2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Benfes Patrick Stöcker (l.) und Matthias Giesler (rechts), hier im Zweikampf gegen VfL-Akteur Ahmad Ibrahim, lieferten gegen Berleburg eine starke Leistung ab. Und auch sonst läuft es bei Benfe derzeit rund. Foto: Timo Karl
Benfes Patrick Stöcker (l.) und Matthias Giesler (rechts), hier im Zweikampf gegen VfL-Akteur Ahmad Ibrahim, lieferten gegen Berleburg eine starke Leistung ab. Und auch sonst läuft es bei Benfe derzeit rund. Foto: Timo Karl

Dauerhaft dominant

C-Kreisligist FC Benfe schwimmt auf der Erfolgswelle - Beeindruckende Leistung im Kreispokal

Benfe. Es gibt eigentlich kein größeres Kompliment, wenn ein Trainer die Leistung seiner Mannschaft nicht kommentieren möchte – zumindest für den Gegner.

„Man muss wissen, wann man schweigen sollte. Ich möchte lieber einfach den Gegner ausdrücklich loben und zu dieser Leistung gratulieren – das war wacker und tadellos“, erklärte Ralph Schneider. Es war eine vollkommen ironiefreie und absolut aufrichtige Aussage der Trainers des VfL Bad Berleburg. Der Übungsleiter des Fußball-Bezirksligisten wusste, dass sein Team in einem Spiel auf Augenhöhe schlichtweg Glück hatte – gegen den C-Kreisligisten FC Benfe.

Das Team aus der Edergemeinde strotzt derzeit vor Selbstvertrauen und tritt entsprechend auf – in der Liga und am Mittwochabend ein weiteres Mal im Achtelfinale des Kreispokals. Unter dem Strich stand zwar eine 2:3-Niederlage für das Team von FCB-Trainer Stephan Senner, doch offen war die Partie bis zum bitteren Ende. „Der zweite Treffer ist ein paar Minuten zu spät gefallen“, haderte Senner mit einem Grinsen im Gesicht – in der letzten Minute der regulären Spielzeit hatte Patrick Stöcker für die Hausherren auf dem Sportplatz in Benfe getroffen und damit eine Leistung veredelt, die Bände sprach.

„Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft. Die Jungs haben sich stark verkauft. Wir wurden schlichtweg für unsere Nervosität am Anfang bestraft“, wusste Senner. Allein, als die Hausherren sich auf ihre Stärken besannen, schien quasi nichts mehr unmöglich. Der FC Benfe wuchs über sich hinaus und ließ über weite Phasen des Spiels in der zweiten Hälfte keinerlei Klassenunterschiede erkennen – dabei liegen zwischen C- und Bezirksliga immerhin weitere zwei Spielklassen. Dabei war es eigentlich der VfL Bad Berleburg, der mit dem Rückenwind eines Bezirksliga-Spitzenreiters quasi hätte durchmarschieren können. Stattdessen übernahm der FC Benfe den Part der Lockerheit und Leichtigkeit. „Wir waren nach der Pause gleichwertig und absolut auf Augenhöhe“, wusste Coach Senner, der derzeit dauerhaft von seinem Team schwärmt. Denn trotz der überaus knappen Niederlage läuft es bei der Elf aus der Beierbach-Arena – dies war nicht nur am Mittwochabend zu sehen. Bereits am vergangenen Wochenende hatte die Mannschaft – zumindest in der zweiten Hälfte – ein Feuerwerk im Gipfeltreffen der C-Kreisliga mit der SpVg Bürbach 2. abgebrannt und dabei einen Zwei-Tore-Rückstand gedreht. Die Senner-Elf distanzierte sich damit erstmals in der Tabelle von den Siegerländern.

Die Zahlen sprechen überdies für sich: die beste Offensive der Liga stellt der FC Benfe mit 41 Treffern, die drittbeste Defensive mit 15 Gegentreffern aus neun Spielen. Dabei lässt sich der Primus auch vom andauernden Verletzungspech nicht irritieren, denn mit Gerrit Blecher (Muskelfaserriss) fällt derzeit einer der Toptorjäger des Tabellenführers aus – er könnte in den kommenden Tagen mit einem leichten Aufbautraining wieder einsteigen. Leistungsträger Patrick Dobak zog sich im Spitzenspiel am vergangenen Wochenende eine Einblutung im Oberschenkel zu und fällt ebenfalls aus. Und gerade deshalb erhielt das Kreispokalspiel gegen den VfL Bad Berleburg bei aller Euphorie ob der gezeigten Leistung doch noch eine bittere Note: Bei seinem zweiten Treffer an diesem Abend zog sich Torschütze Stöcker eine Verletzung zu – von Zerrung bis Faserriss scheint alles möglich, denn eine genaue Diagnose steht noch aus. „Wir hoffen, dass es nichts Gravierendes ist, denn sonst hätten wir dieses Tor teuer bezahlt“, erklärte Coach Senner vielsagend. In Selbstmitleid wollte sich der Mann an der Seitenlinie allerdings gar nicht erst versuchen, er verfügt schließlich über einen breit aufgestellten Kader.

Ebenfalls ein Geheimnis der andauernden Dominanz, denn das Aus gegen den VfL Bad Berleburg war erst die zweite Pflichtspiel-Niederlage in dieser Saison – ansonsten feierte das Team ausnahmslos Siege. Die erste Pleite indes hatte die Mannschaft direkt zum Auftakt bei den Sportfr. Sassenhausen kassiert. „Wäre die Mal nicht gewesen“, haderte Senner. Mit dem Erfolg wachsen in Benfe offenkundig die Ansprüche – und die damit verbundene Hoffnung auf den direkten Wiederaufstieg.

Aufrufe: 021.10.2016, 11:15 Uhr
Timo KarlAutor