2024-04-24T13:20:38.835Z

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Suzane Pires ist mit Möhringen in die Regionenliga aufgestiegen. Foto:Günter Bergmann
Suzane Pires ist mit Möhringen in die Regionenliga aufgestiegen. Foto:Günter Bergmann

Degerlocherin auf der großen Fußballbühne

Suzane Pires hat bereits 9 Länderspiele absolviert und ist nun Profifußballerin in Brasilien

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Suzane Pires verdient ihr Geld als Profi in Brasilien.

Dreieinhalb Jahre lang, von 2007 bis 2010 hat Suzane Pires mit ihren Eltern in Heumaden und in Plieningen gelebt. Die gebürtige Brasilianerin ist in Degerloch in die Internationale Schule gegangen, hat dort Abitur gemacht und nebenbei für die Spvgg Möhringen in der Regionenliga der Frauen gegen das runde Leder getreten. Mittlerweile hat die jetzt 24-Jährige ihren großen Traum erfüllt: Sie hat seit 2015 neun Länderspiele für Portugal absolviert und verdient ihr Geld als Profifußballerin beim FC Santos in Brasilien, dem Heimatclub von Pele, dem vielleicht besten Akteur der Sportart aller Zeiten.

Am Ziel der Träume angelangt

Als sich Suzane Pires im Sommer 2010 tränenreich von ihren Möhringer Mitspielerinnen verabschiedet hat, um nach New Haven/USA zu gehen, wo sie an der Southern Connecticut State Universität ein Fußball-Stipendium bekam, da versprach sie den Kolleginnen, vier Jahre später, nach Ende des Studiums wieder nach Deutschland zu kommen, um beim FC Bayern München oder bei Turbine Potsdam ihr Geld zu verdienen. Den sportlichen Traum vom Profifußball hat sie sich inzwischen tatsächlich erfüllt, nur nicht in der Frauen-Bundesliga, sondern zuletzt zwei Jahre bei den Boston Breakers in der höchsten amerikanischen Spielklasse und nun seit Juni in der 400 000-Einwohner zählenden Hafenstadt Santos im Bundesstaat Sao Paulo beim mehrfachen brasilianischen Meister und Copa Libertadores-Sieger (südamerikanische Champions-League).

Aus ihrer Geburtsstadt Sao Paulo, wo sie zunächst nur Futsal, die moderne Variante des Hallenfußballs gespielt hatte, ging es 2007 mit einem Jobangebot für den Vater bei einem großen schwäbischen Autobauer ins unbekannte, kalte Deutschland, genauer nach Heumaden. Die deutsche Fußballkarriere begann sie mit 15 beim VfL Sindelfingen, dann ging es über den SV Vaihingen zur Spvgg Möhringen, wo die technisch begabte Mittelfeldspielerin mit der Damenmannschaft den Aufstieg von der Bezirksliga in die Regionenliga schaffte. „Ich habe in Deutschland zum ersten Mal auf Rasen gespielt, ich habe hier zum ersten Mal Schnee gesehen und ich habe in Stuttgart sehr viele Freundinnen und Freunde fürs Leben gefunden“, sagt Pires.

Portugiesische Nationalspielerin

Am College in Connecticut wurde die junge Frau mehrfach als beste Spielerin der Conference (Liga) ausgezeichnet, deshalb gab es nach Ende des Studiums einen Profivertrag in Boston, nicht weit vom Uni-Campus entfernt. Dort wurde dann auch der portugiesische Nationaltrainer auf das Talent mit dem brasilianischen und portugiesischen Pass aufmerksam und berief Pires in sein Aufgebot. Vor gut neun Monaten, am 26. November, lief die ehemalige Degerlocher Gymnasiastin dann beim EM-Qualifikationsspiel gegen Montenegro erstmals für das Nationalteam des frisch gebackenen Männer-Europameisters auf. Mittlerweile sind acht weitere Einsätze hinzu gekommen. Für das portugiesische Frauenteam wird es mit der erfolgreichen Qualifikation für die Endrunde vermutlich nichts werden. Zwei der ersten sechs Spiele wurden gewonnen, drei verloren und einmal gab es ein Unentschieden. Den nächsten Versuch, das erste Länderspieltor zu erzielen, gibt es für Pires am 16. September im Heimspiel gegen Finnland.

Der absolute internationale Höhepunkt für die ehemalige Möhringerin war im März der 30-minütige Einsatz beim Algarve Cup gegen ihr Geburtsland Brasilien (1:3), als sich Pires mit Weltstars wie Marta, Fabiana oder Cristiane messen durfte. „Meine großen Idole in der Jugend waren die besten Futsal-Spieler Brasiliens. Von denen habe ich mir meine Tricks abgeschaut“, erzählte Pires vor ihrem Abschied aus Plieningen in beinahe akzentfreiem Deutsch. Mittlerweile ist sie selbst für viele Nachwuchskickerinnen ein regelrechtes Idol.

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Aufrufe: 06.9.2016, 19:00 Uhr
Blick vom Fernsehturm / Harald LandwehrAutor