2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ist morgen in Stuttgart gefordert: Die SG Sonnenhof Großaspach. Foto/Collage: Phiilip Turian
Ist morgen in Stuttgart gefordert: Die SG Sonnenhof Großaspach. Foto/Collage: Phiilip Turian

Das Schwaben-Duell der besonderen Art

SG Sonnenhof Großaspach muss morgen bei den Stuttgarter Kickers ran

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Nein, ein Spiel wie jedes andere ist die Partie morgen ab 14 Uhr (Gazi-Stadion) nicht. „Dabei gibt’s auch nur drei Punkte“, weiß Sebastian Schiek. Doch obwohl der 25-Jährige aus dem Badischen stammt, hat er in seinen zwölf Monaten beim Drittligisten Großaspach schnell mitbekommen, dass Vergleiche mit den Stuttgarter Kickers etwas Besonderes sind.

Wenn der Überraschungsfünfte der Dritten Liga am Samstag auf der Waldau beim Achten gastiert, ist es ein Treffen alter Bekannter. Sehr oft musste der Traditionsklub aus Degerloch in seiner jüngsten Vergangenheit mit dem Dorfverein aus dem Fautenhau die Kräfte messen. Und fast immer waren es enge Kisten. Vielleicht entstand auch deshalb eine gewisse Rivalität, die vor allem dann rauszuhören ist, wenn die Gespräche nicht ganz so offiziell sind.

Ex-Kickers-Spieler im SG-Trikot
Eventuell hat es aber auch damit zu tun, dass beide Klubs räumlich nicht allzu weit entfernt sind und vor allem im Aspacher Aufgebot einige Fußballer stehen, die bereits das Trikot des Ex-Bundesligisten von den Höhen Degerlochs trugen. Spieler wie Stürmer Tobias Rühle, Mittelfeldtaktgeber Michele Rizzi und Abwehrorganisator Julian Leist. Letztere zwei zählen zu den vier SG-Kickern, die allen elf Partien in dieser Saison von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz standen. Die anderen sind Tobias Schröck und Rechtsverteidiger Sebastian Schiek. Und der 25-jährige Defensivexperte auf der Außenbahn weist gleich mal drauf hin, dass es in seinen Augen zwar „ein Derby ist“, andererseits auch nur drei Punkt vergeben werden. Klar ist für Sebastian Schiek aber, dass ungeachtet der Tabellensituation „die Kickers Favorit sind“. Wobei der ehemalige Jugend- und Zweitligaspieler des KSC die Kampfansage sofort hinterherschickt: „Wir wollen punkten.“ Das auch, weil er und seine Mitstreiter mittlerweile gemerkt hätten, „dass wir das Spiel gegen jede Mannschaft offen gestalten können.“

Sebastian Schiek hat Vertrag verlängert
Überhaupt ist der gebürtige Bruchsaler zufrieden mit der Situation bei der SG Sonnenhof: „Ich habe mit dem Wechsel nach Aspach definitiv alles richtig gemacht und mich ganz bewusst dafür entschieden, meinen Vertrag für weitere drei Jahre zu verlängern.“ Auch weil ihm der Verein aus dem Fautenhau ermöglicht, neben dem Fußball an der Dualen Hochschule Stuttgart ein BWL-Studium mit Schwerpunkt Sportökonomie zu absolvieren. Schiek hat gelernt aus den Jahren beim Karlsruher SC. Als hoch talentierter Jugendspieler gehandelt, hatte Schiek den Sprung ins Zweitligateam geschafft. Dann folgte in der Saison 2011/2012 der Abstieg und in der folgenden Drittligarunde im zweiten Halbjahr eine Knieverletzung. „Nicht einfach für einen jungen Spieler“, blickt er zurück. Jedenfalls war es schwer, wieder in Tritt zu kommen.

Erstes Tor nach Einwechslung
Im Herbst 2014 folgte der Wechsel zur SG und dort im ersten Spiel ein Blitzstart, als er wenige Minuten nach seiner Einwechslung gegen den VfB Stuttgart II den 3:3-Ausgleich köpfte. Was dann folgte, waren aber eher zähe Monate. Kein Wunder für Schiek, fehlte ihm doch Spielpraxis und die nötige Fitness. Besser sei das erst im Winter geworden, als „ich eine richtige Vorbereitung machen konnte“. Zwar dauerte es trotzdem noch ein wenig, doch im Verlauf der Rückrunde erkämpfte sich der Badener einen Stammplatz als rechter Verteidiger.

SG das beste baden-württembergische Drittliga-Team
„Das Resultat harter Arbeit“, sagt er und meint damit vielleicht auch ein wenig seine Entwicklung in Aspach. In erster Linie spricht Sebastian Schiek aber von der Mannschaft und dem Fakt, dass der Abstiegskandidat der vergangenen Runde nach den ersten elf Partien mit 17 Punkten auf Rang fünf liegt und beste baden-württembergische Elf der Dritten Liga ist. Schiek und seine Mitstreiter sehen das gerne, richten ihren Blick aber weiterhin vor allem nach hinten. „Wir wollen so schnell wie möglich die 45 Punkte.“ Und deshalb ist für ihn das Duell bei den Kickers kein besonderes Spiel, sondern einfach nur eins, in dem es die nächsten drei Zähler geben soll.

Aufrufe: 02.10.2015, 08:57 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor