Das Lob kam schon vor dem ersten Anpfiff. „Danny Richter ist der beste Hallenspieler der Region“, adelte Friedel Henßen seinen schnellen Offensivakteur. Was der 23-Jährige gestern bei der Hallencup-Vorrunde in Oberbruch bot, musste sich der Teamchef des Regionalligisten FC Wegberg-Beeck von Trainer Dirk Ruhrig per Telefon erzählen lassen.
Henßen befindet sich derzeit im Skiurlaub, wird aber am kommenden Montag beim Finale an der Neuköllner Straße in Aachen wieder an der Bande stehen.
Doch auch Dirk Ruhrig liegt mit seiner Einschätzung der Fähigkeiten des Danny Richter nicht weit entfernt. „Technisch ist er schon ein ganz feiner Spieler“, sagt der A-Schein-Inhaber. „Selbst Johannes Walbaum, der auch einiges zu bieten hat, sagt, Danny Richter sei technisch besser als er.“
Diese Lobeshymnen machen den Spieler schon ein wenig verlegen. „Es freut mich schon, so etwas zu hören“, sagt er etwas zurückhaltend. Danny Richter ist nicht als Lautsprecher des Klubs verschrien. Dazu hat er im Fußball mit seinen 23 Jahren auch schon zu viel erlebt. In der Jugend führte ihn sein Weg vom VfJ Ratheim über Germania Kückhoven nach Beeck. Es schlossen sich zwei Seniorenjahre beim TuS Rheinland Dremmen an. Von dort wechselte er – wieder für zwei Jahre – zum damaligen B-Ligisten VfJ Ratheim. Im Sommer nahm ihn der FC Wegberg-Beeck unter Vertrag.
Dort fühlt er sich wohl. Auch wenn es sportlich für seine Mannschaft in der Regionalliga nicht so gut läuft. „Aber nur weil wir oft verlieren, heißt das noch lange nicht, dass wir keinen Spaß am Fußball mehr haben. Wir wussten schließlich schon vorher, was uns nach dem Aufstieg erwartet.“
Da ist vielleicht auch Erfolg in der Halle ein wenig Balsam für die geschundenen Spielerseelen. Aufbau-Einheiten eben. „Es ist schon cool, mit den Jungens in der Halle zu kicken“, sagt Richter. Und man sieht ihm die Freude darüber an. Und am liebsten würde er mit dem FC Wegberg-Beeck auf dieser Welle weiter surfen. Bis nach Aachen. Ins Endspiel der Endrunde.
Es wäre sein erstes Finale beim Hallencup. In der Auflage des Jahres 2012, als der TuS Dremmen den Siegerscheck kassierte, gehörte Danny Richter nicht zum Aufgebot. Da saß er mit einem gebrochenen Arm auf der Tribüne. „Diesmal wäre es schon toll, bis zum Schluss dabei zu sein. Der Neffe von Claus Richter, einem als Spieler und Trainer bekannten Namen im Amateurfußball des Grenzlandes, hat es jedenfalls drauf, am Montag als wertvollster Spieler des Turniers ausgezeichnet zu werden.