2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Mit zwei Siegen ist der von Hans Sperandio trainierte TSV Offingen gestartet.   F.: Ernst Mayer
Mit zwei Siegen ist der von Hans Sperandio trainierte TSV Offingen gestartet. F.: Ernst Mayer

»Das war eine Herzenssache«

Trainer Hans Sperandio ist zum TSV Offingen zurückgekehrt und perfekt gestartet

Hans Sperandio (52) hütete mehrere Jahre das Tor beim TSV Offingen und war die letzten Jahre als Jugendcoach beim FC Gundelfingen tätig. Zur neuen Runde kehrte er zum Kreisklassisten zurück und feierte er als Trainer des TSV einen Einstand nach Maß.

Zwei Spiele, zwei Siege, 10:0 Tore - ist das ein erstes Ausrufezeichen, dass mit dem TSV Offingen heuer im Aufstiegskampf zu rechnen ist?

Sperandio: Wir werden uns bemühen, vorne mitzuspielen, zählen uns aber nicht zu den Aufstiegsfavoriten. Die Mannschaft ist brutal jung, hat einen Altersdurchschnitt von 21 Jahren und man muss abwarten, wie vor allem die ganz jungen Spieler in der Lage sind, eine ganze Saison läuferisch und spielerisch durchzustehen. Es wird sicher nicht immer alles so reibungslos laufen wie zum Auftakt. Wo der Weg hinführt werden wir erst nach dem achten oder neunten Spieltag wissen, wenn wir die starken Gegner hinter uns haben.

Sie sind Nachfolger von Ralf Wirth, der zuletzt mit der Mannschaft Platz fünf erreichte. Was werden sie anders machen, als ihr Vorgänger?

Sperandio: Wir spielen auf jeden Fall Pressing, gehen vorn drauf und warten nicht, was auf uns zukommt. Das ist läuferisch intensiver. Wenn die Jungs an das System glauben, es begreifen und richtig praktizieren, sind wir auf dem richtigen Weg.

Haben sich auch die personellen Verhältnisse verändert?

Sperandio: Wir haben mit Patrick Wild, der dem Landesligakader des FC Gundelfingen angehörte, einen starken Torhüter bekommen. Dazu kommen Eigengewächs Michael Eberle, der nach seinem Gastspiel in Glött wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, und noch fünf Akteure aus der A-Jugend, die zweifelsohne ihre Qualitäten haben, aber noch unerfahren sind.

Sie haben nach dem ersten Spiel den zweifachen Torschützen Maximilian Kempter auf die Bank gesetzt. Ist die Auswahl im Offensivbereich so groß, dass sie sich das leisten können?

Sperandio: Die Entscheidung war systembedingt. In Scheppach spielten wir 4-4-2, zuhause 4-5-1 und da hat Andreas Bayr den Vorzug erhalten, was er mit zwei Toren gedankt hat. Aber es ist schon so, dass wir im Offensivbereich mehr Auswahl haben als in den letzten Jahren.

Als langjähriger Trainer im Nachwuchsbereich des FC Gundelfingen können sie bestimmt gut mit jungen Spielern umgehen?

Sperandio: Ich denke schon, dass die sich wohlfühlen. Es ist ein gutes Verhältnis Trainer - Spieler, mit dem nötigen Abstand.

Sie haben als Torwart mit dem TSV Offingen erfolgreiche Zeiten erlebt und hier unter anderem zwei Jahre in der Bezirksliga gespielt. Ist es ein Fernziel, dort mal wieder hinzukommen?

Sperandio: Mir ist erst einmal wichtig, dass die Mannschaft sich gut entwickelt und Engagement an den Tag legt. In zwei Jahren vielleicht mal in der Kreisliga zu spielen wäre schön. Aber einen Aufstieg prognostizieren? Das geht nicht.

Mussten Sie als eingefleischter Offinger lange überlegen, um das angebotene Amt des Trainers anzunehmen?

Sperandio: Das war eine Herzenssache, schließlich habe ich mit den Vätern einiger der jungen Spieler zusammengespielt. Ich habe mir das mal angeschaut, mein Konzept vorgelegt und die Sache war perfekt.

Ihr sonntäglicher Gegner Türk Gücü Lauingen ist mit zwei 0:4-Niederlagen gestartet. Bahnt sich da der nächste klare Sieg an?

Sperandio: Nachdem die Urlaubszeit zu Ende geht, kann gerade eine türkische Mannschaft ein ganz anderes Gesicht haben als zuletzt. Mit einer Prognose bin ich deshalb vorsichtig.

Aufrufe: 022.8.2014, 20:44 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor