2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Foto: Locals
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"Dankbar und demütig!"

Locals Coach Stefan Binzenhöfer ist mit der Vorrunde mehr als zufrieden

Im letzten Jahr ging es darum in die Liga zu halten, dieses Ziel scheint jetzt in der Winterpause schon erreicht. Die Locals klopfen an der Tabellenspitze und haben nur fünf Punkte auf den Relegationsplatz. Ist da träumen erlaubt? FuPa Oberfranken sprach mit Locals Coach Stefan Binzenhöfer über die tolle "Vorrunde".

Wie sieht Ihr Zwischenfazit zur Halbserie aus und was waren bislang die Highlights für Sie?
Stefan Binzenhöfer: Die Saison 2016/2017 verlief bis jetzt überragend. Man konnte wohl kaum damit rechnen, dass wir so eine tolle Saison spielen und nach 17 Spieltagen nur fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz liegen. Ein Highlight und das beste Spiel war wohl gegen den TSV Staffelstein. Nicht etwa weil wir in diesem Spiel unsere bislang beste Leistung gebracht haben, sondern weil ich das einzige Mal in dieser Saison nicht bis zum Schlusspfiff an großer Herzinfarkt-Gefahr gelitten habe. Es war das einzige Spiel mit drei Toren Vorsprung für uns. Natürlich war auch der Sieg in Großgarnstadt etwas ganz besonderes für mich persönlich. Ich wohne nur 300 Meter vom Sportplatz entfernt, mit durch und durch Garnstädtern unter einem Dach. Mein Schwiegervater in Spee ist einer der Gründer des Vereins. An dieser Stelle möchte ich aber klarstellen, dass ich dem SV Großgarnstadt die Daumen drücke und mich über jeden Sieg der Mannschaft, außer gegen uns natürlich, sehr freue.

Gab es neben dem Positiven auf negative Ereignisse?

Stefan Binzenhöfer: Eine wirklich schwache Leistung haben wir eigentlich nur gegen den TBVfL Neustadt-Wildenheid gezeigt. Obwohl wir die ersten 15 Minuten klar im Griff hatten, haben wir dann das Spiel aus der Hand gegeben und schwach gespielt. Das allein wäre aber nicht so schlimm, wir haben leider an diesem Tag unseren Zusammenhalt und unseren Teamgeist vermissen lassen. Wir haben dies aber in der Sitzung darauf aufgearbeitet und viel daraus gelernt.

Was hat sich im Vergleich zur Vorsaison bei den Locals geändert bzw. verbessert?

Stefan Binzenhöfer: Insgesamt muss man sagen, dass wir uns taktisch enorm gut entwickelt haben. Dies hat natürlich Zeit gebraucht. Die Spieler sind sehr gewillt sich weiterzuentwickeln. Es macht mir große Freude zu sehen wie jeder seinen Teil dazu beiträgt. Jeder fightet für den anderen. Die Auswechselspieler sind vorbildlich und akzeptieren die Entscheidung ohne irgendwelche Eitelkeiten oder Meckereien. Die Mannschaft will einfach alles geben und die Vorstandschaft hat uns die Zeit gegeben, um uns in Ruhe zu entwickeln.
Ich denke die Balance zwischen dem ernsthaften Wettkampf, bei dem man etwas erreichen möchte, und dem Spaß, der in einer Amateurliga nicht fehlen darf, ist einfach perfekt. Das habe ich so noch nicht erlebt, dass eine gesamte Mannschaft zusammen viel Freude und Spaß hat und auf dem Platz trotzdem nicht den Schlendrian reinbringt, sondern alles gibt, ohne irgendwelchen Neid oder Missgunst dem Mitspieler gegenüber.

So kann es dann also 2017 weitergehen?

Stefan Binzenhöfer: Wir sind hochzufrieden ohne die Realität aus den Augen zu verlieren. Wir sind uns bewusst darüber, dass wir nicht zwingend auf längere Sicht immer so viele Punkte holen können und wir uns keinerlei Sorgen mehr machen brauchen. Ich bin sehr dankbar und demütig für das was in dieser Saison geleistet wurde und wie alles lief. Und ich bin überzeugt davon, dass wir egal wie es in Zukunft läuft, weder abheben werden noch unseren Zusammenhalt verlieren sollte es mal nicht mehr so gut laufen.

Aufrufe: 012.12.2016, 10:35 Uhr
bdAutor