2024-04-16T09:15:35.043Z

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Doppeltorschütze Marco Müller (links) im Zweikampf mit Philipp Scherer. | Foto: Norbert Kreienkamp
Doppeltorschütze Marco Müller (links) im Zweikampf mit Philipp Scherer. | Foto: Norbert Kreienkamp

Denkwürdiges Schützenfest in Kirchzarten

Wasser/Kollmarsreute lässt erstmals Federn +++ Waltershofen verteidigt den dritten Rang +++ Wasenweiler ringt Sasbach nieder

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Ein denkwürdiges Spiel erlebten die Zuschauer in Kirchzarten. Neun Tore fielen im Aufeinandertreffen mit dem SV Ballrechten-Dottingen.

Denkwürdiges Schützenfest in Kirchzarten
Neun Tore in einer Partie, das gibt es in der Bezirksliga nicht alle Tage, auch nicht in Kirchzarten, dessen SV zu den torgefährlichsten Teams der Liga zählt. Es war eine denkwürdige Begegnung zwischen dem SVK und dem bisher so glücklosen SV RW Ballrechten-Dottingen. Letzterer entführte mit dem 5:4-Erfolg drei Punkte aus dem Dreisamtalstadion. Dort sahen viel zu wenige Zuschauer eine schnelle und intensive Kunstrasenpartie. Auf geniale Vorarbeit von Fitim Fazlija erzielte Marcello Marchese schon in der sechsten Minute die Gästeführung. Zehn Minuten später erhöhte Manuel Wolf auf 2:0 für die Dottinger. Manuel Pfefferle per Freistoß (8.), Marco Müller (9.) und Andreas Asal (24.) vergaben weitere Chancen oder scheiterten an SVK-Schlussmann Patrick Fischer; das Resümee der Trainer fiel entsprechend aus: „Wir haben es verpasst, glasklare Chancen zu einer angenehmen Pausenführung zu nutzen und Kirchzarten so im Spiel gelassen“, sagte Gästetrainer Andreas Bach, der Kirchzartener Spielertrainer Dylan Bamarni monierte: „Wir waren in der ersten Halbzeit im Zentrum zu offen und haben zu Toren eingeladen. Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir noch mehr Tore kassiert hätten.“ Nino Tumminaro erzielte in der 28. Minute den Anschluss, kurz darauf parierte Gästekeeper Patric Lüdtke einen Schuss von Rama Larglind. Aufregend die drei Minuten Nachspielzeit vor der Pause: Müller traf zum 1:3, doch nur 40 Sekunden später lenkte Pfefferle eine Flanke von SVK-Kapitän Philipp Scherer unglücklich ins eigene Tor. Im zweiten Spielabschnitt blieb es aufregend, da der SVK mit der Einwechslung von Torjäger Axel Damjanov einen Gang zuschaltete. Jener Damjanov war es auch, der zum 3:3 egalisierte. In der 74. Minute brachte der beste Dottinger, Fitim Fazlija, seine Farben erneut in Front. Als Marco Müller in der 86. Minute das 3:5 nachlegte, schien der Käse geschnitten. Ein klarer Fall von Pustekuchen: Denn Larglind erzielte mit einer kompromisslosen Direktabnahme das 4:5 und sorgte für spannende Schlussminuten. „Am Ende war es glücklich“, fand Bach. „Wir hatten uns nach dem 3:3 allmählich stabilisiert. Mich wurmen deshalb die Gegentore. Wir hätten den Ball mit voller Überzeugung aus der Gefahrenzone hauen müssen.“ Bamarni konnte seiner Elf keinen Vorwurf machen: „Sie hat sich immer wieder hineingekämpft.“ Extremen Unmut der Einheimischen zog allerdings Referee Patrick Reinbold wegen mehrerer Abseitsentscheidungen auf sich. „Er hat bei unseren Möglichkeiten dreimal auf Abseits entschieden und dann ein klares Abseits von Dottingen nicht gewertet“, beklagte sich Bamarni. Diese Entscheide hätten an den Nerven und Kräften seiner Spieler gezehrt.

Waltershofen verteidigt Platz drei gegen Freiamt/Ottoschwanden
Mit einem 1:0-Erfolg hat BW Waltershofen den dritten Platz in der Bezirksliga-Tabelle gegen den Konkurrenten SG Freiamt/Ottoschwanden verteidigt. „Unsere Voraussetzungen waren nicht so besonders“, erklärte BW-Spielertrainer und Torschütze Angelo Caporale. „Wir mussten ohne unsere Stammspieler Matthias Kratschmer, Timo Zipfel, Christian Hercher und Nico Schopp antreten. Daher galt die Devise: Erst mal kompakt in der Defensive stehen und einen Punkt mitnehmen. Unsere Chancen würden wir schon bekommen, und so war’s letzten Endes auch.“ Nach einem Eckball köpfte Caporale zum Sieg ein. Dass die defensive Ausrichtung sein Team Ballbesitz und Spielanteile kosten würde, war Caporale klar, „aber Freiamt/Ottoschwanden ist kaum Zwingendes geglückt“. Neben dem Pfostenschuss von Julian Haas (77.) notierte Caporale nur einen weiteren gefährlichen Torschuss der SG.

Wieder ein Aufsteiger: Wasenweiler ringt Sasbach nieder
Irgendwie scheinen in diesem Jahr die Bezirksliga-Aufsteiger dem FV Sasbach nicht zu liegen: Auch gegen Wasenweiler konnte die Elf von Uwe Gleichauf keinen Sieg einfahren, wie zuvor nicht in den Heimspielen gegen Kirchzarten (1:1) und Ebringen (0:2). Für Tiago Filipe, den rekonvaleszenten Spielertrainer des SV Wasenweiler, gab die Defensivleistung den Ausschlag: „Wir haben nichts zugelassen, aber selbst drei Chancen ausgelassen.“ Eine weitere Möglichkeit hatte Andreas Zimmer auf Zuspiel von Fabian Heitzler zur Führung verwertet. „In der zweiten Halbzeit war ein wenig die Luft weg“, fasste Filipe zusammen. „Auch Sasbach war mit den Temperaturen beschäftigt, so konnten wir noch einige gute Konter setzen.“ Mit seinem zweiten Treffer – auf Vorarbeit von Severin Kenk – avancierte Andreas Zimmer zum „Mann des Spiels“. Wenngleich Filipe klarstellt, dass seiner Ansicht nach die gesamte Mannschaft als Team überzeugt und „eine Riesenleistung gegen einen starken Gegner gezeigt“ habe.

VfR knöpft als erstes Team dem Spitzenreiter einen Punkt ab
Nun hat es auch die SG Wasser/Kollmarsreute erwischt: In seinem sechsten Saisonspiel erzielte der Bezirksliga-Spitzenreiter erstmals nicht die maximale Ausbeute, in Pfaffenweiler blieben zwei Punkte legen. Und zwar aus Sicht der Gäste unglücklich, wie Stefan Licklederer, der Trainer der Schneckentäler, bestätigte: „Die Mannschaft von Wasser/Kollmarsreute hat gezeigt, warum sie Tabellenführer ist. Sie haben uns pausenlos beschäftigt, waren viel präsenter und hatten viele Chancen.“ Ihren Meister fanden die Gäste allzu oft in VfR-Torhüter Stephan Müller, dem Licklederer eine überragende Leistung bescheinigte: „In vielen 1:1-Situationen hat er die Übersicht bewahrt und uns im Spiel gehalten.“ An der Offensive muss Pfaffenweiler weiter arbeiten. Denn die Platzherren spielten eine 3:1-Überzahlsituation sehr schlecht aus, berichtete ihr Coach. Direkt im Anschluss kassierten sie das 0:1 durch Noel Stolp. „Mit dem Mut der Verzweiflung sind wir angerannt und kurz vor Schluss mit dem 1:1 von Thomas Huber belohnt worden“, erzählte Licklederer. „Ein harterkämpfter und glücklicher Punkt, aber so wichtig für unsere Moral!"

Aufrufe: 015.9.2014, 15:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor