2024-05-08T14:46:11.570Z

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Es ging so gut los für die SKG Ober-Beerbach: Lukas Busse lässt Torhüter Marc Wisnewski beim Führungstreffer keine Chance. Am Ende stand es allerdings 3:1 für die TSG Darmstadt II, die Ober-Beerbach die zweite Saisonniederlage beibrachte.	Foto: Thomas Zöller
Es ging so gut los für die SKG Ober-Beerbach: Lukas Busse lässt Torhüter Marc Wisnewski beim Führungstreffer keine Chance. Am Ende stand es allerdings 3:1 für die TSG Darmstadt II, die Ober-Beerbach die zweite Saisonniederlage beibrachte. Foto: Thomas Zöller

Den Verein am Leben erhalten

Die SKG Ober-Beerbach strebt nicht mehr nach allzu hohen Zielen / 1:3-Heimniederlage gegen TSG Darmstadt

Im April 2016 war die weitere Zukunft der SKG Ober-Beerbach äußerst ungewiss: Die Fußballer taumelten in der B-Klasse dem Abstieg entgegen, und auch in der Mannschaft stimmte es nicht mehr. Mit drei Alten Herren brachte die SKG die Saison zu Ende, an dem jedoch der Abstieg in die C-Klasse stand. Doch sie haben die Kurve wieder gekriegt in dem Seeheim-Jugenheimer Ortsteil, mittlerweile weht ein neuer Wind. Ein erfrischender übrigens.

Der kam vor allem mit dem neuen Trainer Ralf Sturm, der zuvor lange bei der SG Modau an der Seitenlinie gestanden hatte. Seine Söhne Patrick und Marc brachte er gleich mit, und auch einige andere stießen neu zur SKG. Der Spielbetrieb war gerettet, und die ersten Spiele in der neuen Saison verliefen durchaus vielversprechend. In vier Spielen setzte es gerade mal eine Niederlage, am Sonntag kam indes eine zweite hinzu – gegen die zweite Mannschaft der TSG 1846 Darmstadt hieß es am Ende 1:3. Lukas Busse hatte die SKG in Führung geschossen (16.), Aron Russom Tadese (24.), Jan Kern (58./Foulelfmeter) und Volkan Yildiz (61.) drehten die Partie.

„Das wird nicht unsere letzte Niederlage gewesen sein“, sagte Gerhard Keimp, seit 16 Jahren Vorsitzender der SKG, dennoch entspannt. Keinem werde die Niederlage vorgehalten, wichtig sei ihm, dass bis zum Schluss alles probiert wurde.

Primäres Ziel in Ober-Beerbach ist es, den Verein am Leben zu halten – höhere Visionen haben sie derzeit nicht rund um den idyllisch gelegenen Sportplatz. „Unsere Spieler kommen wieder aus dem eigenen Dorf oder aus der Nähe. Das führt aber leider nicht dazu, dass wieder mehr Zuschauer kommen“, sagte Keimp am Sonntag. In der Tat: Kaum ein Unbeteiligter verirrt sich bei Heimspielen auf den Sportplatz, dafür sind die Freundschaften im Team derart ausgeprägt, dass kaum jemand das Gelände nach einem Spiel wieder verlassen will. Beleg dafür war am Sonntag, dass die Reserve – jene SKG-Spieler, die nicht im Kader waren – nach ihrem Freundschaftsspiel gegen den Bergsträßer D-Ligisten SG Lautern allesamt die Partie der ersten Elf anschauten, statt nach Hause zu gehen. „Wir haben so viele Spieler im Kader, dass wir immer versuchen, ein Vorspiel zu organisieren. Da kommt uns zupass, dass die D-Liga Bergstraße eine ungerade Zahl an Mannschaften hat und eine immer spielfrei ist“, erklärt Keimp, wie diese Partien zu Stande kommen.

Der frühere Gruppenligist hat sich in den vergangenen Jahren nach unten orientieren müssen. Ob auch mal wieder Aufstiege gefeiert werden? Keimp weiß es nicht. „Wir machen den Spielern keinen Druck. Wenn man bedenkt, dass wir im April fast schon zuschließen wollten, ist es doch toll, was sich jetzt gerade entwickelt.“ Die Spieler seien allesamt Schüler oder Studenten, auch privat wird viel gemeinsam unternommen. „Das ist eine Clique, die auf dem Platz steht. Die gehen auch mal gemeinsam in die Disko A5. Die verstehen sich wirklich richtig gut“, sagt Keimp.

Er ist denn auch optimistisch, dass es die SKG schaffen kann, den Verein wieder mit Leben zu erfüllen. Doch wie schwer die Arbeit für die Ehrenamtlichen ist, wird auch deutlich, wenn man sich das Thema Nachwuchs anschaut: Die SKG Ober-Beerbach hat vor drei Jahren einen Jugendförderverein mit aufgebaut, in dem neben der SKG auch die Vereine aus Nieder-Beerbach, Seeheim-Jugenheim, Bickenbach und Alsbach-Hähnlein Mitglied sind. Fünf Orte für eine Jugendmannschaft – „das war früher wesentlich einfacher“, wird Keimp durchaus etwas sentimental.

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Die fetten Jahre sind vorbei

Die SKG Ober-Beerbach hat schon höher gespielt: Bis in die Gruppenliga war die SKG vorgedrungen- Doch nachdem sich 2009 ein Sponsor zurückgezogen hatte, ging es bergab.

Das Modell, in dem Seeheim-Jugenheimer Ortsteil mit großem finanziellem Aufwand höherklassigen Fußball anzubieten, ist gescheitert – und nicht mehr gewollt. Dabei ist die Infrastruktur beachtlich: 1997 wurde der Hartplatz zum Rasenplatz, 2009 zum Kunstrasenplatz. Im selben Jahr wurden neue Kabinen für Schiedsrichter und Teams eingeweiht.

Aufrufe: 018.9.2016, 21:39 Uhr
Jan FelberAutor