Dem Titelgewinn folgt der Neuaufbau

Zwei Punkte betrug der Rückstand vor dem letzten Spieltag. Bayer traf auf den VfL Bochum, Köln musste auf Schalke ran. Während Leverkusen mit 3:2 gewann, gaben die Geißböcke eine 3:1-Führung aus der Hand (3:3). Bayer-Torwarttrainer Johann Rieckhof war Zeuge des späten Schalker Comebacks und gab die frohe Kunde via Handy an Jugendkoordinator Jörg Bittner weiter. Als dieser das Ergebnis aus Gelsenkirchen verkündete, kam Freude am Kurtekotten auf. Denn dank des gewonnenen direkten Vergleichs stand Leverkusen als Westdeutscher Meister fest. „Wer 22 Spieltage lang vorne steht, hat sich den Titel auch verdient”, sagt Bayer-Trainer Florian Junge.

Seine Elf hatte eine nahezu perfekte Halbserie hingelegt, auf der Zielgeraden schien ihr aber die Luft auszugehen. Nur drei der letzten neun Spiele konnte Leverkusen gewinnen. Doch im richtigen Moment war der Bayer-Nachwuchs wieder da: Am drittletzten Spieltag glückte auch ohne den gesperrten Kapitän Berkan Arik ein 3:2-Sieg über Dortmund.

Nicht nur in diesem Spiel machte Ömer Tokac mit einem Doppelpack den Unterschied. Der Angreifer traf insgesamt 27-mal und wurde Torschützenkönig. „Ömer ist ein Vollblutstürmer”, sagt Junge, der nun bereits in seine vierte Saison als C-Junioren-Coach geht.

Dabei bekommt er nun einmal mehr eine komplett neue Mannschaft vorgesetzt. Mindestens zwölf Spieler des Meisterteams rücken zu den Bayer-B-Junioren auf, die übrigen Akteure suchen ihr Glück bei einem anderen Verein. Den Kern des künftigen U-15-Aufgebots bilden jene Akteure, die beim U-14-Nachwuchscup Rang sechs belegten. Zudem wurden mit Connor Klossek (Fortuna Düsseldorf), Fabian Rüth (FC Hennef 05), Paolo Hortian (1. JFS Köln) und Adrian Höflich (Lindenthal-Hohenlind) vier externe Zugänge verpflichtet. „Natürlich ist es immer schade, wenn man eine komplette Mannschaft abgeben muss. Man gewöhnt sich schließlich an die Jungs. Aber auch der Neuaufbau hat seinen Reiz”, sagt Junge. Er strebt im nächsten Jahr die Fußball-Lehrer-Lizenz an. Schließlich will er nicht nur die Karriere seiner Spieler vorantreiben. „Ich will so weit wie möglich nach oben”, sagt der 29-Jährige. Ein weiterer Titel würde seine Aufstiegschancen sicherlich nicht verschlechtern.