2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau
Savas Kalayci: Hier noch im Trikot vom Lokalrivalen VfB Westend (F: Jörg Schulz)
Savas Kalayci: Hier noch im Trikot vom Lokalrivalen VfB Westend (F: Jörg Schulz)

Dem Platznachbarn den Stürmer weggeschnappt

1. FC Nord Wiesbaden verpflichtet Savas Kalayci vom VfB Westend +++ Ersatz für Nkongolo +++ Westend sucht nach neuem Knipser

Wiesbaden. In der vergangenen Saison konnte der 1. FC Nord Wiesbaden überraschenderweise oben mitspielen und verpasste nur knapp den Aufstieg in die Kreisliga B. Maßgeblich daran beteiligt: Torjäger Andre Nkongolo, welcher zum FC Bierstadt wechseln wird. Doch die Vereinsleitung sorgte für adäquaten Ersatz. Savas Kalayci, in der Vergangenheit schon mehrmals für Nord aktiv, soll in der kommenden Saison wieder für seinen alten Klub einnetzen.

Die Verpflichtung von Stürmer Savas Kalayci vom direkten Nachbarn VfB Westend kam für viele sehr überraschend. Auch Michael Frizsche, Vorstandsmitglied des VfB Westend meint: "Wieso er gewechselt ist wissen wir leider nicht. Kalayci meldete sich einfach kurzfristig ab, ohne uns einen Grund zu nennen." Über die Suche nach einem Nachfolger äußert sich Frizsche verhalten: "Natürlich sind wir da sehr bemüht und hoffen, dass wir da noch jemanden finden. Savas Kalayci zu ersetzen wird allerdings sehr schwer." Auch mit einer Prognose für die kommende Saison tut sich Frizsche schwer: "Letztes Jahr sind wir fünfter geworden. Ich denke, dass wir in der kommenden Spielzeit den Blick nach unten senken müssen. Primäres Ziel ist sicherlich der Klassenerhalt. Wenn vieles gut läuft, könnte aber auch ein Mittelfeldplatz drin sein."

Hans-Jürgen Litzmann, Mitglied im Spielausschuss erklärt, wie es aus seiner Sicht zum Transfer kam: "Der Impuls kam eigentlich vom Spieler selbst. Er schien sich bei Westend nicht mehr wirklich wohl zu fühlen. Die Vereinsleitung hatte eine eher passive Rolle. Bei uns (FC Nord) hat er noch einige bekannte, so kam dann der Kontakt zustande. Dadurch hat es von beiden Seiten direkt gepasst, da wir Andre Nkongolo eins zu eins ersetzen konnten." Im 37-jährigen Angreifer sieht Litzmann derweil keinen Qualitätsverlust: "Kann sein, dass Nkongolo der etwas bessere Fußballer ist. Aber Savas ist extrem Torgefährlich. Deshalb haben wir ihn ja auch geholt." Man erwarte vom erfahrenen Kalayci im Übrigen nicht, dass er das Team, insbesondere die jungen Spieler, führe. "Dafür haben wir andere Spieler, wie beispielsweise Jose Crespo, die das bereits in den vergangen Jahren getan haben. Kalayci soll einfach für Torgefahr sorgen", meint Litzmann weiterhin. Dass er das kann, bestätigt seine beeindruckende Statistik mit unglaublichen 49 Toren.

Ob man in der kommenden Saison wieder oben mitspielt, könne man aber noch nicht sagen. Die letzte Saison im Hinterkopf meint Litzmann: "Dass wir dritter werden, hätten wir selber nie gedacht. Wir haben ein sensationelles Jahr hinter uns. Wenn man sich die Saison so anschaut hätten wir eigentlich auch aufsteigen müssen. Aber so kam es leider nicht. Die nächste Saison wird sicherlich schwerer, da sich die Konkurrenz merkbar verstärkt hat."

Doch der FC Nord muss sich in der kommenden Spielzeit keineswegs verstecken, findet auch Litzmann: "Unsere größte Stärke sehe ich im breiten Kader. Außerdem haben wir ein großes Betreuerteam, wodurch für das Wohl jedes einzelnen Spielers gesorgt ist." Der positive Eindruck bestätigte sich bisher auch in der Vorbereitung. "Wir haben von den bisherigen drei Testspielen keins verloren. Das macht natürlich Mut." Trotz aller Euphorie macht Litzmann aber auch einen Kritikpunkt aus: "Die Trainingsbeteiligung ist bisher nicht zufriedenstellend. Wenn ich erfolgreich Fußball spielen will, dann muss ich auch regelmäßig trainieren. Das scheint einigen noch nicht klar zu sein." Ob dies einen Stolperstein im Aufwäretstrend des FC Nord darstellt, wird sich in den ersten Punktspielen zeigen. Die Wiesbadener starten am 16. August beim SV Schierstein in die neue Spielzeit.

Aufrufe: 030.7.2015, 17:15 Uhr
Pascal AffelderAutor