2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Halberstadt II (in rot) und Burg (in blau) zählen zu den Gewinnern der Hinrunde   F: Michael Klocke
Halberstadt II (in rot) und Burg (in blau) zählen zu den Gewinnern der Hinrunde F: Michael Klocke

Das Hinrunden-Fazit

Überraschungen und Enttäuschungen in der Landesliga Nord +++ Burg dominiert in allen Belangen

Seid Samstagnachmittag ist die Hinrunde der Landesliga Nord abgeschlossen. Nach 15 von 30 Spieltagen zieht die FuPa-Redaktion ein Zwischenfazit über potenzielle Gewinner und Verlierer der ersten Saisonhälfte. Natürlich würden wir uns auch über ein Feedback in Form von Korrekturen und Anmerkungen hier als Kommentar freuen.

Die Gewinner

Burger BC 08
Wenig überraschend zählt der Herbstmeister zu den absoluten Gewinnern der Hinrunde. Das Team von Trainer Thomas Sauer wusste in allen Begegnungen zu überzeugen und blieb in allen 15 Partien ungeschlagen. Lediglich beim 2:2-Unentschieden in Bismark ging der Vorjahreszweite nicht als Sieger vom Platz. Bereits vor der Spielzeit wurde Burg auch aufgrund der Neuverpflichtungen von vielen als Aufstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Dass das Team aus dem Jerichower Land aber so souverän durch die Hinrunde marschiert, hätten wohl nur die kühnsten Optimisten im Vorfeld gedacht. Ein weiterer Beleg für die Dominanz der ersten Saisonhälfte ist die hervorragende Defensive der Sauer-Elf. Frei nach dem Credo "Mit dem Sturm gewinnt man Spiele, mit der Defensive Meisterschaften" kassierte der Ligaprimus bis dato erst sechs Gegentreffer und hat zur Halbzeit bereits stolze elf Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

VfB Germania Halberstadt II
Die Reserve des Regionalligisten rangiert aktuell auf Rang zwei der Landesliga Nord. Seit dem Sommer hat sich viel im Vorharz getan. Die Zweitvertretung war sportlich in der abgelaufenen Spielzeit aus der Landesliga abgestiegen. Durch den Rückzug der zweiten Mannschaft des 1. FC Magdeburg aus der Verbandsliga blieben die Germanen aber der Landesliga erhalten. Auf dem Trainerstuhl ersetzte Karsten Armes, der zuvor die A-Jugend zum Landesmeistertitel führte, Torsten Brinkmann, der nun die Geschicke der TSG Calbe leitet. Dem neuen Übungsleiter ist es gelungen, die richtige Balance aus etablierten Spielern, externen Neuzugängen (vor allem aus Barleben) sowie Nachwuchsakteuren zu finden. Halberstadt stellt mit 46 Toren die treffsicherste Offensive der Liga und hat mit Denny Piele den aktuell besten Torjäger (17 Treffer in 13 Begegnungen) der Liga in seinen Reihen. Zum selben Zeitpunkt der abgelaufenen Saison hatten die Germanen lediglich zwölf Zähler auf ihrem Konto. In der laufenden Spielzeit zählen sie zusammen mit dem MSV Börde aus Magdeburg zu den positiven Überraschungen der Hinrunde.

Magdeburger SV Börde
Das Team aus der Landeshauptstadt hatte vor dieser Saison nur die wenigsten zur Halbserie unter den besten Drei vermutet. Die Mannschaft von Trainer Tobias Ellrott überzeugte in der Hinrunde vor allem auf fremden Plätzen. Bis auf die Begegnung in Calbe (1:1) konnten die Börde-Kicker alle Auswärtspartien für sich entscheiden. Zu Hause unterlag man dagegen den beiden topplatzierten Mannschaften aus Burg und Halberstadt. Trotzdem ist deutlich zu erkennen, dass sich die Elbestädter im Vergleich zur Vorsaison, als der Klassenerhalt erst kurz vor dem Ende der Spielzeit gelang, mannschaftlich geschlossener präsentieren. Magdeburg wird sicherlich auch in der Rückrunde eine gute Rolle in der Landesliga spielen. Das die Börde-Kicker in der Rückrunde bei den Topteams der Liga antreten müssen, scheint bei den bisherigen Auftritten wohl kein Nachteil.

