2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
David Grözinger aus Rottenacker hat gut lachen. Er ist nicht nur Spieler im U19-Bundesliga-Team des VfB Stuttgart, er hat auch einen neuen Vertrag bis Sommer 2018 erhalten. Foto: Roland Flad
David Grözinger aus Rottenacker hat gut lachen. Er ist nicht nur Spieler im U19-Bundesliga-Team des VfB Stuttgart, er hat auch einen neuen Vertrag bis Sommer 2018 erhalten. Foto: Roland Flad
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

David Grözinger will den nächsten Schritt machen

Der Traum vom Profi beim VfB Stuttgart

David Grözinger aus Rottenacker will sich beim VfB Stuttgart für größere Aufgaben empfehlen.

Den nächsten Schritt nach oben will David Grözinger machen. Der 17-jährige Rottenacker blickt bislang auf eine schnurgerade Fußball-Karriere zurück, die ihn vom Dorfverein über ein Jahr beim SSV Ulm 1846 schon in jungen Jahren (2011) zum VfB Stuttgart geführt hat. Beim VfB hat Grözinger alle Juniorenmannschaften durchlaufen, von der U13 bis zur U19, mit der er derzeit in der Bundesliga spielt. Das erinnert an Nationalspieler Mario Gomez, der vom Dorfverein SV Unlingen über Ulm zum VfB kam.

Schon im Dezember haben die Roten den Vertrag mit David Grözinger bis Ende Juni 2018 verlängert. Die Bundesliga-Scouts brauchen also vorerst gar nicht anzuklopfen, denn die Stuttgarter haben dem Lockenkopf klar gemacht, dass er beim VfB bleiben soll. Schließlich hat er die Chance, in der nächsten Saison in der zweiten Mannschaft des VfB zu spielen.

„“Ich möchte den nächsten Schritt machen, dann sieht man weiter“, sagt Grözinger und bleibt bescheiden. Der 17-Jährige – momentan als linker Verteidiger der U19 im Einsatz – will sich am Neckar nicht nur sportlich, sondern auch beruflich weiterentwickeln. „Für den Männerbereich muss ich noch zulegen, da bin ich noch etwas zu schmächtig”, ist er realistisch. Außerdem müsse er sich offensiv noch stärker einbringen und torgefährlicher werden.

Unbestritten sind aber seine Stärken, die er beispielsweise beim international top-besetzten Hallenturnier um den Mercedes-Benz-Cup im Sindelfinger Glaspalast aufblitzen ließ. Grözinger verfügt nicht nur über eine gute Technik, er ist auch stark in der Defensive und im Zweikampf. Ein gutes Auge zeichnet ferner sein Stellungsspiel aus. „Es geht auch mit rechts“, grinst der gelernte Linksfuß. Im Glaspalast gelang ihm auch prompt ein Tor mit dem rechten Fuß.

Hallenturniere sind wegen der großen Verletzungsgefahr nicht unbedingt sein Ding. Sindelfingen mit dem Kunstrasen sei besser. Außerdem sei der Glaspalast immer eine gute Möglichkeit, sich zu zeigen und zu beweisen. Das konnte das Talent, das sich als Linksverteidiger und auf der Sechser-Position am wohlsten fühlt, auch schon 2015 mit der U17-Nationalmannschaft in Belgien.

Parallel zur Karriere auf dem grünen Rasen peilt Grözinger einen Abschluss als Sport- und Vereinsassistent an. Dazu absolviert er beim VfB eine Ausbildung; Mathe und Rechnungswesen seien seine Stärken. Noch eineinhalb Jahre muss er die Schulbank drücken, dann hat er die Fachhochschulreife. Außerdem besucht er zweimal wöchentlich das Teilzeit-Internat des VfB. Wenn man einmal schwänzt, dann folgt die Woche drauf ein Trainingsausschluss und man muss ein drittes Mal büffeln. „Das will keiner“, betont Grözinger. Mit der Führerschein-Prüfung steht übrigens der nächste Test ins Haus, im April wird er 18 Jahre jung.

Auch wenn es derzeit wie am Schnürchen läuft, so vergisst David Grözinger keineswegs seine Wurzeln. Und die hat er immer noch in Rottenacker. „Fußball, Familie, Freundin“, heißt es beim ihm. Immer wenn er Zeit hat, also am Wochenende, lässt er sich mit Freundin Lea bei den Eltern in Rottenacker blicken. Für Hobbys bleibt keine Zeit. „Wenn er sich morgen anders entscheidet, wird ihm der Kopf nicht abgerissen“, sagt sein Vater Rolf Grözinger. „Wir hoffen jedoch, dass er dabei bleibt und es schafft“, ergänzt er. Schließlich haben die Eltern Rolf und Rita vor allem viel Zeit investiert. „Wir sind oft drei-, viermal die Woche nach Stuttgart gefahren“, erinnert sich Rita Grözinger an die Anfänge.

Seine Rottenacker Zeiten hat aber auch David Grözinger noch gut in Erinnerung. Sein Talent fiel nicht nur beim E-Jugendturnier der SÜDWEST PRESSE auf, sondern auch beim internationalen U13-Turnier in Munderkingen. Ein Trainer, der ihn damals besonders geprägt hat, ist Frank Schiek. „Frank hat mich nicht nur motiviert, er hat auch immer wieder gestichelt, ich solle beidfüßig jonglieren“, sagt Grözinger und schmunzelt. Unterstützt mit Kickschuhen und Klamotten wurde er von Bernhard Schneider. Der Sport-Express-Chef hilft weiterhin und stellt dem Rottenacker Eigengewächs die Trainingseinrichtungen in der Arena zur Verfügung. Den Rest gibt es inzwischen beim VfB, bei dem David Grözinger mit einem Ausrüstervertrag ausgestattet ist. „Nur über das Umfeld und den Schritt von Rottenacker nach Ulm sind wir so weit gekommen“, betont Rolf Grözinger. Der Weg ist noch hart und weit, aber das Ziel steht fest, und dabei orientiert sich der talentierte Rottenacker an seinem sportlichen Vorbild Bastian Schweinsteiger: „Mir gefällt seine Art, Fußball zu spielen und vor allem wie er sich weiterentwickelt hat.“ Der Traum, Profi beim VfB zu werden, geht weiter, schließlich kann es David Grözinger auch mit rechts.

Aufrufe: 025.1.2017, 09:54 Uhr
SWP / Roland FladAutor