2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Die Unterstützung von Markus Baumeister hat dem SV Röffingen II zuletzt wenig geholfen.  F.: E. Mayer
Die Unterstützung von Markus Baumeister hat dem SV Röffingen II zuletzt wenig geholfen. F.: E. Mayer

»Das passiert nicht noch mal«

Markus Baumeister ist überzeugt, dass das 1:13 des SV Röfingen II ein Einzelfall bleibt

Markus Baumeister (34) war früher beim SV Röfingen aktiv. Jetzt ist er Betreuer der Zweiten, die in der B-Klasse zuletzt 1:13 gegen den VfR Jettingen II verlor.

Haben Sie sich von der deftigen Niederlage schon erholt?

Baumeister: Es geht. Es war ja nicht so erfreulich, schließlich waren wir relativ gut aufgestellt. Unser Problem war, dass wir keinen Torwart hatten. Abwehrspieler Fabian Kränzle ging dankenswerterweise zwischen die Pfosten, obwohl er etwas angeschlagen war. Ich mache ihm keinen Vorwurf, denn ich weiß, wie es ist, wenn man als ungelernter Torwart im Kasten steht.

Gegner Jettingen hatte bis dahin mit nur einem Sieg aus vier Spielen auch nicht gerade große Bäume ausgerissen.

Baumeister: Es waren trotzdem zwei Klassen Unterschied. Und wir hatten nicht erwartet, dass die Jettinger so Gas geben. Die waren selbst überrascht, wie sie aufgetrumpft haben.

Haben Sie so eine Niederlage in Ihrer Laufbahn schon erlebt?

Baumeister: Wenn, dann in der Jugend. Damals erging es mir so wie diesmal Fabian Kränzle. Obwohl ich noch nie als Torhüter fungiert hatte, habe ich mich vor der Lösung des Torhüterproblems nicht gedrückt und prompt neun Tore kassiert. Aber so ist es halt: Wenn Not am Tor-Mann ist, muss halt einer in den sauren Apfel beißen.

Wie rüstet man eine Mannschaft nach so einer Demütigung auf?

Baumeister: Na ja, es muss ja weitergehen, und das wissen meine Spieler auch. Alle, die dabei waren, sind sich sicher, dass uns so was nicht noch mal passiert.

Wenn die Gegentor-Flut so weitergeht, befürchten Sie dann, dass vor der Winterpause der „100er“ noch voll wird?

Baumeister: Ich bin mir sicher, dass wir uns rechtzeitig fangen. Immerhin haben wir gegen Scheppach bereits einen Sieg eingefahren. In der letzten Saison hatten wir in der Vorrunde keinen Punkt, in der Rückrunde holten wir dann 22.

Bei der ersten Mannschaft läuft es mit fünf Siegen aus fünf Spielen und der souveränen Tabellenführung in der A-Klasse West 1 wie geschmiert. Warum ist die Kluft denn gar so groß zwischen erster Mannschaft und Reserve?

Baumeister: Ich denke, die erste Mannschaft hat aus dem Verlauf der vergangenen Saison gelernt, als sie in der Rückrunde ihre guten Aufstiegschancen verspielt hat, indem einige Akteure die Zügel schleifen ließen. Jetzt hat jeder anscheinend gesehen, dass es nur über Einsatz und Trainingsfleiß geht.

Und eben der scheint den Akteuren der Zweiten zu fehlen.

Baumeister: Ein bisschen schon. Auch können einige Reservisten aus familiären oder beruflichen Gründen einfach nicht so trainieren, wie es erforderlich wäre. Und die Zweite ist halt wie überall von der personellen Situation der Ersten abhängig. Manchmal bleiben eben – ohne den anderen wehtun zu wollen – nur fünf oder sechs Mann, die gut Fußball spielen können. Da kann man keinen Gegner schlagen.

Röfingen I erwartet am Sonntag Verfolger SV Freihalden zum Derby, die Zweite in der B-Klasse West 4 den FV Oberwaldbach, der zuletzt mit dem Sieg über Spitzenreiter SV Aislingen für eine Sensation gesorgt hat. Tun Sie sich da schwer mit einer Prognose?

Baumeister: Um die Erste mache ich mir keine Sorgen, sofern sie so spielt wie in den letzten Wochen. Was die Zweite betrifft, so hoffe ich, dass meine Jungs kapiert haben, was gespielt wird, und entsprechend Gas geben.

Aufrufe: 020.9.2013, 22:33 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor