Viktoria-Chef Willi Verheien war bei der jüngsten Verbandsspruchkammersitzung anwesend und konnte es nicht fassen: "Ich finde das ganz grausam", sagt er. Grausam auch deshalb, weil Winnekendonk frühzeitig Protest hätte einreichen können, sich aber auf einen Ratschlag von Staffelleiter Tripp verließ, der versicherte, dass Winnekendonk keinen eigenen Protest einreichen müsse. Er könne die Sache von Amts wegen selbst entscheiden, dachte der Staffelleiter damals. Laut Regelwerk durfte er das aber eben nicht. Tripp gab seinen Fehler zu und versicherte, dass dieser aus Unwissenheit und ohne böswilligen Absichten passiert sei. "Auch die Verbandsspruchkammer hat uns nun wieder erklärt, dass die Tripp-Entscheidung nicht satzungskonform war. Deshalb musste wieder gegen uns entschieden werden", erklärt Verheien, der verdeutlicht, dass die Kammer aber durchaus Verständnis für den Ärger der Viktoria gezeigt habe. Auch Wido-Coach Sven Kleuskens kann die Bestätigung des Urteils nicht verstehen: "Wir werden für einen Fehler bestraft, den wir nicht begangen haben. Aus sportlicher Sicht kann ich das nicht nachvollziehen."
Wie schon vor der Bezirksspruchkammer wurde auch jetzt wieder nur über das damalige Tripp-Urteil entschieden. Letztlich bleibt das Bocholter Vergehen ungeahndet. Und das könnte große Auswirkungen auf den Abstiegskampf haben. Drei Bonuspunkte hätten Winnekendonk enorm gut getan. Für den Club ist die Sache nun vom Tisch. Weitere Schritte will er nicht gehen.