"Dem Schiri mache ich keinen Vorwurf"

Am Sonntag entwickelte sich vor rund 200 Zaungästen ein recht kurzweiliger Kick, der indes auch die eine oder andere Szene bereithielt, über die es sich auch nachträglich noch zu reden lohnt. Allen voran freilich der Platzverweis von Rothenbergens Top-Goalgetter Nico Bähner, der am Sonntag seinen bereits 13. Saisontreffer unter Dach und Fach brachte, in der 80. Spielminute.

Anlass für den roten Karton war ein vorausgegangener Schubser Bähners an SG-Keeper Philipp Wolf. Einige Zuschauer, aber auch Germania-Coach Frank Illing hatten zuvor allerdings eine versuchte oder angedeutete Kopfnuss des Torhüters beobachtet gehabt. „Es ist sehr typisch, dass eine solche Situation gepfiffen wird und die andere nicht“, hadert Illing noch heute mit der Entscheidung des noch jungen Unparteiischen Sebastian Weber.

Der FC-Übungsleiter, der davon ausgeht, dass Weber den vermeintlichen Kopfnuss-Versuch Wolfs nicht gesehen hatte, fügt allerdings hinzu: „Dem Schiri mache ich keinen Vorwurf. Er kann für unser schlechtes Spiel gar nichts. Angezeigt hatte es ja auch der Assistent und der war der Älteste im Gespann.“

Rothenbergen-Trainer Frank Illing. (Foto: Archiv)

Für Germania Rothenbergen, hessenweit eines der fairsten Amateurteams, bedeutete Bähners Platzverweis übrigens die erste rote Karte seit nunmehr drei Jahren. Auch in diesem Kontext wurmt Illing die möglicherweise provozierte Bähner-Sperre. „Meine Spieler sind von mir so erzogen worden, dass sie sportlich fair spielen. Da frage ich mich schon, ob das noch die richtige Strategie ist“, erläutert Rothenbergens Trainer kopfschüttelnd. Vor allem die Provokationen einiger Gegner entnerven Illing mittlerweile, aber auch unsportliche Strategien des einen oder anderen Liga-Kontrahenten (Z.B. Schwalben).

Dennoch wird man in Rothenbergen die Sperre an Bähners nicht anfechten, sofern sie zwei Partien nicht überschreitet. „Dann würden wir sicherlich Einspruch einlegen“, so Illing, der darauf verweist, dass zu dem Spiel gegebenenfalls sogar Video-Material vorhanden sein könnte.

Trotz des Rothenbergers Verdrusses hinsichtlich der Rotsperre, gibt man sich bezüglich der Niederlage als fairer Verlierer und blickt entspannt auf die kommenden Aufgaben. „Wir sind trotzdem alle so nah in der Tabelle beisammen. Sicherlich war das nicht unverdient, wir haben nicht unbedingt einen Sahnetag erwischt“, betont Frank Illink.