"Wir wollen Halle ärgern und lange die Null halten. Mal sehen, ob sie dann nervös werden würden." Die Sätze der Außenseiter-Trainer ähneln sich vor diesem Wochenende natürlich. Keiner probiert sein Heil in der Flucht und spielt mit offenem Visir. Eine geballte Verteidigung, so das Rezept, sei die einzige hauchdünne Chance bei einem solchen Kräfteverhältnis. "Wir müssen über den Kampf kommen und keine Räume bieten", so Eschrich. Halle habe ebenso wie Bad Kösen einen Umbruch hinter sich und eine junge Mannschaft - vielleicht lasse sich dem einen oder anderen durch eine energische Gangart die Lust am Tricksen nehmen.
Wichtig wird es im Vorfeld jedenfalls sein, die Mannschaft auf Gegentore vorzubereiten. "Wir dürfen dann nicht die Köpfe hängen lassen, auseinanderfallen und uns zur Lachnummer machen", sagt Eschrich. Der Normalfall sei nun einmal, dass der VfL Halle 96 Tore schießen werde. Mit erhobenem Haupt will der krasse Außenseiter nach dem Spiel vom Platz und sich nicht vorwerfen lassen müssen, nicht alles gegeben zu haben.
Der Oberligist rechnet fest mit dem Weiterkommen und hat sich in dieser Woche ohne seinen Cheftrainer Lars Holtmann vorbereitet. Der war auf Schalke und schnupperte bei der U19 des Bundesligisten in die Trainingsarbeit hinein. Das auch der Kampf zum Fußball dazugehört, wird er auf Schalke sicherlich auch mitbekommen haben. Holtmann wird von seiner Mannschaft also Geduld einfordern. Nach dem Erreichen des Endspiels im Vorjahr ist der VfL heiß darauf, auch in dieser Saison im Landespokal weit zu kommen. Ein Stolpern beim Kreisoberligisten wäre mehr als nur eine faustdicke Überraschung - es wäre ein kleines Fußballmärchen. Aber nur für Bad Kösen.
Anstoß der Partie ist am Samstag um 14 Uhr.