2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die einzige Torchance nach der Pause: Holstein-Verteidiger Patrick Herrmann (links) verunglückt diese Kopfballrückgabe, doch Hansas Stephan Andrist kann die folgende Möglichkeit nicht nutzen. Foto: getty
Die einzige Torchance nach der Pause: Holstein-Verteidiger Patrick Herrmann (links) verunglückt diese Kopfballrückgabe, doch Hansas Stephan Andrist kann die folgende Möglichkeit nicht nutzen. Foto: getty

Defensive steht - jetzt hakt die Offensive

"Wir müssen einfach öfter den Abschluss suchen"

Verlinkte Inhalte

Wieder einmal wurde es nichts mit dem erhofften Sieg. Sechs Spiele in Folge ist Holstein Kiel nun schon ohne dreifachen Punktgewinn. ,,Wir müssen langsam mal wieder gewinnen", wusste ein enttäuschter Verteidiger Rafael Czichos nach dem 0:0 gegen Rostock am Sonnabend. ,,Wir können uns nicht jede Woche auf das nächste Spiel vertrösten."

Im Tabellenkeller sind die ,,Störche" als 16. angekommen. Den daraus entstehenden Druck empfinden die Beteiligten alle anders. ,,Wir haben keinen besonderen Druck", sagt Flügelspieler Steven Lewerenz. ,,Wir haben ja schon gezeigt, was wir können und ich bin sicher, dass wir auch bald wieder einen Dreier holen." Trainer Karsten Neitzel weiß schon um den Druck. ,,Aber den gibt es immer", sagt er. ,,Im letzten Jahr war es positiver Druck. Jetzt müssen wir eben mit dieser Situation umgehen."


Die Analyse des Rostock-Spiels fiel klar aus. ,,Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung", wusste der Trainer. ,,Es war ein typisches Derby", befand Holstein-Stürmer Marc Heider. ,,Wir haben uns ins Spiel gekämpft. Aber auch das ist uns nicht zu 100 Prozent gelungen. In der ersten Halbzeit hatten wir Chancen, von denen wir auch mal eine nutzen müssen." Auch Neitzel hatte da Positives gesehen: ,,Mit der ersten Halbzeit war ich nicht unzufrieden. Es war ein ganz gutes Fußballspiel mit Chancen auf beiden Seiten."


Nach der Pause war auch für den Trainer davon nicht mehr viel übrig. ,,Viel Kampf und Engagement" hatte der KSV-Coach da zwar noch ausgemacht. ,,Aber wir haben es nicht verstanden, einfach Fußball zu spielen." Heider lobte zumindest noch die Defensive. ,,Ein Kompliment an die Abwehr sagte er. ,,Da stehen wir inzwischen stabiler, und das ist auch ganz wichtig für uns."


Gäste-Trainer Karsten Baumann hatte in der ersten Halbzeit ,,ein gutes Auswärtsspiel" seiner Elf mit ,,vier klaren Einschussmöglichkeiten" gesehen. Neitzel hatte einen etwas anderen Blick darauf. ,,Wenn es mal gefährlich wurde, hatten wir durch eigene Fehler unseren Anteil daran. Aber wir sind hinten nie ausgespielt worden." Es waren in der Tat die positiven Aspekte der Partie, die wie schon in Aalen ein Zu-Null-Spiel sicherten.


,,Wir stehen hinten stabiler, auch wenn ein paar Abläufe noch nicht ganz so greifen wie in der vergangenen Saison", stellte Neitzel fest. Nun drückt vorne der Schuh. ,,Es war in der Saison bislang ja nicht das Problem, dass wir keine Tore machen", sagte Lewerenz. ,,Deshalb bin ich sicher, dass das auch wieder klappen wird."


Verteidiger Czichos hatte dafür ein paar klare Hinweise parat. ,,Wir müssen einfach öfter den Abschluss suchen", sagte er und erhielt Unterstützung von Trainer Neitzel. ,,Wir haben oft zu kompliziert gespielt", sagte er und meinte damit sowohl das Passspiel (,,Einfach zum Nebenmann spielen und nicht den schweren Seitenwechsel über 30 Meter versuchen") als auch den Torabschluss.


,,Dann haue ich eben auch mal aufs Tor", forderte er angesichts mehrerer Szenen voller Unentschlossenheit. Er hob aber auch hervor: ,,Die Jungs haben sich schon in der Kabine selbstkritisch gezeigt. Sie wissen, woran es liegt. Jetzt müssen sie es umsetzen."

Aufrufe: 023.9.2015, 12:00 Uhr
SHZ / cjeAutor