2024-04-19T07:32:36.736Z

Pokal
Dan Lochmann (am Ball) hatte die große Chance, Union in Führung zu bringen.  F: Michael Kölbel
Dan Lochmann (am Ball) hatte die große Chance, Union in Führung zu bringen. F: Michael Kölbel

Das Warten auf die Überraschung

Union Sandersdorf zeigt gegen Germania Halberstadt ein gutes Spiel +++ Der Lohn bleibt aus

"Wer die Dinger vorn nicht macht, wird in der Regel hinten dafür bestraft", eine alte Fußball-Weisheit, welche man in diesem Achtelfinale so allein auch nicht stehenlassen kann. Bis Union Sandersdirf aufgrund des Rückstands und der ablaufenden Uhr die Defensive öffnete, besaß die Lisiewicz- Elf sogar ein minimales Chancenplus.

Nur, es gab eigentlich nur drei richtige Torchancen, was besagte, dass der Regionalligist bis dato so gut wie keine echte Einschussmöglichkeit besaß. Jedenfalls - und dafür können sich die Sandersdorfer Akteure wenig kaufen - lieferte man den Zuschauern sowie vor allem dem mittlerweile zwei Klassen höher angesiedelten Gegner ein Duell auf Augenhöhe und keine Abwehrschlacht, wie man sie aufgrund des doppelten Ligaunterschieds hätte vermuten können.

Als der gute Schiedsrichter Christian Wesemann die Halberstädter Fallsucht in Person von Nils Gottschick mit Gelb bestrafte (68.), waren von den "Divern" schon einige geboten. Speziell Torschütze Max Worbs wollte im Strafraum der Unioner mit allen Mitteln einen Pfiff schinden. Letztlich ließ es Wesemann lange mit Ermahnung behaften, was Worbs dann die Möglichkeit bot, sich als erster in die Torschützenliste einzutragen.

Christoph Zorn versuchte es früh aus verdeckter Position (10.), zu schwach, um Pascal Nagel im Germanen-Gehäuse zu erschrecken. Die 31. Minute hätte die Gäste zum Reagieren zwingen können. Eine Kopfballkerze vor dem Halberstädter Strafraum, und alle außer Dan Lochmann schalteten ab. Der nahm den Ball gekonnt mit, wurde etwas nach rechts abgedrängt und bugsierte die Kugel mit dem linken Außenspann diagonal flach auf´s lange Eck. Der Torschrei hallte über die Tribüne, doch das Runde trudelte um Zentimeter am Pfosten vorbei ins Hintertoraus.

Michel Hennigs gekonnte Seitenverlagerung brachte Rico Gängel in Antrittsposition. Der Pölsfelder ging auch ab, verzog aber um einen Meter (34.). Dann war es passiert. Die Unionabwehr klärte einen Ball zu kurz und genau vor die Füße von Worbs. Der legte die Kugel gefühlvoll aus 17 Metern ins rechte Eck (0:1/48.), und Union lief dem Rückstand hinterher. Doch man behielt die Köpfe oben, und der nach seiner Erkältung erstmals eingewechselte Tommy Parthier hätte sofort egalisieren können. Gekonnt setzte er sich am Strafraum durch, bekam aber nicht den nötigen Druck hinter das Spielgerät.

Nun war es eine Freistoßkombination, als Parthier den Ball punktgenau von halblinker Position per Standard Richtung Fünfmeterraum zirkelte. Martin Gröbel stieg hoch und köpfte dem VfB-Keeper mittig in die Arme (66.). Das war die zweite, nein dritte große Nummer. Denn Hennig zwang Nagel zuvor im Rückwärtslaufen per Distanzlupfer zu vollstem Einsatz. Der wischte die Kugel im letzten Moment über den Balken. Union öffnete letztlich mehr und mehr, was dem Regionalligisten nun Räume bot. Labisch verzog als erster aussichtsreich postiert über das Tor von Marius Kansy (86.). Als die Abseitsfalle dann nicht zuschnappte und drei Rote durch waren, erledigte es der ballführende Philip Schubert im Alleingang. Damit war das Kapitel Landespokal 2012/13 für Union ausgelesen, während Halberstadt den Einzug in das Viertelfinale feierte.

Aufrufe: 04.10.2012, 10:32 Uhr
Holger BärAutor