachwuchs: "Jungs sollen zu Männern reifen"

Der FuPa-Schnellcheck mit der ESG 99/06

Die ESG 99/06 hatten viele Beobachter der Kreisliga A Süd vor der Saison weit oben auf dem Zettel. In der spielfreien Zeit muss sich die Truppe von Tobias Denno beim Blick auf die Tabelle jedoch mit Platz zwölf zufrieden geben. In unserem Wintercheck spricht der Coach unter anderem über die Gründe für das Abschneiden und nennt die Ziele für die Rückrunde.

Wie zufrieden seid Ihr mit der abgelaufenen Hinrunde?

Tobias Denno: Wir können mit der Punktausbeute und dem Tabellenplatz nach der Hinrunde bei dem Potenzial, was in der Mannschaft steckt, nicht zufrieden sein. Allerdings hat die Mannschaft sich nach einer langen Durststrecke zur Hälfte der Hinserie wieder recht gut gefangen. Wir haben in dieser Phase einiges dazugelernt. Viele junge Spieler mussten im Seniorenfussball ankommen und die Erfahreneren brauchten etwas Zeit, um mehr Verantwortung zu übernehmen und in den heißen Phasen des Spiels die Ruhe zu bewahren.


Entspricht der erreichte Tabellenplatz tatsächlich Euren Leistungen oder wäre Deiner Meinung nach ein besseres / schlechteres Abschneiden gerechtfertigt?

Denno: Da unsere Leistungen in der Hinrunde sehr stark schwankten geht ein Tabellenplatz im Mittelfeld derzeit mit der Gesamtleistung einher - jedoch nicht mit dem betriebenen Aufwand. Wir haben gegen extrem starke Gegner teilweise sehr gut ausgesehen. Gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte haben wir aber oftmals kopflos gespielt und zu viele Fehler gemacht. Ohne den langfristigen Ausfall einiger Stammkräfte und Führungsspieler hätten wir vielleicht etwas mehr Stabilität gehabt und den ein oder anderen spielentscheidenden Fehler weniger gemacht.


Gibt es einen Spieler oder eine generelle Entwicklung, den/die Du gezielt loben würdest?

Denno: Loben muss man auf jeden Fall die Konsequenz mit der die Verantwortlichen des Vereins den eingeschlagenen Weg bestreiten. Wir wollen auf Jungs aus dem eigenen Nachwuchs setzen, die in gewisser Weise zu gestandenen Männern auf dem Platz reifen sollen. Das erfordert Geduld und einen ruhigen Umgang mit der Situation. Den Rückhalt haben wir in der Phase, in der es nicht gut lief, gespürt. Dazu ist die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam der U17, U19 und besonders unserer zweiten Mannschaft sehr gut. Unsere Zweite nennen wir nicht grundlos "Team 1b".

Wenn Euer Team vom Verletzungspech verfolgt ist, woran liegt es? Falsche Maßnahmen im Training? Überbelastung?

Denno: Wir hatten mit Verletzungen zwar ordentlich Pech in der Hinrunde, allerdings haben wir, bis auf wenige Blessuren durch unglückliche Zweikämpfe im Training, fast ausschließlich Verletzungen zu beklagen, die sich die Spieler Abseits des Platzes oder im Spiel zugezogen haben. Besonders unser Physiotherapeut achtet in Absprache mit mir sehr auf die Belastungssteuerung unserer Spieler.


Stoßen im Winter neue Spieler zum Kader dazu oder verlässt jemand das Team?

Denno: Muzaffer Duvan kommt zurück zu uns. Weitere Neuzugänge sind nicht ausgeschlossen. Verlassen werden das Team Florian Komenda und Andy Wehmöller.


Ab wann geht die Vorbereitung los? Gibt es ein besonderes Highlight?

Denno: Wir beginnen am 17. Januar mit der Rückrundenvorbereitung auf dem Platz. Für einige Spieler geht es in der Halle schon ein paar Tage früher los.


Welche Hallenturniere spielt Ihr?

Denno: Die Essener Hallenstadtmeisterschaft.


Wie lauten die Ziele für die Rückrunde?

Denno: Wir wollen gefestigter auftreten, uns in den entscheidenden Spielphasen cleverer verhalten und als Folgerung daraus dann so oft es geht nach dem Spiel mit dem geilen Gefühl, drei Punkte geholt zu haben, zusammensitzen und den Sonntag ausklingen lassen. Wenn wir am Ende der Saison auf die Tabelle schauen, wollen wir weiter oben stehen als derzeit!


Wie bewertest du die jüngsten Gewalt-Vorfälle auf den Amateurfußball-Plätzen?

Denno: Die zunehmenden Gewalt-Vorfälle im Sport sind grausam und alamierend, resultieren jedoch im Prinzip aus grundsätzlicheren Problemen in unserer Gesellschaft. Wer von klein auf lernt, dass es Regeln für ein funktionierendes Miteinander gibt, wie respektvoller Umgang miteinander gelebt wird und dazu sozial gefestigt ist, der verprügelt seinen Gegenspieler nicht für zu hartes Einsteigen, beschimpft oder bedroht keinen Schiedsrichter für eine vermeintliche Fehlentscheidung. Leider wird das schon den Kleinsten oft nicht mehr konsequent vorgelebt. Fouls werden als persönliche Angriffe ausgelegt, ebenso kleine Wortgefechte. Der Sportplatz darf nicht zum Abladen angestauter Wut in Form von Gewalt missbraucht werden.



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Aufrufe: 05.1.2017, 09:00 Uhr
Niklas HeibAutor