2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Marcus Steegmann (r.) trifft für Viktoria gegen Uerdingen., Foto: RD
Marcus Steegmann (r.) trifft für Viktoria gegen Uerdingen., Foto: RD

Das dreiminütige Donnerwetter von Höhenberg

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Viktoria Köln löste mit dem 4:1 Sieg gegen Uerdingen Ärger beim KFC-Coach Murat Salar aus. Zufrieden zeigte sich dagegen der Coach der Höhenberger Tomasz Kaczmarek. Es war der vierte Sieg in Serie für seine Mannschaft.

Das ganz große Kino hatte sich Murat Salar eigens für die Pressekonferenz aufgehoben: Der Trainer des KFC Uerdingen betrat mit finsterer Miene das Podium und machte seinem Ärger im Anschluss an das 1:4 (0:3) in der Fußball-Regionalliga beim FC Viktoria Köln Luft: „Es ist das erste Mal, dass ich etwas Negatives über meine Mannschaft sagen werde”, erklärte der 38-Jährige am Dienstagabend zunächst noch moderat.

Dann legte der Ex-Profi aber richtig los. Salar überschüttete seine Leute förmlich mit Pech und sagte: „Wir haben Spieler, die vor der Saison Verträge aushandeln und Ansprüche haben, als könnten sie in der Zweiten oder Dritten Liga spielen. Und wenn ich ihnen die Namen sage, dann hauen sie mit dem Kopf vor die Wand. Es kann nicht sein, dass sich am Montag alle Spieler wieder gesund melden, wenn es gegen ein Spitzenteam wie Viktoria Köln geht. Morgen sind sie dann wieder acht Wochen lang krank, wenn es gegen einen Abstiegskandidaten geht.”

Tomasz Kaczmarek, der Coach des FC Viktoria, verfolgte die Ausführungen seines entnervten Kollegen mit einem irritierten Grinsen, konnte im Gegensatz zu Murat Salar aber auch viel fröhlicher sein: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir unsere Serie ausbauen konnten”, erklärte Kölns Trainer nach dem dreiminütigen Donnerwetter seines Krefelder Pendants. „Wir werden von Spiel zu Spiel besser, auch wenn wir fußballerisch noch lange nicht auf Top-Niveau sind.”

Kaczmarek kritisierte auf hohem Niveau: Während sein Team zuletzt viermal in Serie siegte, gelang Salars? Fußballern in den vergangenen neun Partien so gut wie nichts: Kein Sieg und ein Torverhältnis von 1:23. Vor diesem Hintergrund erscheint der Wutausbruch des gebürtigen Bremers verständlich — richtig im Griff zu haben scheint er seine erfolglose Mannschaft allerdings auch nicht.

Von derlei Problemen sind sie im Rechtsrheinischen derzeit weit entfernt. Seitdem Kaczmarek in Höhenberg die sportliche Verantwortung trägt, funktioniert nicht nur die Mannschaft, sondern auch der ein oder andere Spieler wieder besser. Lukas Nottbeck, der in der Hinrunde meist ein Schatten seiner selbst war und auch zu Beginn des neuen Jahres schlechte Karten zu haben schien, blüht unter seinem neuen Trainer sichtlich auf. Dem 26-Jährigen glückte gegen Uerdingen nach 56 Sekunden nicht nur erneut ein Tor, Nottbeck rackerte auch sonst für zwei. „Im Moment stehe ich nach Standardsituationen immer richtig”, sagte der Mittelfeldspieler bescheiden. „Dass es für mich zur Zeit ganz gut läuft, freut mich natürlich sehr.”

Auch Silvio Pagano, Marcus Steegmann und Mike Wunderlich, die das Resultat durch ihre Tore zwischenzeitlich auf 4:0 ausbauten, waren glücklich. Steegmann richtete den Fokus bereits auf die Aufgabe am Sonntag (14 Uhr) beim Tabellenletzten FC Hennef: „Wenn wir so spielen, wie gegen Uerdingen in der ersten Halbzeit, haben wir gute Möglichkeiten, da etwas mitzunehmen.” Der KFC trifft am Wochenende auf Spitzenreiter Alemannia Aachen. Vermutlich sind dann alle Spieler gesund.

Aufrufe: 012.3.2015, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor