2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Verbissene Zweikämpfe: Wojciech Szczupakiewicz, der zur Pause wegen einer selbst verschuldeten Verletzung ausgewechselt werden musste, und Elfmeter-Verschießer Paul Wassmund (r.) lassen sich im Mittelfeld gegenseitig keinen Zentimeter Platz.  ©Carola Voigt
Verbissene Zweikämpfe: Wojciech Szczupakiewicz, der zur Pause wegen einer selbst verschuldeten Verletzung ausgewechselt werden musste, und Elfmeter-Verschießer Paul Wassmund (r.) lassen sich im Mittelfeld gegenseitig keinen Zentimeter Platz. ©Carola Voigt

Das Sonntags-Derby in der Uckermark geht an Schönow

Der SSV bezwingt im Landesklasse-Duell den VfB Gramzow mit 3:0. Danach sah es lange nicht aus.

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Der Schönower SV hat das sonntägliche Landesklasse-Derby gegen den VfB Gramzow nach torloser erster Halbzeit noch mit 3:0 für sich entschieden. Mit seinem dritten Saisonsieg kletterte der SSV auf den achten Rang, während der Aufsteiger Vorletzter bleibt.

Schönows Coach Rainer Scholz hatte schon im Vorfeld so eine Ahnung: "Der Pokalsieg gegen den VfB war uns sehr einfach gemacht worden - heute sind wir dadurch klarer Favorit. Ich weiß nicht, ob das unserem Team, bei dem nur Spieler aus der Zweiten auf der Bank sitzen, so gut bekommen wird."

Tatsächlich sahen sich die Platzherren vor rund 150 Zuschauern einem engagiert und aggressiv eingestellten Gast gegenüber. Schönows Defensive zeigte sich beeindruckt vom Forechecking des VfB, bei dem vor allem Tobias Stark, aber auch Sören Seethaler für viel Betrieb sorgten. Die SSVer kamen nicht zum geordneten Spielaufbau und mussten nach sechs Minuten schon auf Maik Zachowski verzichten, der sich bei einem Pressschlag unglücklich verletzte. Die zunächst größte Chance bot sich Stark: Zuvor zweimal zu Recht durch Abseitspfiffe ausgebremst, lief er diesmal frei auf Keeper Roland Galinski zu, der aber außerhalb des Strafraums mit dem Fuß klärte (13.). Dann boxte Galinski bei einer Flugeinlage gegen Seethaler den Ball aus der Gefahrenzone (17.). Auf der Gegenseite hämmerte Wojciech Szczupakiewicz bei der ersten großen SSV-Chance freistehend den Ball aus zwölf Metern genau auf Torwart Meteusz Silewicz (22.).

Dariusz Szmulski aus 18 Metern um Haaresbreite am Kasten vorbei (26.) sowie mit einem Kopfball ins Tor (wegen Abseits aberkannt) besaßen weitere Möglichkeiten, ehe Silewicz eine Volleyabnahme von Szczupakiewicz aus 18 Metern großartig noch zur Ecke beförderte (28.). Dann überköpfte Szmulski den VfB-Keeper, doch das Leder klatschte gegen den Querbalken (33.). Die Platzherren hatten in die Begegnung gefunden, auch wenn Kai Hansche mit einem Schlenzer-Versuch (von Galinski sicher pariert) noch einmal kurz für den Aufsteiger auf sich aufmerksam machte.

Nach dem Seitenwechsel benötigte die Partie, die inzwischen auch ohne den angeschlagen in der Kabine gebliebenen Szczupakiewicz fortgesetzt wurde, eine Viertelstunde, um wieder in die Gänge zu kommen. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse: Als die Gramzower im Vorwärtsgang den Ball leichtsinnig verloren, sah Ylber Troni den Gäste-Torsteher zu weit vor seinem Gehäuse und drosch das Leder aus mehr als 30 Metern über ihn hinweg zum 1:0 ins Netz (62.).

Wie gewonnen, so zerronnen? Nur 120 Sekunden später beging der zur Pause eingewechselte Tino Stolzenburg auf der Auslinie im Strafraum ein "dummes" Foul - Referee Finn Trautermann (pfiff übrigens besser, als dies durch so manchen Kommentar vom Spielfeldrand "gewürdigt" wurde) zeigte auf den Punkt. Aber Paul Wassmund zimmerte den Ball über die Latte (64.). Wieder nur zwei Minuten später stand es 2:0, als sich der SSV trotz 3:6-Unterzahl sauber gegen die VfB-Defensive durchkombinierte - Troni vollendete (66.).

Szmulskis 3:0, als er nach einem Solo Keeper Silewicz gekonnt überlupfte, war das "i"-Tüpfelchen auf diesem Derby. Als bei den Schönowern Stephan Szymi-kowski eingewechselt wurde, standen letztlich drei Akteure auf dem Feld, die am Vormittag schon 90 Kreisliga-Minuten beim 1:8 gegen den LSV Zichow absolviert hatten. Der verschossene Elfmeter als Knackpunkt und bei den Gästen sichtbar nachlassende Kräfte in den letzten 20 Minuten ließen diesen Fakt aber in den Hintergrund treten.

Wenn auch das Resultat am Ende zu hoch ausfiel - aus individuellen Fehlern können die Akteure des Aufsteigers nur lernen. Kann die Leistung der ersten 45 Minuten auf die gesamte Spielzeit ausgedehnt werden, sind weitere Punkte wohl nur eine Frage der Zeit. Für die Platzherren waren es vor der Begegnung beim Tabellenletzten 1. FV Stahl Finow auf alle Fälle drei wichtige Zähler.

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Aufrufe: 025.10.2016, 07:43 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor