2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
F: Eibner Pressefoto
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"Das Spiel des Jahres"

RL SÜDWEST: +++ Watzenborn-Steinberg empfängt heute in Wetzlar Kickers Offenbach +++

WATZENBORN-STEINBERG - (ths). Es ist eine ganze Weile her, da gewannen die Offenbacher Kickers, damals Drittligist, an der Watzenborner Neumühle vor 300 Zuschauern mit 8:1. Den Treffer für die Teutonia erzielte Moritz Schmandt mit einem sehenswerten Freistoß.

Seit diesem vierten Juli 2012 ist jede Menge passiert. Wenn der OFC heute im SCT-Sportpark Wetzlar beim ersten mittelhessischen Regionalligisten gastiert, handelt es sich nicht wie vor vier Jahren um einen Freundschaftsdienst des Traditionsvereins vom Bieberer Berg, sondern um ein Punktspiel im Meisterschaftsbetrieb. Ein spezielles Ereignis aus Sicht der Pohlheimer, deren Trainer Daniel Steuernagel für einen Moment ins Schwärmen gerät: „Das ist für die gesamte Region eine tolle Sache. Es ist gewissermaßen das Spiel des Jahres, Offenbach ein schlafender Riese. Ein ganz besonderer Verein mit einer unheimlichen Energie. Wer Mittelhesse ist, sollte heute kommen und uns unterstützen. Und wer sein Herz an die Kickers verloren hat, der sollte sich das Spiel auch nicht entgehen lassen.“ Der Rahmen wird sicherlich stimmen, egal wie viele Zuschauer den Weg auf die Ränge letztlich finden werden. In puncto Organisation wird die Partie vor allem aufgrund des zu erwartenden Andrangs der Offenbacher Fans zur Nagelprobe für die Verantwortlichen um Geschäftsführer Andreas Heller und Stefan Munzert.

Teutonia Watzenborn-Steinberg – Kickers Offenbach (Heute 19.30 Uhr)

Rein sportlich betrachtet steht der SC nach zuletzt drei mitunter unglücklichen Niederlagen unter Druck, im Abstiegskampf nach dem schmeichelhaften 3:0 zum Auftakt über Steinbach ein zweites Ausrufezeichen zu setzen, wie Coach Steuernagel erklärt: „Wir haben gegen Koblenz und Ulm verloren, die als Mitaufsteiger auch eher mit dem Klassenverbleib zu tun haben werden. Und Kassel wird angesichts der finanziellen Situation auch eher daran denken. Offenbach war in meiner persönlichen Rechnung ein Plusspiel, aber irgendwann müssen wir uns die Punkte zurückholen, sonst wird es schwierig.“

Beobachtet hat der 36-Jährige die Mannen von Trainer Oliver Reck zweimal: beim 3:2 über Walldorf und am Montag im Pokalkrimi gegen den Zweitligisten Hannover 96, in dem die Kickers durch einen Foulelfmeter kurz vor dem Ende der Verlängerung mit 2:3 den Kürzeren zogen. „Schwachpunkte habe ich keine erkannt, aus meiner Sicht waren sie in vielen Phasen besser als die Hannoveraner, die ja ein gefühlter Bundesligist sind. Die so zu bespielen, da gehört schon etwas dazu. Wenn sie so weiter spielen, dann wird der Erfolg sich einstellen“, sagt Steuernagel, der aus dem mutigen Auftritt der Offenbacher als Außenseiter Schlüsse für sein eigenes Team zieht: „Die Kickers haben es uns vorgemacht: Wenn man über sich hinauswächst, ist alles möglich. Wir werden einen Sahnetag brauchen. Allerdings müssen wir uns auch nicht kleiner machen als wir sind, schließlich spielen wir in einer Liga.“ Auf müde Offenbacher spekuliert Steuernagel erst gar nicht: „Sie werden hochmotiviert sein, zumal sie so schnell wie möglich aus den Minuspunkten raus wollen.“ Watzenborns Übungsleiter nennt mit Taylor, Rapp, Hodja sowie Firat und Sawada, die den Teutonen aus der abgelaufenen Hessenliga-Saison noch ein Begriff sind, einige wichtige Akteure des OFC, ehe er abbricht und meint: „Bei Oliver Reck ist es so, wie ich es auch gerne habe: Er hat viele Spieler, die auf unterschiedlichen Positionen einsetzbar sind. Ich glaube, er wird rotieren.“

Stichwort Personal: Die Optionen für Veränderungen sind bei den Grün-Weiß im Vergleich zum Koblenz-Match am vergangenen Samstag etwas gestiegen. Innenverteidiger Oliver Laux hat seine Rückenprobleme ebenso auskuriert wie der defensive Mittelfeldspieler Jonatan Kotzke seine Schienbein-Blessur. Hart würde den Aufsteiger derweil treffen, wenn Denis Weinecker tatsächlich ausfallen sollte. Der 26-jährige Flügelflitzer, bislang in der Offensive der auffälligste Mann beim Neuling, klagte gestern über Übelkeit und Kopfschmerzen, sodass er das Abschlusstraining verpasste. Francis Adomah wird wohl eine weitere Woche fehlen, Rafael Szymanski 14 Tage. Die Rückkehr von Abdenour Amachaibou lässt ebenfalls auf sich warten.

Aufgebot Watzenborn-Steinberg: Dauth, Jäckel; Laux, Talevski, Bartel, Scheffler, Koutny, Lemke, Simon, Spang, Goncalves, Kotzke, Schadeberg, Weinecker (?), Azaouaghi, Koyuncu, Aslan, Ficara, Müller. - Es fehlen: Golafra (im Aufbautraining), Amachaibou, Adomah, Szymanski (alle verletzt).

Aufrufe: 026.8.2016, 12:12 Uhr
Gießener AnzeigerAutor