Felipe Alvarez, der als Schreiner in Mainz arbeitet, kommt aus Medellin, der mit 3,5 Millionen Einwohnern zweitgrößten Stadt Kolumbiens nach der Hauptstadt Bogotá, der Fußballhochburg des Landes, wo Atlético Nacional eine mit Bayern München inDeutschland vergleichbare Rolle spielt und auch in diesem Jahr, zum 14. Mal, kolumbianischer Meister wurde.Folglich ist es der Lieblingsverein von Felipe.Er selbst hat imVerein Barrio Salvador gekickt.
Bis er vor zehnJahren zusammen mit seiner Schwester Lisette Mutter Cecilia (49) folgte, die damals schon in Eltville lebte. In Deutschland hat er seine FrauMiriam (27), eine Stewardess, kennengelernt, mit der er die Tochter Cateleya (2) hat, die inWiesbaden die zweisprachige Kita MiniAmigos in der Humboldtstraße besucht.
Bedauerlich findet Felipe Alvarez, dass Kolumbiens Superstar RadamelFalcao am Knie verletzt ist und vermutlich das ganze Turnier über nicht spielen kann. In der Südamerika-Qualifikation hatte Falcao neun Tore geschossen. Nun baut Felipe auf den Mittelfeldspieler James Rodriguez, der es als Spielmacher schon richten werde, dass Kolumbien auf jeden Fall das Achtelfinale gewinnt.
Wie es dann weitergeht?„Mein Gefühl sagt mir, dass Uruguay Weltmeister wird.“ Außerdem:„Ich möchte, dass der Weltcup in Südamerika bleibt.Und Deutschland? JogisJungs will Felipe ebenfalls die Daumen drücken, dass sie möglichst weit kommen. Nur eben nicht bis zum Titel.
Kolumbien beschreibt Felipe Alvarez als ein wunderschönes Land. Er verhehlt auch nicht, dass er gelegentlich Heimweh hat.Einmal imJahr fliegt er nach Möglichkeit in seine Heimat, um Onkel, Tanten und Cousinen und Freunde zu besuchen.Dass Medellin einen Ruf als Hauptstadt der kolumbianischen Drogenkriminalität hatte, tut seiner Anhänglichkeit keinen Abbruch:„Jedes Land hat seine Probleme“, lacht er.