2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Monika Gajdzik
F: Monika Gajdzik

Dem SV Spellen fehlt lediglich Selbstvertrauen

Nach passablem Saisonstart steckt der Bezirksligist nun tief im Abstiegskampf. Im Winter kommen keine neuen Spieler.

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Ein 1:1 gegen den Tabellensechsten der Bezirksliga ist kein schlechtes Ergebnis. Unter Umständen kann aber auch eine Punkteteilung das Fass zum Überlaufen bringen. Zum siebten Mal gab der SV Spellen am letzten Hinrunden-Spieltag gegen die SGE Bedburg-Hau zwei Zähler aus der Hand.

Trainer Markus Osthoff hatte genug und kündigte seinen Abschied zum Ende der Saison an, weil der ehemalige Profi "kein Alibi" mehr sein möchte. Der Satz blieb über die Winterpause in Erinnerung. Der direkte Wiederabstieg soll beim SVS aber nicht folgen. Den will Osthoff noch verhindern, weil "wir das Zeug dazu haben, diese Klasse zu halten".

Bis der Aufstieg in die Bezirksliga feststand, brauchte der SVS länger als nötig, ließ damals einige Chancen aus, um den Sprung aus der Kreisliga A perfekt zu machen. Diese Halbherzigkeit schien den Tabellen-13. auch zum Schluss der Hinrunde wieder heimzusuchen, als die "Schweizer" gleich mehrmals die Gelegenheit hatten, die Abstiegsplätze zu verlassen. Sowohl gegen den SC 26 Bocholt (2:3) als auch gegen Alemannia Pfalzdorf (1:1) schaffte der SVS keinen Erfolg - Siege , die vor Weihnachten gut getan hätten. Das Selbstvertrauen des Teams ist deshalb im Keller. "Wir hatten die Chance zu punkten", hadert Osthoff mit den ausgelassenen Möglichkeiten.

Weder ist der Schuldige im Schiedsrichter zu suchen noch im Gegner oder im launischen Schicksal. "Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Wir haben das selbst verschuldet", sagt Osthoff. Als Aufsteiger wog der Druck nicht besonders hoch auf den Schultern. Der SVS konnte befreit aufspielen und schauen, was in der Bezirksliga möglich ist. Zu Beginn der Saison spürten Spellens Kicker die Freiheit des Newcomers und boten der Konkurrenz trotzig die Stirn. Auch vom benachbarten Aufstiegskandidaten und momentanen Spitzenreiter SV 08/29 Friedrichsfeld ließen sich die Spellener nicht einschüchtern, spielten frech auf und brachten die "Vereinigten" nicht nur in Bedrängnis, sondern auch zu eine Punktverlust.

Osthoff erinnert sich gern an die ersten Monate. der Saison zurück. "Da haben wir klasse Fußball gespielt." Doch im Laufe der Saison bröckelte die Lockerheit, Unentschieden reihte sich an Unentschieden. Mehrfach kassierten die "Schweizer" erst in den Schlussminuten den Ausgleich. Auf drei magere Siege kommt die Mannschaft in einer Gruppe, in der der Klassenerhalt kein guter Vorsatz fürs neue Jahr ist. Der Liga-Neuling konnte gegen jede Mannschaft mithalten. Das macht Mut, doch den muss sich der SV Spellen zurückholen. Weniger ist es das Personal, das Sorgen bereitet, sondern der Kopf der Spieler. "Wir müssen an der Fitness und an der Konzentration arbeiten. Es fehlt das Selbstvertrauen", so Osthoff.

Um aus der Misere herauszukommen, muss der SV Spellen mit dem auskommen, was vorhanden ist. "Es ist nicht die Philosophie des Vereins, Spieler zu kaufen. Das ist auch nicht notwendig", sagt der frühere MSV-Profi. Als Konsequenz folgt daraus, dass die Stammkräfte in der Pflicht stehen. "Der SVS kann mehr von seinen Spielern erwarten. Ich fordere von ihnen, dass sie sich mehr einbringen werden." Bemüht sich jemand nicht, wird er sich in der zweiten Mannschaft wiederfinden. "Die Spieler, die ich habe, nehme ich in die Pflicht", sagt Markus Osthoff. Mit der richtigen Einstellung kann der Klassenerhalt noch gelingen.

Aufrufe: 026.1.2015, 10:00 Uhr
RP / loAutor