2024-04-15T13:50:30.002Z

Vereinsnachrichten
Neuer Verein, neues Glück? Nach 24 Jahren beim MSV Neuruppin schnürt Sebastian Skupke nun für den Greifswalder FC die Töppen. Der 31-Jährige hatte seinen Heimatverein im Sommer im Unfrieden verlassen.   ©MZV/Gunnar Reblin
Neuer Verein, neues Glück? Nach 24 Jahren beim MSV Neuruppin schnürt Sebastian Skupke nun für den Greifswalder FC die Töppen. Der 31-Jährige hatte seinen Heimatverein im Sommer im Unfrieden verlassen. ©MZV/Gunnar Reblin

"Das hat mich hart getroffen"

Der Stachel sitzt tief: Sebastian Skupke ist verärgert über seinen Heimatverein MSV Neuruppin | Für den Greifswalder FC gab er sein Debüt

Der Neuruppiner Sebastian Skupke hat sich dem Verbandsligisten Greifswalder FC angeschlossen. Bis zum Sommer vorigen Jahres hatte der Modellathlet 24 Jahre lang das MSV-Trikot getragen. Dann kam es zum Bruch, weil die Verantwortlichen seinem Wechselwunsch nicht entsprechen wollten. "Das hat mich hart getroffen", sagt der heute 31-Jährige.

Ungern blickt Sebastian Skupke auf die Geschehnisse im Sommer letzten Jahres zurück. Er will nicht nachkarten. Auch will er keine Namen nennen. Doch der Stachel, den ihm sein Heimatverein ins Herz rammte, sitzt tief. "Es ist schade, wie es gelaufen ist. Mehr will ich dazu in der Öffentlichkeit gar nicht sagen", erklärt das MSV-Eigengewächs. Die Reaktionen, die sein Wechselwunsch damals bei den Verantwortlichen auslösten, seien sehr überraschend gewesen. Die Folge: Skupke verließ seinen Heimatclub. Ohne eine übliche Verabschiedung. Ohne, dass der Verein Danke sagte für die Dienste in all den Jahren. Der Wechsel zum Greifswalder FC, zum Club, der in seinem Studienort beheimatet ist, kam nicht zustande. In den zurückliegenden sechs Jahren hatte er dort schon mit Erlaubnis des MSV mittrainiert. An den Wochenenden spielte die Allzweckwaffe jedoch stets für das Brandenburgliga-Team der Neuruppiner. Ein Aufwand, den Skupke gern betrieb - bis zur Trennung.

In der verordneten Sperrzeit, die ein Wechsel ohne Freigabe bedingt, konnte sich der 31-Jährige laut eigener Aussage voll und ganz auf sein Studium konzentrieren. Im Oktober diesen Jahres will Skupke seinen Abschluss machen.

Beim Greifswalder FC trainierte das Laufwunder, wie er zu seiner Neuruppiner Zeit oftmals genannt wurde, weiterhin ab und zu mit. Bis Trainer Hagen Reeck ihn offiziell in den Kader aufnahm. Im zweiten Anlauf klappte das Engagement, das Sebastian Skupke ganz entspannt angeht. "Ich sehe mich als Ergänzungsspieler, habe überhaupt keinen Druck", so der Allrounder, der sowohl offensiv als auch defensiv mehrere Positionen bekleiden kann. "Wenn ich Einsätze bekomme, freue ich mich, dass ich mitspielen darf. Ich stelle mich zur Verfügung, wann immer mein Studium es zulässt."

Ende Januar ließ ihn Trainer Reeck - "Ein absoluter Fachmann. Alles was er macht, hat Hand und Fuß." (O-Ton Skupke) - erstmals von der Leine. Im Testspiel gegen die U 19 des FC Hansa Rostock durfte der Neuruppiner in den letzten 22 Minuten der Partie mitwirken. Als Innenverteidiger. "Der Trainer hat wohl bisher unentdeckte Qualitäten bei mir ausgemacht", lacht Skupke und ergänzt: "Aber es hat mir gefallen." Beim MSV war er meist als Außenverteidiger, im Lauf oder als Sechser zum Einsatz gekommen. "Variabel zu sein, ist laut meinem Trainer immer von Vorteil", bekam er erklärt. Seine Robustheit und vor allem seine Schnelligkeit kommen ihm dabei entgegen. "Und ich bin derzeit so fit wie noch nie", sagt der, der einst im MSV-Tross schon stets vorneweg lief.

Mit den Ex-Profis Sven Hartwig (Lübeck, Babelsberg, Meppen) und Winter-Zugang Velimir Jovanovic (Magdeburg, Cottbus, Neustrelitz) hat Skupke zwei "richtig geile Kicker" im Team. Hartwig sei kaum vom Ball zu trennen, Stürmer Jovanovic eine echte Kante. "Mit ihnen zusammenzuspielen, macht natürlich Laune. Und man kann noch einiges dazulernen." Bis zum Ende der Saison steht Sebastian Skupke in jedem Fall beim Verbandsliga-Spitzenreiter und Oberliga-Anwärter Greifswalder FC unter Vertrag. Was dann kommt, lässt er offen. Nach dem hoffentlich erfolgreichen Abschluss des Jura-Studiums hält es ihn nicht unbedingt in der Hansestadt.

Eine Rückkehr zu seinem Heimatverein MSV Neuruppin sei aufgrund der persönlichen Differenzen, die im Sommer entfacht worden sind, derzeit völlig ausgeschlossen. Der Ort an seinem künftigen Arbeitsplatz dürfte - wenn es der Job überhaupt zulässt - die Vereinswahl vorgeben.

Aufrufe: 08.2.2017, 10:44 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor