2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Lange Zeit mussten Marco Strack (links) und seine Mitspieler von Cosmos Aystetten um den Sieg gegen Jonas Krumpholz und den FC Günzburg zittern - am Ende stand ein 2:0-Heimerfolg.  Foto: Andreas Lode
Lange Zeit mussten Marco Strack (links) und seine Mitspieler von Cosmos Aystetten um den Sieg gegen Jonas Krumpholz und den FC Günzburg zittern - am Ende stand ein 2:0-Heimerfolg. Foto: Andreas Lode

Das Spiel wird zur Nebensache

In Aystetten muss zweimal der Notarzt anrücken +++ 2:0-Führung reicht Neusäß nicht

Verlinkte Inhalte

Thomas Pflüger klingt noch immer geschockt. Gleich zweimal musste am Sonntag beim SV Cosmos Aystetten der Notarzt anrücken. Zuerst krachte Max Drechsler mit seinem Mannschaftskameraden Daniel Michl zusammen, worauf der Aystetter Torjäger bewusstlos auf dem Rasen liegen blieb. Als man ihn nach erster Behandlung vom Platz führen wollte, ist er nochmals umgekippt“, berichtet der Cosmos-Abteilungsleiter. Im herbeigerufenen Rettungswagen wurde Drechsler erstversorgt und ins Klinikum gebracht. Wie sich bei der ersten Untersuchen herausstellte, sind die Bänder zwischen Schultergelenk und Schlüsselbein gerissen. „Pflüger: „Für ihn dürfte dieses Jahr gelaufen sein. Er muss wohl operiert werden.“

Doch damit nicht genug. Die Aufregung hatte bei Aystettens Trainer Christian Braun Herzprobleme verursacht, so dass wenige Minuten später ein weiterer Notarztwagen alarmiert werden musste. 20 Minuten wurde der Interimscoach behandelt. „Nach diesen Vorfällen war die Mannschaft eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz“, sagt Thomas Pflüger, der zusammen mit Holger Eweka die Pausenansprache übernahm. „Wir haben die Jungs eingeschworen, für Max zu kämpfen.“ Mit Erfolg: Zwei Minuten nach dem Wechsel traf Thomas Hanselka zum 1:0. Doch der Torjubel am Spielfeldrand blieb aus. „Auch die Zuschauer standen unter Schock und waren käsebleich“, berichtet der Aystetter Abteilungsleiter von einer eigenartigen Stimmung: „So etwas habe ich noch nie erlebt“. Das Fußballspiel, das der SV Cosmos mit 2:0 gewann, war zur Nebensache geworden. Inzwischen ist Christian Braun wieder wohlauf, Max Drechsler wurde aus dem Krankenhaus entlassen.

Sieben Spieltage war der TSV Gersthofen ohne Sieg. Da kam der 1:0-Erfolg beim SC Bubesheim einer Erlösung gleich. Einsatz und Willen hatte Trainer Eddi Keil von seiner Truppe gefordert. Und den hat sie gezeigt. Ein Freistoßtreffer von Mark Huckle aus der fünften Minute wurde bis zum Schlusspfiff mit Zähnen und Klauen verteidigt. Maßgeblich dazu beigetragen hat auch Torhüter Robert Senft, der kurzfristig für den erkrankten Roman Artes zwischen die Pfosten trat.

Eine 2:0-Führung nach 20 Minuten reichte dem TSV Neusäß nicht. Am Ende mussten die Schützlinge von Trainer Marco Löring vom TSV Wemding mit einer 2:4-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten. „Sicher ist unser Team noch jung und etwas mehr Erfahrung täte gut“, meinte Sportlicher Leiter Günther Hausmann, „doch alles damit zu entschuldigen, wäre zu einfach.“ Der letzte Treffer fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit. Doch das war dann auch schon egal.

Aufrufe: 013.10.2015, 11:14 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor