2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Zu einem Endspiel um den direkten Klassenerhalt bittet der TSV Schwabmünchen (in schwarz-weiß) die DJK Vilzing um Tobias Kordick. F: Meier
Zu einem Endspiel um den direkten Klassenerhalt bittet der TSV Schwabmünchen (in schwarz-weiß) die DJK Vilzing um Tobias Kordick. F: Meier

Das große Zittern: Halbe Liga bangt um den Klassenerhalt

Bei welchem Team der Bayernliga Süd flattern die Nerven? FuPa beleuchtet die Konstellation in der dicht gedrängten unteren Tabellenhälfte

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Der Direktabsteiger aus der Bayernliga Süd steht schon seit geraumer Zeit fest. Doch davor kämpft die halbe Liga noch darum, nicht in die nervenaufreibende Relegationsmühle gehen zu müssen. Gleich neun Teams können noch den direkten Klassenerhalt schaffen. Die besten Chancen hat der TSV Landsberg auf Platz neun, der mit 41 Punkten so gut wie durch ist. Nur noch sehr theoretische Chancen hat der SV Erlbach auf Tabellenplatz 17. Für die Rettung des Aufsteigers müsste fast mehr als das berühmte Fußballwunder eintreten. Dazwischen herrscht dichtes Gedränge. Am vorletzten Spieltag kommt es nun zu drei Direktduellen um das Bayernliga-Ticket 2016/17. Der TSV Schwabmünchen empfängt die DJK Vilzing. Der angeschlagene BCF Wolfratshausen hat den TSV Kottern zu Gast und der TSV Landsberg will sich nach einer sehr schwachen Rückrunde in Dachau zumindest vorzeitig ins Ziel retten.

TSV Landsberg (Platz 9, 41 Punkte)
Restprogramm: (A) TSV 1865 Dachau (H) VfR Garching
Schon sehr überraschend, dass sich der TSV Landsberg zwei Spieltage vor Schluss noch im Kreis derer Mannschaften befindet, die theoretisch den Klassenerhalt noch nicht in der Tasche haben. In der Vorrunde mischten die Lechstädter ganz vorne mit und zierten an fünf Spieltagen sogar die Tabellenspitze. Der Einbruch begann noch vor dem Winter und setzte sich in der Frühjahrsrunde nahtlos fort. Im zweiten Saisonabschnitt holte der TSV bis dato nur zwei Siege und hat sich damit völlig unerwartet noch einmal an den Rand der Abstiegszone manövriert. "Wir möchten in Dachau unser letztes Auswärtsspiel gegen eine der spielstärksten Teams der Liga erfolgreich gestalten und damit am letzten Spieltag einen gelungenen Abschluss einleiten", lässt Landsbergs Trainer Sven Kresin wissen. Bis auf Manuel Detmar (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Julian Birkner (Meniskusverletzung) sind alle soweit einsatzfähig. Philipp Siegwart und Qendrim Bequiri sind leicht angeschlagen, sollten allerdings spielen können.


TSV 1865 Dachau (Platz 10, 39 Punkte)
Restprogramm: (H) TSV Landsberg (A) TSV Bogen
Den ersten Matchball haben die Dachauer in Unterföhring vergeben. Mit 1:2 unterlagen die Kreisstädter bei der Pummer-Elf und müssen wieder richtig zittern. Zumal es am letzten Spieltag beim TSV Bogen zu einem richtigen Endspiel um den direkten Klassenerhalt kommen kann. Soweit ist es aber noch nicht, die Dachauer haben alles selbst in der Hand und könnten mit einem Heimsieg gegen nicht gerade in Topform befindliche Landsberger die Dinge (fast) schon regeln. "Landsberg ist aus Erfahrung ein sehr unangenehmer Gegner. Auch wenn sie mit der Relegation sicher nichts mehr zu tun haben werden, ist es für uns ein Duell mit Endspiel-Charakter, weil ich glaube, mit einem Sieg hätten wir den Klassenerhalt sicher", meint Dachaus Spielertrainer Fabian Lamotte, der bis auf die langzeitverletzten Manuel Stangl, Nicolas Walz und Philipp Englich alle Mann zur Verfügung hat. Ein Nervenspiel am letzten Spieltag in Bogen will sich der TSV unter allen Umständen ersparen.


