2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jugendfußball auf höchstem Niveau war in der Wiesecker Sporthalle zu sehen, hier eine Szene aus der Vorrundenpartie bei der U13 zwischen dem FSV Frankfurt (links) und dem 1. FC Kaiserslautern. 	Foto: Ben
Jugendfußball auf höchstem Niveau war in der Wiesecker Sporthalle zu sehen, hier eine Szene aus der Vorrundenpartie bei der U13 zwischen dem FSV Frankfurt (links) und dem 1. FC Kaiserslautern. Foto: Ben

"Das ist spürbar gelebter Fußball"

JUNIORENFUSSBALL/HALLE: +++ Wohnmaxx-Hallenmasters-Turniere in Wieseck trotz manch emotionalem Elternteil ein großer Spaß und Erfolg +++

GIESSEN (dbf). Jugendtrainer Mario erklärt einem ungeduldigen Pfälzer Vater leicht angenervt, wie es sich mit der Maßregelung von D-Junioren an Turnieren so verhält: „Schwierig, schwierig“, seufzt der Betreuer der U13 aus Kaiserslautern, „bei einem Sieg fühlen sich die Jungs ganz oben, verlieren sie, sind sie am Boden zerstört“.

An diesem Samstagnachmittag durchlebt der Nachwuchscoach ebenfalls eine Achterbahn der Gefühle, letztlich scheidet sein Team beim von der TSG Wieseck ausgerichteten „Wohnmaxx“-Hallenmasters gegen den späteren Sieger aus Darmstadt im Viertelfinale aus.

Wahrscheinlich haben die Lauterer wie die übrigen 19 Teams des Wochenendes bei all der beachtlichen Spielfreude gar nicht bemerkt, wie herausragend problemlos die Turnierabwicklung durch die TSG abläuft. Ohne Zeitverzögerung, mit stimmungsanheizender Musik an den richtigen Stellen und klar verständlicher Moderation sorgt das Wiesecker Organisations-Team um C-Junioren-Coach Stefan Frels dafür, dass Spieler, Verantwortliche und selbst die Eltern wenig am Ablauf zu meckern haben und sich aufs rein Sportliche konzentrieren konnten.

Moment, alle Eltern? Beim Jugendsport undenkbar. „Immer diese Schiedsrichter“ entfährt es der Gattin des erwähnten Pfälzer Spielervaters regelmäßig, wenn die Unparteiischen ihre Pfeife betätigen. Und das tun sie trotz stundenlangem Einsatz inklusive vieler kniffliger Zweikämpfe bemerkenswert gut. „An der Auswahl überregional anerkannter Schiedsrichter ist uns auch aufgrund des prominenten Teilnehmerfelds sehr viel gelegen“, erläutert Frels. Und auch um die Verpflegung haben sich die Gastgeber gewissenhaft gekümmert: Die Teams freuten sich über kostenloses Mittagessen, zwei Braunschweiger Mannschaften kamen sogar bei TSG-Gastfamilien unter, um zwischen Bus und Budenzauber etwas zur Ruhe zu kommen.

Auch wenn der Hessenliga-Juniorencoach hörbar stolz ist auf das Geleistete seiner über 40 Helfer ist – immerhin geht dem Turnier eine monatelange Planungszeit voraus – möchte Frels das Thema schnell wieder auf das sportliche Geschehen lenken, das ihn trotz des frühen Ausscheidens beider Wiesecker Teams fasziniert: „Das ist spürbar gelebter Fußball!“ Bis auf Ausreißer zeichnen sich die packenden Partien zudem erfreulicherweise durch große Fairness aus. Bestes Beispiel: Während einige Elternteile der FSV Frankfurt-U13 nach dem verlorenen Endspiel noch lautstark über den Schiedsrichter schimpfen, haben sich ihre Kinder längst mit den Siegern freundlich abgeklatscht. Nach dem Herzschlag-Finale der U15 am Sonntag herrscht dafür Friede. Es soll ja auch viele vernünftige Eltern geben. Und nur 30 Minuten nach dem letzten Torjubel sind die Banden bereits abgebaut und die Tribünen sauber gefegt. Und Frels? Der hat nächste Woche einen Termin bei der Stadt. „Die Planung für 2018 geht los.“ Gut Ding will bekanntlich Weile haben. Bei der TSG ein Volltreffer.



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Aufrufe: 024.1.2017, 08:00 Uhr
Dennis Bellof (Gießener Anzeiger)Autor