2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Gelebtes Fair Play: Thomas Hanselka und Dejan Mijailovic vom SV Cosmos Aystetten führen Gersthofens Nikola Cvetic vom Feld.  Foto: Oliver Reiser
Gelebtes Fair Play: Thomas Hanselka und Dejan Mijailovic vom SV Cosmos Aystetten führen Gersthofens Nikola Cvetic vom Feld. Foto: Oliver Reiser

»Den Sack nicht zugemacht«

Gersthofen muss sich mit dem 1:1 gegen Aystetten zufrieden geben +++ Zusmarshausen kann allmählich für die Kreisliga planen

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Ob Basketballer oder Fußballer – mit Schweigeminuten hielten auch die Sportler im Augsburger Land nach den schrecklichen Ereignissen von Paris am Wochenende kurz inne. Dann ging es weiter.

Es war die Szene des Spiels, als die beiden Aystetter Thomas Hanselka und Dejan Mijailovic den baumlangen Gersthofer Nikola Cvetic, der sich nur 20 Minuten nach seiner Einwechslung ohne Feindeinwirkung verletzt hatte, stützten und vom Feld führten. So sollte Fair Play aussehen. „Tolle Aktion“, stellte auch TSV-Trainer Eddi Keil fest und gab gleichzeitig Entwarnung: „Es ist wohl nicht so schlimm. Eine Dehnung oder Zerrung.“

Spielerisch hatte das Derby zwischen dem SV Cosmos Aystetten und dem TSV Gersthofen weniger zu bieten. Mit dem 1:1-Unentschieden mussten sich beide Parteien zähneknirschend anfreunden. „Wir wollten aus den Spielen gegen Gersthofen und in Neusäß sechs Punkte holen“, ärgerten sich Aystettens Trainer Christian Braun und Abteilungsleiter Thomas Pflüger und dachten schon voraus. Am Samstag steht das Duell gegen den „Großen Bruder“ auf dem Programm. „Für solche Spiele machen wir das Alles“, sagt Pflüger, der sich noch gerne an das Hinspiel erinnert: „Bei diesem 5:1 haben wir unser bisher bestes Spiel gemacht.“

Der TSV Gersthofen will das letzte Spiel in diesem Jahr gegen den Stadtwerke SV bereits am Freitagabend austragen. Da könnte man dann verlorenes Terrain gut machen. „Es ist traurig, dass wir den Sack nicht zugemacht haben“, konstatierte Keil: „An der Chancenverwertung merkt man, dass wir noch nicht soweit sind, um oben mitzuspielen.“ Gearbeitet hat man unter Woche nicht nur weiter daran, individuelle Fehler im Abwehrbereich abzustellen, sondern auch an den Einwürfen. Mit Erfolg, wie man vor dem Führungstreffer sah, als Stefan Schnurrer den Ball bis in den Strafraum zum Torschützen Nicolas Korselt warf.

Über einen Mangel an Zuschauern kann derzeit der TSV Dinkelscherben nicht klagen. 190 sahen den jüngsten 4:2-Sieg der Lila-Weißen gegen den TSV Wemding. Welten trennen die Kaiserberg-Kicker damit vom Nachbarschaftsrivalen TSV Zusmarshausen, dessen 1:3-Heimpleite gegen den TSV Rain II nur noch 50 Zuschauer verfolgten. Andreas Eberhard ist enttäuscht: „In dieser schwierigen Lage könnte sich der eine oder andere schon mal wieder sehen lassen“, denkt der Sportliche Leiter an die Euphorie der Aufstiegsspiele zurück. Während man beim Tabellenzweiten Dinkelscherben vor dem Gipfeltreffen bei Spitzenreiter FC Ehekirchen weiter vom Aufstieg träumen darf, muss man sich in Zusmarshausen allmählich mit den Planungen für die Kreisliga beschäftigten.

Vor 240 Zuschauern verlor der TSV Neusäß beim BC Adelzhausen mit 1:3 und damit den Anschluss an die Tabellenspitze. „Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren“, konstatierte ein enttäuschter TSV-Trainer Marco Löring nach der Partie und auch der Neusässer Fußballchef Dr. Ernst Krendlinger sah es ähnlich: „Wir spielen fast das gesamte Spiel auf ein Tor und fahren dann mit leeren Händen heim“. Während die Neusässer wieder einmal ihre Chancen nicht verwerten konnten, schlug Adelzhausen Torjäger Sebastian Kinzel dreimal zu – das machte den Unterschied aus.

Aufrufe: 017.11.2015, 12:48 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor