2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Hier auf dem Sportplatz in Lauterbach hat für Sascha Wenninger alles angefangen. Inzwischen spielt der 19-Jährige seit gut drei Jahren beim FC Augsburg. In dieser Saison gehört er zum Stammpersonal im Regionalligateam.	F.: Günther Herdin
Hier auf dem Sportplatz in Lauterbach hat für Sascha Wenninger alles angefangen. Inzwischen spielt der 19-Jährige seit gut drei Jahren beim FC Augsburg. In dieser Saison gehört er zum Stammpersonal im Regionalligateam. F.: Günther Herdin

Das Talent vom Opa geerbt

Sascha Wenninger aus Lauterbach hat sich ins Regionalligateam des FC Augsburg gespielt

Sein Opa hat sich einst in den Duellen gegen den BC Augsburg mit Helmut Haller auseinandergesetzt und diesen als Sonderbewacher auch oft gut in Schach gehalten. Für Ferdinand Schneider war die Zeit von 1957 bis 1966 bei Schwaben Augsburg der Höhepunkt in seiner fußballerischen Laufbahn. „Die Oberliga, in der wir vertreten waren, war damals die höchste Klasse in Deutschland“, erinnert sich Schneider, den seine Freunde in Lauterbach und Umgebung alle nur „Ferdl“ nennen.

In die höchste deutsche Spielklasse möchte es eines Tages auch Enkel Sascha Wenninger schaffen. Die Weichen dafür hat der 19-Jährige gestellt. Seit dieser Saison gehört er zum Stamm der zweiten Mannschaft des FC Augsburg in der Regionalliga Bayern. In allen bisherigen vier Punktspielen stand der Lauterbacher jeweils 90 Minuten auf dem Platz. Vor einem Jahr – damals gehörte er noch zum Kader der Bundesliga-A-Jugend des FCA – durfte Wenninger im Sommer-Trainingslager der Profis in Walchsee in Tirol teilnehmen. Unter dem Kommando von Cheftrainer Markus Weinzierl trainierte er unter anderem an der Seite von Stars wie Daniel Baier, Hamil Altintop oder Tobias Werner.

Dieses Trainingslager hat dem talentierten Kicker „riesigen Spaß“ gemacht. Es habe ihm aber auch gezeigt, dass bei den Profis alles nochmals eine Nummer größer ist. „Das Tempo ist ein ganz anderes“, weiß der 19-Jährige. Dabei gehört Sascha Wenninger, der beim FCA II in der Viererabwehrkette auf der linken Außenbahn spielt, mit zu den schnellsten Spielern im Team von Trainer Dieter Märkle. Und dennoch muss er noch eine Schippe drauf legen, wenn sein Traum vom Profifußballer in Erfüllung gehen soll.

Sascha tut derzeit dafür alles. Mit seinem Arbeitgeber in Höchstädt hat die Fachkraft für Lagerlogistik vereinbart, dass er die Woche nur 25 Stunden arbeiten muss. Die Nachmittage braucht der Lauterbacher frei, um am Training der FCA-Regionalligamannschaft teilnehmen zu können. Die finanziellen Verluste, die Wenninger durch seinen Halbtagsjob hat, nimmt er gerne in Kauf: „Wenn ich es schaffe, Profi zu werden, dann hat sich alles gelohnt“, weiß der selbstbewusste junge Mann. Die nächsten zwei Jahre werden vermutlich die entscheidenden sein. Das weiß Sascha Wenninger.

Um es ganz nach oben zu schaffen, benötige er freilich auch Glück. „Ohne dieses geht es nicht“, sinniert sein Opa Ferdl Schneider. Ob er das Talent von ihm geerbt habe? „Möglich ist es schon, schmunzelt der 76-Jährige. „Ich glaube, ich habe auch von meinem Vater etwas mit in die Wiege gelegt bekommen“, entgegnet der Enkel. Sein Papa habe viele Jahre beim TSV Lauterbach guten Fußball gespielt.

Seinem Vater und seiner Mutter hat Sascha viel zu verdanken. Sie haben ihn nach seiner fünfjährigen Zeit als Jugendspieler beim SC Untere Zusam (F- bis D-Jugend) später zum Training nach Lauingen, Thannhausen und Augsburg gefahren. Obwohl Sascha nun selbst im Besitz eines Führerscheins und Autos ist, lassen die Eltern kaum ein Spiel aus, in dem Sascha für den FCA aufläuft. Und wer weiß, vielleicht sehen sie ihren Filius eines Tages sogar in der SGL-Arena, im Weserstadion oder im Singnal-Iduna-Park kicken...

Aufrufe: 029.7.2014, 15:48 Uhr
Wertinger Zeitung / Günther HerdinAutor