TSV Kottern (Platz 11, 39 Punkte)
Restprogramm: (A) BCF Wolfratshausen (H) SV Erlbach
Big-Points hat der TSV Kottern letzte Woche gegen den TSV Schwabmünchen eingefahren. Der Aufsteiger bewies unter Druck Nervenstärke und schickte die direkten Konkurrenten klar mit 3:0 wieder auf die Heimreise. "Das Spiel in Wolfratshausen ist ein absolutes Finale. Der Sieger wird definitiv in der Bayernliga bleiben", ist sich Kotterns Co-Trainer Andreas Meier sicher. "Wir wollen unsere Form, vor allem aber die Einstellung und Leidenschaft der letzten Woche mit in die Partie nehmen, um es Wolfratshausen so schwer wie möglich zu machen. Sicher haben sie eine lange Durststrecke hinter sich, viele Niederlagen und sogar einen Trainerwechsel hinnehmen müssen. Trotzdem wissen sie, wie wir auch, ein Sieg am Samstag und das Thema Klassenerhalt ist erledigt. Somit sind die Vorzeichen klar, dementsprechend wird es auf dem Platz zur Sache gehen. Wir haben die Tür für ein weiteres Jahr in dieser tollen Liga weit aufgemacht, jetzt wollen wir auch durchgehen", pusht Meier seine Schützlinge. Der Kader ist bis auf den verletzten Robin Volland (Kreuzbandanriss) komplett. Die "Rotsünder" Marc Penz und Etem Sahin sind wieder
spielberechtigt.


BCF Wolfratshausen (Platz 12, 39 Punkte)
Restprogramm: (H) TSV Kottern (A) DJK Vilzing
The trend is not a BCF friend. So oder so ähnlich könnte man die Situation in Wolfratshausen umschreiben. Der kurzfristige Trainerwechsel hat beim Auswärtsauftritt in Kirchanschöring nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, die Farcheter gingen beim 1:3 im Rupertiwinkel wieder einmal leer aus - und untermauerten damit den beängstigenden Abwärtstrend: Aus den vergangenen Sieben Partien holte der BCF nur magere vier Zähler, darunter ein mühsamer 1:0-Erfolg beim abgeschlagenen Schlusslicht in Ruhmannsfelden. Zu allem Überfluss führt der Spielplan die Farcheter zum Ausklang noch mit den beiden direkten Konkurrenten aus Kottern und Vilzing zusammen. Deshalb gilt die volle Konzentration nun dem Heimspiel gegen die Allgäuer. "Wir wollen die drei Punkte, die wir noch zum Klassenerhalt benötigen, im Heimspiel gegen Kottern einfahren. Aber das gleiche wird der Gegner bestimmt auch sagen. Personell haben wir wieder mehr Möglichkeiten, was mich positiv stimmt. Wir müssen versuchen, endlich diesen notwendigen Sieg zu holen", schwört Interimscoach Klaus Brand sein Team ein. Obgleich sich die personelle Lage etwas enspannt hat, bleibt die Ausfallliste ellenlang. Die Saison ist für Patrick Motzkau (Ermüdungsbruch Mittelfuß), Sebastian Pummer (Knorpelschaden), Thomas Edlböck (krank), Lamine Guéye (Kreuzbandriss), Paul Müller (Achillessehnenriss), Marco Höferth (Riss im Wadenbeinköpfchen), Werner Schuhmann (Innenbandanriss) vorzeitig beendet. Lech Kasperek und Oskar Kretzinger, die letzte Woche gefehlt haben, sind wieder da. Auch Michael Rauch stößt wieder zum Kade dazu. Stürmer Michael Marinkovic hat zuletzt in Kirchanschöring eine Viertelstunde gespielt. "Ich hoffe, dass es bei ihm dieses Mal zumindest für eine Halbzeit reicht", sagt Brand.


DJK Vilzing (Platz 13, 39 Punkte)
Restprogramm: (A) TSV Schwabmünchen (H) BCF Wolfratshausen
Am Pfingstsamstag geht es für die DJK Vilzing um enorm viel. Im Optimalfall kann schon ein Punktgewinn beim TSV Schwabmünchen zum Klassenerhalt reichen. Mi einem Dreier wären die Gelb-Schwarzen definitiv durch, bei einer Niederlage muss man weiter kräftig zittern. "Wir wollen alle Zweifel beseitigen und in Schwabmünchen alles klar machen", lautet die unmissverständliche Vorgabe von DJK-Coach Uli Karmann, der aber weiß, dass das ein schweres Unterfangen wird: "Es ist ein echtes Endspiel. Beide Teams brauchen die Punkte und werden dementsprechend zur Sache gehen. Wir stellen uns auf ein reines Kampfspiel ein." Personell sind die Gäste leicht angeschlagen, denn bei der 0:1-Heimniederlage zog sich Innenverteidiger Daniel Völkl einen Innenbandriss im Knie zu, Routinier Erich Vogl einen Muskelfaserriss in der Wade. Auch "Sorgenkind" Benedikt Schmid fällt wegen muskulärer Probleme auf unbestimmte Zeit aus, Matthias Graf ist ohnehin langzeitverletzt. Fraglich ist der Einsatz von Tobias Bräu, der sich mit einer Oberschenkelblessur herumplagt. Zumindest Abwehrchef David Romminger hat sich nach mehrwöchiger Pause fit gemeldet und steht für das wichtige Match in Schwabmünchen zur Verfügung.








FC Pipinsried (Platz 14, 37 Punkte)
Restprogramm: (H) SpVgg Hankofen (A) SV Kirchanschöring
Der momentane 14. Tabellenplatz würde dem FC Pipinsried schon zum direkten Klassenerhalt reichen. Denn gegenüber dem Nord-Konkurrenten Würzburger FV haben die Oberbayern fünf Zähler Vorsprung. Ein Heimsieg gegen die bereits gesicherte SpVgg Hankofen und der FCP würde dem Ticket für die Bayernliga-Saison 2016/17 ein sehr sehr nahe kommen. "Nachdem sich unsere Personalsituation weiter verbessert, haben wir die Hoffnung, mit einem Sieg schon Platz 14 klarzumachen. Mit einem Heimsieg gegen Hankofen könnte damit der direkte Klassenerhalt schon unter Dach und Fach sein, denn Platz 14 wird im Vergleich mit der Bayernliga Nord schon reichen. Diesen Dreier streben wir natürlich unter allen Umständen an. Für uns ist es hoffentlich gut, dass Hankofen die Liga schon am vorigen Wochenende gehalten hat", spekuliert FCP-Coach Bernd Weiß mit nicht mehr zu 100 Prozent fokussierten Gästen aus Niederbayern. Personell lichtet sich das Lazarett. Serge Yohoua konnte vorige Woche schon wieder spielen. Da fehlten nur Philip Grahammer und Ruben Popa, die aber nun auch wieder zur Verfügung stehen. Weiter fehlen werden Arthur Kubica (Muskelverletzung), Tobias Heinzinger (Innenbandriss) und Fahrettin Izci (Patellasehnenriss).


TSV Bogen (Platz 15, 36 Punkte)
Restprogramm: (A) SV Heimstetten (H) TSV 1865 Dachau
Das vorletzte Endspiel bestreitet der TSV Bogen beim Regionalliga-Absteiger SV Heimstetten. Die Oberbayern haben am vorigen Spieltag wohl ihre Chance auf die Relegation zur Regionalliga eingebüßt, liegen vier Punkte hinter dem TSV 1860 Rosenheim. Nichtsdestotrotz werden die Hausherren nichts unversucht lassen, um dieses Heimspiel zu gewinnen. Nicht die besten Aussichten für die Rautenstädter, die sich mental schon auf die Relegation eingestellt hatten, jetzt aber doch wider Erwarten zurück im Geschäft sind. "Nach unserem letztwöchigen Auswärtserfolg in Landsberg haben wir nochmals Lunte gerochen. Wenn wir bis zum letzten Spieltag im Kampf um den direkten Klassenerhalt dabei bleiben wollen, sollten wir in Heimstetten tunlichst nicht leer ausgehen. Dass wir dort Außenseiter sind, ist klar", weiß Bogens Trainer Andreas Wagner. Personell wird sich der Kader gegenüber der Vorwoche kaum verändern. Stammkeeper Waldemar Trozenko fehlt noch einmal gesperrt. Ob der in Landsberg verletzt ausgewechselte Nico Beigang mitwirken kann, ist fraglich.


TSV Schwabmünchen (Platz 16, 36 Punkte)
Restprogramm: (H) DJK Vilzing (A) FC Unterföhring
Die zuletzt gezeigte Auswärtsschwäche könnte dem TSV Schwabmünchen in der der Endabrechnung den direkten Klassenerhalt kosten. In Hankofen und zuletz in Kottern gab`s für die Truppe aus dem Landkreis Augsburg nichts zu holen. In Niederbayern setzte es ein 0:2, im Kemptener Stadtteil gar ein 0:3. Dazwischen lag der hart erarbeitete 1:0-Heimsieg gegen den SV Kirchanschöring. Die Schützlinge von Coach Tobias fühlen sich derzeit zuhause einfach wohler, was dem Chefanweiser mit Blick auf das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Vilzing Mut macht: "Jetzt haben wir ein echtes Endspiel. Wir haben uns selber in diese Situation gebracht. Das sind jetzt die wichtigen Spiele, in denen es um alles geht. Aber es sind auch die Spiele, in denen man den Fußball noch mehr liebt und wofür man trainiert und spielt. Natürlich wollen wir dieses Spiel positiv gestalten, wollten diese drei Punkte gegen Vilzing mit aller Macht einfahren. Gelingt uns kein Sieg, dann können wir anschließend schon für die Relegation planen." Daniel Raffler ist wegen seiner roten Karte letztmalig gesperrt. Janis Danke ist am Montag im Training umgeknickt, sein Einsatz ist wegen einer Knöchelblessur fraglich.


SV Erlbach (Platz 17, 33 Punkte)
Restprogramm: (H) SV Kirchanschöring (A) TSV Kottern
Sechs Zähler Rückstand ans rettende Ufer und den direkten Vergleich nur gegen den TSV 1865 Dachau für sich entschieden. Das kann sich zwar am letzten Spieltag gegen den TSV Kottern noch ändern, doch selbst dann wären die Erlbacher Chancen auf den direkten Klassenerhalt nur von höchst-theoretischer Natur. Den sehr wahrscheinlichen Gang in die Relegation muss sich der SVE an die eigenen Fahnen heften. Gegen Ruhmannsfelden reichte es vor zwei Wochen zuhause nur zu einem 2:2, in Hankofen wurde mit 0:2 verloren. Praktisch kann sich die Truppe aus dem Holzland daher auf die Alles-oder-Nichts-Spiele vorbereiten. Das sieht auch Trainer Robert Berg so, der vom direkten Ligaverbleib nicht mehr spricht: "Wir erwarten mit Kirchanschöring eine sehr starke und gut organisierte Mannschaft. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen und Selbstvertrauen für die weiteren Aufgaben tanken." Fehlen werden beim Gastspiel im Rupertiwinkel die verletzten Sebastian Spinner, Harald Kovacs, Simon Salzinger, Dominik Messerer, Stefan Schaumeier und Michael Schreiner.



Aufrufe: 013.5.2016, 12:24 Uhr
Mathias Willmerdinger / dmeAutor