Déjà-vu in Merzen?

Die Roten: Gerne hätte man in der Vorwoche gegen BW Hollage II zum zweiten Derbysieg in der laufenden Spielzeit angesetzt, einzig Petrus verhinderte dieses Vorhaben mit schlechtem Wetter und einem unbespielbaren Geläuf an der Kaisereiche. Nun steht gegen die schlecht in die Saison gestarteten Merzener eine der unberechenbarsten Aufgaben der gesamten Spielzeit auf dem Programm. Nowaks Mannen erwartet auf der Löwenkampfbahn eine Art „Pokalfight“, in dem man nur mit Willen und guter Einstellung Punkte mit auf den Rückweg nach Wallenhorst nehmen kann. Doch die Ausgangslage ist vertraut – nach Achmer fuhr man ebenfalls mit der Aussicht, einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz zu halten, das 3:1 war vor allem in der zweiten Halbzeit hochverdient und eine Demonstration der Wallenhorster Willensstärke. Personell muss Nowak auf keinen Spieler aufgrund von Verletzungen oder Wehwehchen verzichten. Zum ersten Mal seit dem Aufstieg steht dem Übungsleiter sein kompletter Kader zur Verfügung, lediglich Marius Horstmeyer und Tim-Frederic Hoffmann fehlen aufgrund privater Termine.

Der Gegner: Das Lied vom angeschlagenen Boxer – momentan trifft es in der Kreisliga Nord vor allem auf die zweite Mannschaft von Blau-Weiß Merzen zu. Die Mannschaft von Trainer Peter Deters holte aus den bisherigen zehn Auftritten nur zwei Zähler, auf der heimischen Kampfbahn verlor man in dieser Saison jedes Spiel. Trotz dieser unterirdischen Bilanz kam die Truppe aus dem Nordkreis in den letzten Wochen besser in Fahrt, beide Punkte fuhr man in den vergangenen drei Spielen ein. Gefährlichster Mann ist der Kapitän – Christian Holstein ist mit dreißig Jahren ein erfahrener Akteur und ein abgezockter Stürmer, der weiß, wo die Bude steht. Aufpassen muss man auch auf den durchaus torgefährlichen Verteidiger Johannes Grahs (25), der schon zwei Saisontore zu Buche stehen hat. Ansonsten steht die blau-weiße Reserve für Kampf und Leidenschaft auf dem Platz, die fußballerische Note, die die Merzener durchaus präsentieren können, war in dieser Spielzeit bisher Mangelware. Es liegt am TSV, diese Merzener Misere zu verlängern.

Der Schiedsrichter: Noch nie pfiff Joerg Fehrlage ein Spiel mit Beteiligung der Wallenhorster zweiten Mannschaft. Ob dieses Spiel mit Linienrichtern stattfindet, war auch am Spieltag noch nicht sicher in Erfahrung zu bringen. Ein biederes Armutszeugnis für die Kreisliga und ihre verantwortlichen Herren auf den hohen Stühlen, im Regelwerk keine Gleichberechtigung für alle Mannschaften herzustellen und eine einheitliche Regelung zu finden, die auch ihren Schiedsrichtern zu Gute kommen würde.

Die Randgeschichte: Auf das Hollager Oktoberfest geht es für die Truppe von Dirk Nowak zwar erst am Samstag, dennoch spielt die beliebte bayrische Party auch in Merzen eine Rolle. Seit dem Dienstantritt Nowaks im Juli 2012 spielte seine Mannschaft drei Spiele direkt vor dem Oktoberfest – und alle drei Partien gingen verloren, eine verheerende Bilanz für den ansonsten so erfolgreichen Übungsleiter und ein Fleck auf der weißen Weste. 2012 unterlag man dem Hunteburger SV mit 1:2, 2013 ging man beim TuS Engter mit 0:6 unter. In der Aufstiegssaison gab es beim 1:2 daheim gegen die SG Ostercappeln/Schwagstorf II zusätzlich die einzige Saisonniederlage.

Der Tipp: Den TSV erwarten neunzig Minuten Kampf – und nach dem 1:0-Auswärtserfolg heißt es am Samstagabend: O´zapft is! Hauptsache, Nowak trifft nicht selber, sonst kann man den am Samstag spätestens beim Zillertaler Hochzeitsmarsch nicht mehr einfangen…