2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Frei-Weinheims Trainer David Klose kann mit der Leistung seiner Mannen derzeit vollauf zufrieden sein. F: Marth
Frei-Weinheims Trainer David Klose kann mit der Leistung seiner Mannen derzeit vollauf zufrieden sein. F: Marth

Das Zünglein an der Waage

VfL Frei-Weinheim ärgerte bereits den zweiten Aufstiegskandidaten

Frei-Weinheim. Aus dem Meisterschaftsrennen ist der VfL Frei-Weinheim raus. Und dennoch sprechen die Schützlinge von David Klose im Titelrennen ein gehöriges Wörtchen mit. Die vier Aufstiegskandidaten Dietersheim, Basara, Sponsheim/Dromersheim und Ockenheim haben eines gemeinsam: alle müssen in der Rückrunde in Frei-Weinheim antreten. Ein schwieriges Pflaster, wie bereits zwei Kandidaten leidvoll erfahren mussten.

So unterschiedlich können Reaktionen auf ein torloses Unentschieden sein. Während Basaras-Co-Trainer Takashi Yamashita minutenlang schweigend an der Wand des Kabinentraktes lehnte und versuchte das vierte Spiel ohne eigenen Sieg zu verdauen, stand VfL-Coach David Klose vor dem Vereinsheim, gut gelaunt und mit Schulterklopfern überschüttet.

Am Sonntag hatte sein VfL Frei-Weinheim einen Punkt gegen den Spitzenreiter eingefahren und diesen gleichzeitig vom Thron gestürzt. „Es ist natürlich schön, dass wir zuhause weiter ungeschlagen sind. Wir hatten uns das vorher vorgenommen und auch umgesetzt“, freut sich Klose. Am Ende wäre sogar noch ein Dreier möglich gewesen. „Wir hatten in der zweiten Halbzeit die klareren Chancen. Aber vom Spielverlauf geht das Unentschieden schon in Ordnung.“

Dass es keine Tore gab, lag zum einem am gutaufgelegten Yo Yamaguchi im Basara-Gehäuse. Und an Nabuki Tsugawa. Als Markus Kreuz in der 70. Minute Yamaguchi bereits überwunden hatte und der Ball bereits auf dem Weg war, rutscher der junge Japaner wie aus dem Nichts heran und lenkte den Ball in höchster Not übers Tor. Da musste Klose staunen. „Als Fußball-Liebhaber muss man sagen: Wahnsinn wie er den noch gerettet hat.“

Schmitt führt sichere Defensive

Nachdem sein Team in der Hinrunde schwankende Leistung brachte, ist der VfL nun seit sieben Spielen ungeschlagen (drei Siege, vier Remis) und seit drei Spielen gar ohne Gegentor. Einer der Hauptgründe dafür ist Thomas Schmitt. Der 32jährige, eigentlich Stürmer, zog wie schon in Viertäler die Zügel in der Defensive, feuerte seine jungen Nebenleute an, peitschte sein Team nach vorne und ließ den Gegner nur wenige Chancen herausspielen. „Wenn es einen verlängerten Arm des Trainers gibt, dann ist das Tom Schmitt“, lobt Klose seinen Spieler.

Ein weiterer wichtiger Akteur für das bisher Gegentorlose Jahr 2016 ist Marc Göcks. Auch hier findet Klose lobende Worte. „Marc hat eine unglaubliche Entwicklung genommen. Vor nicht allzu langer Zeit war er noch die Nummer 2 in der zweiten Mannschaft. Jetzt stand er bereits in drei Rückrundenspielen zwischen den Pfosten. Und macht seine Sache richtig gut.“

Basara erstmals ohne eigenen Torerfolg

„Vor dem Spiel haben wir uns gesagt, dass wir kein Tor von Basara bekommen wollen. Es wäre das erste Mal in deren Vereinsgeschichte“, so Klose. Und so kam es letztlich auch. Durch die mannschaftliche Geschlossenheit der Gastgeber blieb Basara ausgerechnet im 50. Punktspiel (ein Spiel gewannen die Japaner am grünen Tisch) erstmals ohne eigenen Torerfolg.

Zünglein an der Waage

Mit derzeit 36 Punkten rangiert der VfL auf Rang 5. Nach unten ist man abgesichert und nach oben geht auch nicht mehr viel. Dennoch machen die VfL-Kicker das Beste aus ihrer Lage. „Wir fühlen uns in der Rolle ganz wohl, im Meisterschaftsrennen das Zünglein an der Waage zu sein“, sagt Klose. Nach dem Sieg über Dietersheim (2:0) nun der Punkt gegen Basara. Im weiteren Saisonverlauf geben mit der SG Sponsheim/Dromersheim (10. April) und dem neuen Tabellenführer SV Fidelia Ockenheim (15. Mai) noch zwei weitere aussichtsreiche Kandidaten ihre Visitenstraße in der Talstraße ab. Und Klose verspricht auch hier einen heißen Tanz. „Wir wollen auch weiter Zuhause ungeschlagen bleiben.“ Es ist kein Wunsch, es ist ein Ziel.

Aufrufe: 015.3.2016, 16:30 Uhr
Benjamin MarthAutor