2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Bei der Teambesprechung: Die Damen von BW Schwege F: Andrea Krüßel
Bei der Teambesprechung: Die Damen von BW Schwege F: Andrea Krüßel

"Das wird den Mädels nicht gerecht"

In Schwege wird der Frauenfußball großgeschrieben

Bereits seit 15 Jahren wird bei BW Schwege Frauenfußball gespielt. Nachdem Anfang dieser Saison der Trainer der zweiten Damen aufgehört hat, stehen die Trainer Michael Brandmann und Andreas Schürmeyer diese Saison vor der Aufgabe, an die 40 Spielerinnen zu trainieren und dabei möglichst jeder gerecht zu werden. Bei einem Team in der Kreisklasse und dem anderen in der Kreisliga nicht gerade leicht.

In der Kreisliga OS-Land stehen die Schweger Damen momentan auf dem fünften Tabellenrang. Mit dieser Platzierung wäre Michael Brandmann am Ende der Saison durchaus zufrieden: „Im Vordergrund steht bei uns die fußballerische Entwicklung, wir möchten attraktiven und offensiven Fußball spielen und nach Möglichkeit die meisten Spiele gewinnen“, erklärt er. In der insgesamt ausgeglichenen Liga sieht er mit dem Osnabrücker SC ein starkes Team, das für sein Team noch „eine Nummer zu groß“ sei.

Etwas, das Michael Brandmann ärgert, ist die wenige Aufmerksamkeit, die dem Frauenfußball zuteilwird. Wer nicht explizit nach Berichten suche, bekäme „höchstens mal im Zweiwochentakt eine Tabelle “ zu sehen. Der Leistung seiner Spielerinnen werde so nicht entsprechend gewürdigt, obwohl diese wie die Männer viel Zeit in ihr Hobby investieren. „Das wird den Mädels nicht gerecht“, kritisiert er das geringe öffentliche Interesse. Im Vorstand des Vereins hingegen ist die Akzeptanz für die Frauen schon immer vorhanden. Und auch im Umfeld des Vereins erfährt der Frauenfußball mittlerweile größere Wertschätzung und kann steigende Zuschauerzahlen verzeichnen.

Doch es ist immer noch schwer jemanden zu finden, der sich aktiv im Damenbereich engagiert. Eine leidvolle Erfahrung, die auch Schwege machen musste: „Trainer oder Betreuer zu finden ist aber kein reines Frauenproblem, sondern auch in der Jugendarbeit sehr schwer“, sagt Brandmann. Um die leistungsstarken Spielerinnen entsprechend fordern und die leistungsschwächeren entsprechend fördern zu können, wird in zwei Trainingsgruppen trainiert. Eine Arbeit, die für ihn und Andreas Schürmeyer viel Koordination und Zeitaufwand bedeutet.

Seit 16 Jahren ist Michael Brandmann mittlerweile Trainer, die Frauen trainiert er in der fünften Saison. Eigentlich war sein Engagement nur als Übergangslösung geplant, doch er entwickelte schnell Spaß an der Sache und blieb. Natürlich sei die Umstellung vom Jugendfußball groß gewesen, doch es ergaben sich auch ganz andere Möglichkeiten. Statt jedes Jahr neue Jugendspieler zu bekommen hat er nun die Chance, langfristig etwas aufzubauen und dem Team seine eigene Spielphilosophie mitzugeben. Und seine Spielerinnen nähmen das an und gäben ihm eine ganze Menge zurück.

Aufrufe: 011.9.2014, 12:09 Uhr
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