2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Kaum zu fassen, welche Dramatik die Spiele des TSV Meitingen vor allem in den Schlussminuten zu bieten haben. Meitingens Denis Buja, Reimund Schreiber vom TuS Feuchtwangen und ein Zuschauer fassen sich an den Kopf.  Foto: Karin Tautz
Kaum zu fassen, welche Dramatik die Spiele des TSV Meitingen vor allem in den Schlussminuten zu bieten haben. Meitingens Denis Buja, Reimund Schreiber vom TuS Feuchtwangen und ein Zuschauer fassen sich an den Kopf. Foto: Karin Tautz

»Das hält man im Kopf nicht aus!«

Und wieder ist ein Spiel des TSV Meitingen in der Schlussphase an Dramatik nicht zu überbieten

Langsam aber sicher kommt es einem so vor, als ob für die Spiele des TSV Meitingen Drehbücher geschrieben werden. Seit der Winterpause verläuft fast jedes Match mit einer Dramaturgie, die von Altmeister Alfred Hitchcock inszeniert worden sein könnte. Die nächste Folge dieser Krimi-Serie erlebten die 200 Zuschauer im Kellerduell gegen den TuS Feuchtwangen. 0:2 lagen die Lechtaler nach 37 Minuten zurück, als der eingewechselte Xhevalin Berisha, der zur kommenden Saison zum SV Cosmos Aystetten wechselt, seine Mannschaft mit einem Sonntagsschuss wieder zurück ins Spiel brachte. Nur wenige Minuten später leistete er sich eine Tätlichkeit und sah dafür die Rote Karte. „Er hat selbst und die Mannschaft bestraft“, sagt Trainer Ali Dabestani.

Eine Heimniederlage hätte das Aus im Kampf um den direkten Klassenerhalt bedeutet. Das wussten auch die Meitinger Spieler. Und bäumten sich noch einmal auf. Doch zum fehlenden Glück kam auch noch Pech hinzu: Denis Buja – nach vier Wochen Rotsperre erstmals wieder dabei – nagelte das Spielgerät an den Pfosten (88.). Als Kapitän Florian Steppich zwei Minuten später die Ampelkarte sah, schienen die Felle den Lech hinunter zu schwimmen. Doch Schluss ist in Meitingen, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Und wieder einmal war es Michael Wende, der die Wende vollendete. Er verlängerte einen weiten Ball auf Martin Winkler, der in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 vollendete.

„Das hält man im Kopf nicht aus!“, stöhnt Ali Dabestani, der vor allem mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden war: „Da sind wir aufgetreten, wie in einem Freundschaftsspiel.“ In der Pause hat es in der Kabine dann gescheppert: „Wenn wir in dieser Liga etwas zu suchen haben wollen, müssen wir anders auftreten“, hat der Coach den Seinen geflüstert. „Wir haben Glück gehabt, dass Feuchtwangen seine Konterchancen nicht verwertet hat“, war Dabestani hinterher völlig am Ende.

Aufrufe: 026.4.2016, 07:07 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor