2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Der große Moment: Nach dem letzten Pfiff kannte die Freude beim Osterrönfelder TSV keine Grenzen mehr.
Der große Moment: Nach dem letzten Pfiff kannte die Freude beim Osterrönfelder TSV keine Grenzen mehr.

Das Sprichwort von den Totgesagten

Nach Beinahe-Aus in der Zwischenrunde holt sich der Osterrönfelder TSV den Titel bei den 30. Kreishallenmeisterschaften

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,,Totgesagte leben länger", heißt es. Bei den 30. Kreishallenmeisterschaften machte sich der Osterrönfelder TSV dieses Sprichwort zu Eigen. Nach starker Vorrunde war das Team von Olaf Lehmann in der Zwischenrunde schon so gut wie ausgeschieden, landete am Ende aber doch noch den großen Coup.

Titelverteidiger Eckernförder SV kam nur schleppend ins Turnier. Das Team von Trainer Stefan Mackeprang gewann zwar sein erstes Spiel locker mit 4:1 gegen Bargstedt, doch im Anschluss gab es mit den Niederlagen gegen Schinkel (0:4) und den RTSV (1:3) zwei Rückschläge. Doch der ESV fing sich wieder und brachte Gruppensieger Büdelsdorfer TSV im letzten Vorrundenspiel mit dem 2:0 die einzige Niederlage vor der Zwischenrunde bei.

In diese zog neben dem RTSV auch noch der 1. FC Schinkel dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen TuS Bargstedt ein, der einen überraschend starken Eindruck hinterließ.

In der Gruppe B gab sich der spätere Sieger keine Blöße. Lediglich im letzten Spiel gab der OTSV gegen Waabs (1:1) Punkte ab. Dahinter waren die Verhältnisse ebenfalls schnell geklärt. Neben dem Gettorfer SC und dem TSV Waabs zog der TSV Vineta Audorf in die nächste Runde ein. Nicht zuletzt durch einen überragenden Auftritt von Torjäger Tim Kluck, der sich mit neun Treffern die Torjägerkanone sicherte, obwohl er ,,nur" acht Partien absolvierte.

In der Gruppe A hatte sich der bis dahin stark aufspielende Büdelsdorfer TSV bereits nach den ersten beiden Partien für das Halbfinale qualifiziert. Im letzten Spiel kämpften dann der Gettorfer SC und der Rendsburger TSV um den zweiten Platz in der Vorschlussrunde. Der GSC benötigte einen Sieg, kam aber nicht über ein 1:1 hinaus, so dass die Rendsburger dem BTSV ins Halbfinale folgten.

Die Gruppe B startete mit einem Krimi. Im Duell der beiden Erstplatzierten ging der OTSV bereits nach 37 Sekunden durch Florian Kuklinski in Front. In der Folge aber brachten die Osterrönfelder eine 2:0- und 3:1-Führung nicht ins Ziel und unterlagen am Ende sogar noch mit 3:4.

Während der ESV auch seine nächsten beiden Spiele gewinnen konnte, musste dahinter das Torverhältnis zwischen den punktgleichen Teams aus Osterrönfeld, Schinkel und Audorf entscheiden. Dabei war der OTSV im Duell mit Schinkel beim Stand von 0:3 bereits ausgeschieden, konnte aber auf 2:3 noch einmal entscheidend verkürzen und zog aufgrund der mehr erzielten Tore ins Halbfinale ein.

So souverän sich der Büdelsdorfer TSV auch in der Vor- und Zwischenrunde präsentiert hatte, so chancenlos war er im ersten Halbfinale gegen den Osterrönfelder TSV. Florian Kuklinski verwerte einen Bandenabpraller zum 1:0, ehe Tom Jahnke zunächst eine Kopfballvorlage von Mirco Lobeck zum 2:0 und danach auch noch zum 3:0 traf.

Auch das zweite Halbfinale war eine klare Angelegenheit zu Gunsten des Rendsburger TSV, der gegen den ESV durch die Treffer von Thies Kalina, Thore Bannow und Yannick Herzig mit 3:0 in Führung ging, ehe den Eckernfördern mit ihrer einzigen echten Chance in diesem Spiel durch Tim Schikorr zumindest noch der Ehrentreffer gelang.

Nach einigen Diskussionen entschied man sich darauf, den Sieger im Neunmeterschießen zu ermitteln. Hier setzte sich der BTSV durch, da Eckernfördes Eduard Moor nicht verwandeln konnte.

Auch das Endspiel musste im Neun-Meter-Schießen entschieden werden, nachdem es nach packenden 20 Minuten 2:2 stand. Hier war schließlich Rendsburgs Serdzan Redzepovski der Unglücksrabe, der den zweiten Neunmeter verschoss. Als Lennart Halver für den OTSV zum 5:4 verwandelte, nahmen die Osterrönfelder Feierlichkeiten ihren Lauf.

,,Ich bin sehr zufrieden. Die Jungs haben das über das gesamte Turnier gut gemacht", freute sich Lehmann.Mit dem Wissen, dass in seinem Kader kaum filigrane Techniker zu finden sind, verpasste der Trainer seiner Mannschaft einen Plan, den sie über weite Strecken des Turniers diszipliniert durchhielt.

So war der OTSV eines der wenigen Teams, das durch ein strukturiertes Spiel auffiel. Vorne ein Prellbock im Zentrum, der die Bälle, wenn möglich, auf die aufrückenden Außenspieler ablegte, während ein Mann hinten absicherte. Dazu hatte der OTSV auch das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite. Die Leistung des neuen Kreismeisters schmälert das allerdings nicht.

Aufrufe: 04.1.2015, 20:30 Uhr
SHZ / Torsten Peters/tstAutor