2024-04-23T13:35:06.289Z

Im Nachfassen
Seltene Glücksgefühle: Die Spieler des TSV Schilksee feiern den Ausgleichstreffer von Louis Schütt  (2. von rechts).Krause
Seltene Glücksgefühle: Die Spieler des TSV Schilksee feiern den Ausgleichstreffer von Louis Schütt (2. von rechts).Krause

Dem Punkt ,,für die Moral" muss mehr folgen

In Hildesheim wartet für den TSV Schilksee nun ein Spiel mit "vorentscheidendem Charakter"

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Der Rückstand auf da rettende Ufer wuchs am Wochenende noch einmal an. Zehn Punkte sind es für den TSV Schilksee nun bis zum ersten Nichtabstiegsplatz. Doch das war am Sonnabend in Goslar nicht das entscheidende Kriterium. ,,Das war ein Punkt, der vor allem für die Moral sehr wichtig war", erklärte Kapitän Marco Rook. Mit entsprechend zufriedenen Mienen verließen die Spieler des Kieler Aufsteigers das Osterfeldstadion.

,,Es ist schön, dass wir die Rückfahrt mal nicht mit leeren Händen antreten, gerade bei einer so langen Fahrt", freute sich Rook. Bereits am Freitag hatte sich der Schilksee-Tross auf den Weg in den Harz gemacht. Eine gute Entscheidung - angesichts einer am Ende sechsstündigen Busfahrt.

Trainer Thorsten Gutzeit nahm den ersten Achtungserfolg seit dem 1:1 beim Hamburger SV II im August zufrieden zur Kenntnis. Zwar ärgerte er sich noch über den Gegentreffer: ,,Robin hatte seine Seite ansonsten gut im Griff. Leider ist ihm da vor dem Tor ein Stellungsfehler unterlaufen." Doch auf dem Feld haderte man nicht lange. ,,Wir sind sofort zurückgekommen. Das war auch mal wichtig für uns", freute sich Rook. Vor der Pause war noch nicht alles so rund gelaufen. ,,Chris Kröhnert hat wieder ein richtig gutes Spiel gemacht", lobte Gutzeit seinen Keeper.



Glück für Schilksee: Torwart Chris Kröhnert hat gerade den ersten Schuss von Brian Behrens (links) abgewehrt, den zweiten holt Jan-Niclas Bräunling gerade noch von der Linie.Krause


,,Endlich sind wir mal wieder mit einem 0:0 in die Pause gekommen", stellte Rook fest. ,,Das ist ja bislang auch noch nicht so oft vorgekommen."Am Ende trauten sich die Kieler immer mehr zu. ,,Wenn wir versucht haben Fußball zu spielen, war auch zu sehen, dass wir uns durchsetzen können", sagte Gutzeit, der körperliche Vorteile beim GSC sah. ,,Das Ergebnis hilft uns in der jetzigen Phase", sagte er. ,,Man kann sich vorstellen, dass nach so einer Serie das Lächeln im Training schon schwerer fällt als gewöhnlich. Da ist so ein Punkt mal wieder ein kleines Erfolgserlebnis." Das empfand der 49-Jährige auch als nicht ganz zufällig. ,,Schon in der vergangenen Woche haben wir gegen Lüneburg einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das war heute wieder einer", sagte Gutzeit. ,,Moral und Einstellung haben gestimmt. Und heute haben auch die Jungen mal beweisen können, dass sie uns helfen können."

Akteure wie Torschütze Louis Schütt, Tom Wüllner oder die eingewechselten Benedict Klimmek (kam als Mittelstürmer!) und Mario Schilling sind derzeit aufgrund der großen Personalsorgen gefragt. Kjell Gonda und Christian Sankowski (beide Kreuzbandriss) werden erst im neuen Jahr zurückerwartet. Hannes Schäfke kann nach seinem Syndesmosebandriss zumindest wieder Lauftraining absolvieren, wird aber nicht vor November wieder spielen. Bei Trainersohn Tjark Gutzeit ist derzeit noch gar keine konkrete Prognose zu stellen.

Und auch Felix Schlagelambers droht sich in die Riege der Langzeitverletzten einzureihen. ,,Er muss seinen Fuß jetzt erst einmal auskurieren", sagte Trainer Gutzeit. ,,Er hat schon einige Zeit mit Tabletten gespielt, ehe es zuletzt nicht mehr ging." Auf eine Rückkehr in Hildesheim kann man einzig bei Timo Nath hoffen. Nach seiner Zerrung soll er in dieser Woche ins Training zurückkehren. ,,Auch wenn er in gutem Fitnesszustand ist, muss man aber abwarten, ob es auch für Regionalliga-Fitness reicht", relativiert Gutzeit. ,,In der SH-Liga ging vieles auch mit weniger als 100 Prozent. In dieser Liga reicht das nicht, das haben wir bei anderen Spielern gesehen."

Auch wenn Kapitän Rook betont, dass sich das Team zum jetzigen Zeitpunkt noch lange nicht aufgeben werde, ,,egal was der Blick auf die Tabelle sagt" - dem Spiel in Hildesheim kommt vorentscheidende Bedeutung zu. ,,Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel", sagt Rook über das Duell beim Mitaufsteiger. ,,Über Wolfsburg danach müssen wir nicht reden, aber in Cloppenburg ist für uns dann auch wieder etwas drin." Fest steht: Sind die Schilkseer auch nach diesen drei Spielen noch ohne Saisonsieg, müssen die Planungen schon in der Winterpause nur noch in Richtung Schleswig-Holstein-Liga gehen. Um zehn Punkte Rückstand im Oktober als ,,Monat der Wahrheit" zu reduzieren, ist mehr als der Achtungserfolg von Goslar nötig.

Aufrufe: 012.10.2015, 19:30 Uhr
SHZ / cjeAutor