Die Verlierer

FSV Saxonia Tangermünde
Das Team aus der Altmark gelang zwar am letzten Spieltag der Hinrunde mit dem 5:1-Heimerfolg gegen Aschersleben ein kleiner Befreiungsschlag, trotzdem rangieren die Schützlinge von Coach Heiko Gödecke auf dem letzten Tabellenplatz der Landesliga Nord. Im zweiten Jahr der Landesliga-Zugehörigkeit konnten die Saxonen erst drei Partien für sich entscheiden. Die große Pokal-Euphorie vor der Saison, in Runde 1 des Landespokals war der 1. FC Magdeburg zu Gast, war schnell verflogen. Besonders auswärts drückt der Schuh bei Tangermünde. Einen einzigen Zähler konnte die Gödecke-Elf bis dato erst in der Fremde einfahren. Dazu kommt, dass es auch in der Offensive bei den Altmärkern hapert. Mit 17 erzielten Treffern stellen sie den schlechtesten Angriff der Liga. Das einzig positive an der Hinrunde ist für Tangermünde, dass der Abstand auf das rettende Ufer nur zwei Punkte beträgt und somit noch im Kampf um den Klassenerhalt noch alles möglich erscheint.

SV Förderstedt
Der SV Förderstedt weist im Vergleich mit Tangermünde einige Parallelen auf. Ebenfalls im letzten Jahr als Neuling in die Landesliga gestartet, hat das Team aus dem Salzlandkreis im zweiten Jahr erhebliche Probleme. Das Team vom Trainerduo Lampe/ Liensdorf konnte wie die Saxonen auch nur drei Begegnungen in der Hinrunde für sich entscheiden und rangiert punktgleich mit dem Schlusslicht auf dem vorletzten Tabellenplatz. Kernpunkt der sportlichen Misere ist auch bei Förderstedt die mangelnde Torausbeute in der Hinrunde. Nur 18 Mal konnten die gegnerischen Torhüter in der Hinserie überwunden werden. Aber auch für den SV gilt, dass die Nichtabstiegsplätze keinesfalls in weitere Ferne sind. Das 6:2 am vergangenen Wochenende gegen Heyrothsberge wird sicherlich für die kommende Woche für Auftrieb sorgen, wenn es im Derby gegen Calbe in die Rückrunde geht.

FC Einheit Wernigerode
Im letzten Jahr noch vierter des Tableaus stehen die Einheit-Kicker aktuell auf dem zwölften Rang der Tabelle. Im Stadion am Mannsberg, welches im Vergleich zur Vorsaison keineswegs mehr eine uneinnehmbare Festung ist, hat man sich den Verlauf der Hinrunde sicherlich auch etwas positiver ausgemalt. Einem guten Saisonstartmit zehn Punkten aus vier Partien folgte ein Abwärtstrend mit nur einem Sieg aus den letzten zehn Begegnungen. Zwar haben die Schützlinge von Trainer Karsten Stein noch ein Nachholspiel gegen Irxleben in der Hinterhand, trotz allem muss man die Einheit zu den Enttäuschungen der Hinrunde zählen.

Noch ein paar Zahler der Hinrunde:

Die meisten Zuschauer: 336 im Harzderby Wernigerode gegen Thale
Die meisten Tore: Denny Piele (Germania Halberstadt II) mit 17 Treffern
Die meisten Unentschieden: TuS Schwarz-Weiß Bismark kam acht Mal nicht über ein Remis hinaus.
Die torreichste Begegnung: Germania Halberstadt II - Lok Aschersleben 6:3

Aufrufe: 08.12.2014, 14:30 Uhr
Robert KeglerAutor