2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
In abgesperrten Bereichen werden die Getränke beim Derby ausgeschenkt. F: bayern-hof.de
In abgesperrten Bereichen werden die Getränke beim Derby ausgeschenkt. F: bayern-hof.de

Das Derby und der Bierkäfig

42. Oberfrankenderby: Zwischen Bayernliga-Existenzkampf und Nebenkriegs-Schauplätzen

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Hochbrisant ist das oberfränkische Duell zwischen den Klubs aus Hof und Bayreuth schon immer gewesen. Wenn sich diese beiden Traditionsklubs am Samstag in Hof auf der Grünen Au gegenüberstehen, dann geht es für beide um nichts weniger als die Existenz in der Bayernliga. Die Hofer müssen gewinnen, um den Anschluss an die rettenden Plätze herstellen zu können. Bayreuth darf auf keinen Fall verlieren, um nicht in die Abstiegszone zu rutschen. Wie wichtig diese Partie genommen wird zeigt auch die Schiedsrichter-Ansetzung: Spielleiter ist Drittliga-Referee Karl Valentin. FuPa blickt in die Historie und aufs aktuelle Oberfrankenduell.

Das 42. Derby seit 1969 zwischen der SpVgg Bayern Hof und der SpVgg Bayreuth steht an. Nach der Ligareform mit der Einführung der Bundesliga und der fünf Regionalligen darunter im Jahr 1963 trafen die beiden Klubs aus Oberfranken erstmals 1969 in der Regionalliga Süd aufeinander. Mitgerechnet sind dabei natürlich die Partien, die von Hof als FC Bayern Hof bestritten worden sind. Acht Mal standen sich diese Vereine in der 1963 eingeführten fünfstufigen Regionalliga in der Gruppe Süd gegenüber, die damals zweithöchste Spielklasse war. Acht weitere Vergleiche gab es in der zweiten Bundesliga Süd und in der Bayernliga standen sich die beiden Kontrahenten aus Oberfranken 25 Mal gegenüber. Aber zurück zur Gegenwart.


Schlegel: "Jetzt müssen wir die letzten drei Spiele gewinnen."



In Hof ist seit gestern das Urteil des Verbands-Sportgerichtes (VSG) des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) um die Berufung der SpVgg Bayern Hof gegen den dreifachen Punktabzug beherrschendes Thema. Auf der Grünen Au hat man das Urteil, die Geldstrafe von 1000 Euro bleibt, der Punktabzug wurde von drei auf zwei Punkte reduziert, mit Unverständnis aufgenommen. Hofs Klub-Präsident Reiner Denzler, der selbst Jurist ist, hat angekündigt zu prüfen, ob die Möglichkeit besteht, die Entscheidung in einem zivilgerichtlichen Verfahren auszuhebeln. Der Hofer Trainer Norbert Schlegel zeigt sich ebenfalls erbost: "Die liegen mit ihrem Urteil daneben. Uns ist die Chance genommen worden bei einem Sieg an der SpVgg Bayreuth in der Tabelle vorbeizuziehen. Jetzt müssen wir die letzten drei Spiele gewinnen."

Schlegel zum brisanten Duell mit seinem Ex-Klub, den er vor vier Jahren selbst trainiert hat: "Leider geht es für beide Mannschaften um den Klassenerhalt. Aber wir müssen dieses Spiel gewinnen. Da ist es egal, wie der Gegner heißt. Aber sicher ist es kein Spiel wie jedes andere." Auf Bayreuther Seite ist seit einer Woche Wolfgang Mahr neuer Cheftrainer. Der Sportliche Leiter, der selbst bereits sowohl Trainer in Bayreuth als auch in Hof gewesen ist, übernahm das Amt von Heinz Schneider. Der für die kommende Saison geplante Trainer Michael Voigt hatte seinen Rücktritt vom Engagement in Bayreuth Mitte dieser Woche mitgeteilt. "Das Derby gegen Hof ist immer brisant, egal wie der Tabellenstand ist. Die Situation ist für uns eindeutig: Wir müssen jetzt unbedingt für den Klassenerhalt punkten. Wir benötigen noch drei oder vier Punkte, damit wir die Bayernliga halten." Zum jüngsten Urteil des Verbands-Sportgerichtes zum zweifachen Punktabzug für die SpVgg Bayern Hof sagt Mahr: "Kein Kommentar. Das Gericht hat halt so entschieden."


Vier Bierkäfige plus Schiedsrichter-Eskorte.



Nun verlagert sich das Hauptgeschehen wieder auf den Platz. Die neuen Sicherheitsvorkehrungen auf der Grünen Au umfassen auch am Samstag wieder die bewährte Schiedsrichter-Eskorte nach Abpfiff, sowie den von den Hofern bereits liebgewonnnen "Bierkäfig". Diesmal werden an vier Stellen Getränke ausgeschenkt, die in einem abgesperrten Bereich zu sich genommen werden müssen. Zweifelsohne: das Oberfranken-Derby verspricht Spannung pur, sowohl auf als auch neben dem Platz. Hoffen wir auf ein rassiges Derby ohne größere Zwischenfälle abseits des Rasens.
Aufrufe: 013.5.2011, 14:14 Uhr
Dirk MeierAutor