Delhoven kann doch noch gewinnen

Dass es gegen den Aufstiegsanwärter eine schwere Aufgabe werden würde, war den Delhovenern klar, doch aufgrund des 2:1-Hinrundenerfolges wussten sie auch, dass Uedesheim nicht unschlagbar ist. Somit starteten die Rot-Weißen zwar mit dem nötigen Respekt, jedoch ohne sich dabei zu verstecken. Typischerweise übernahmen die Gastgeber die Spielgestaltung und ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen.

Doch wie schon in den zwei Begegnungen zuvor konnte Delhoven durch kompaktes Verschieben und aggressives Zweikampfverhalten den Gegner daran hindern, gefährlich vor das Tor zu kommen. Auf der anderen Seite setzte der FCD auf sein Umschaltspiel und lauerte auf Fehler im Aufbauspiel. Einen solchen erzwangen sie bereits nach acht Minuten, als Kupper den Uedesheimer Schlussmann nach einem Rückpass dermaßen unter Druck setzte, dass dieser den Ball unkontrolliert wegschlagen musste. Doch anstatt ihn weit in die gegnerische Hälfte zu befördern, rutschte Herbrand das Leder über den Schlappen und flog in hohem Bogen zu Felix Frason. Der junge Stürmer reagierte gedankenschnell und versuchte, den Ball irgendwie per Direktabnahme in Richtung Tor zu befördern, was ihm auch gelang. Der zurücklaufende Keeper konnte das Tor nicht mehr verhindern und musste zum ersten Mal hinter sich greifen.

Die Grün-Weißen waren davon aber nicht wirklich beeindruckt und spielten weiter zielgerichtet nach vorne. Bis auf eine kleine Unachtsamkeit, die Kevin Dyla nicht nutzen konnte, standen die Gäste im Defensivverbund aber weiterhin kompakt. In der 25. Spielminute korrigierten die Hausherren das Ergebnis dann doch. Nach einem Freistoß von der linken Außenlinie köpfte Kapitän Malte Hauenstein unbedrängt zum 1:1-Ausgleich ein. Danach sollte der Ball auf beiden Seiten noch einmal die Torlinie überqueren, aber beide Male hatte der Unparteiische etwas dagegen. Bei Alexander Nuss‘ ansehnlichem Treffer mit der Hacke, sah der Referee vorher ein gefährliches Spiel des jungen Angreifers und bei Frasons zweitem Tor hob der Linienrichter die Fahne und entschied auf Abseits. Zudem hatten beide Mannschaften noch einige gute Abschlüsse, die ihre Wege allerdings nicht ins Tor fanden. Somit blieb es vorerst bei dem 1:1- Unentschieden.

In Durchgang zwei flachte das Spiel im Vergleich zum ersten deutlich ab und fand überwiegend im Mittelfeld statt. Weder Uedesheim, noch Delhoven kam in die jeweils gegnerische Gefahrenzone. Erst in der Schlussphase sollte es noch einmal turbulent werden. Der im Abstiegskampf steckende FC Delhoven war gewillt, einen Punkt aus Uedesheim zu entführen, was der Aufstiegsaspirant natürlich verhindern wollte. Nach einer der unzählbaren Uedesheimer Ecken, köpfte Samir Saysay das Spielgerät Innenpfosten, von wo aus es die Torlinie entlang trudelte.

Gäste-Torwart Pierre Nußbaum reagierte blitzschnell und schlug den Ball aus der gefährlichen Position. Die Gastgeber sahen ihn bereits hinter der Linie, doch Linienrichter Pascal Heyda entschied, dass dem nicht so sei. Eine durchaus knifflige Situation, bei der es sicherlich die Torlinientechnologie aus dem Profifußball gebraucht hätte, um sie mit 100%iger Sicherheit zu entscheiden. Im quasi direkten Gegenzug kam Delhoven dann seinerseits zu einem Freistoß, den Max Ohm in die Gefahrenzone brachte. Nach einem vermeintlichen Foulspiel reklamierten sämtliche Uedesheimer Spieler, sodass sie den Blick für das Wesentliche verloren. Marcel Klein und Meikel Kupper aber schalteten nicht ab. Klein hielt den Ball unkonventionell mit dem Hinterkopf im Spiel, ehe er über die Torauslinie geflogen wäre, sodass Kupper die Kugel in der Folge mit voller Wucht in die Maschen hämmerte. Uedesheim warf danach noch einmal alles nach vorne, doch Delhoven verteidigte nun mit allem was sie hatten, bis der Schiedsrichter nach vier Minuten Nachspielzeit die Partei beendete.

Somit ging das Duell Delhoven vs. Uedesheim zum zweiten Mal in dieser Saison mit 2:1 an den Aufsteiger. Zwar war Uedesheim, wie im Vorfeld zu erwarten, die spielerisch bessere Mannschaft mit mehr Ballbesitz, doch setzten die Gäste Tugenden wie Laufbereitschaft und Leidenschaft dagegen. Mit dem „Dreier“ verkürzt der FCD den Abstand zum Relegationsplatz auf zwei Punkte. Die nächste Chance, diesen weiter zu minimieren bietet sich kommenden Sonntag, wenn Andrej Voronin mit seinem FC Büderich zu Gast am Pletschbach ist. Uedesheim hingegen verliert wichtige Zähler im Aufstiegsrennen.