2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der gesamte Kader des FSV Mainz 05 mit dem neuen Trainer Kasper Hjulmand. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Der gesamte Kader des FSV Mainz 05 mit dem neuen Trainer Kasper Hjulmand. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Danish Dynamite statt Tuchel-Theater

Mainz 05: Mit neuem Trainer und vielen neuen Gesichtern geht es nach Europa

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Die letzte Saison nahm trotz der gesicherten Europa-League Qualifikation ein unrümliches Ende. Trainer Kasper Hjulmand will das erreichen, was Vorgänger Thomas Tuchel verwehrt blieb: Endlich in die Europa League Gruppenphase.
Mainz. Wenn die neue Saison beim selbst ernannten Karnevalsverein genau so turbulent beginnt, wie die vorherige Spielzeit geendet hat, dann können sich die Anhänger des FSV Mainz 05 auf jede Menge Trubel einstellen. Denn nach dem überraschenden Abgang des Erfolgstrainers Thomas Tuchel ist bei den „Nullfünfern“ nichts mehr so wie es einmal war.
Kasper Hjulmand heißt der Neue auf der Kommandobrücke rund um die Coface-Arena. Ein junges, in der Bundesliga noch völlig unverbrauchtes Gesicht, das 05-Manager Christian Heidel „aus dem Stand“ aus Dänemark in die Beletage der Weltmeister-Liga geholt hat. Unkonventionell in seiner Persönlichkeitsstruktur und auch in seinen Maßnahmen. Einer, der dem Europa League-Teilnehmer ein interessantes, markantes und weltoffenes Gesicht verpassen könnte.
Die schwierige Aufgabe des 42 jährigen wird auch durch die Doppelbelastung direkt zum Amtsantritt nicht gerade einfacher. Nach sechs Jahren beim FC Nordsjælland in der dänischen Superliga wechselt er jetzt, ein Jahr früher als geplant zu einem Verein, „von dem ich unheimlich viele gute Sachen gehört habe“. Und er verspricht dabei Eines: „Ich versuche, ich selbst zu sein.“

Aber er selbst kann es nicht alleine richten. Vor allem nicht auf dem Spielfeld. Weswegen sich bei den Rheinhessen auch im Kader einiges geändert hat. Der chilenische Nationalspieler Gonzalo Jara Reyes verpasste bei der WM kein einziges Spiel seiner Formation, die erst sehr unglücklich gegen Gastgeber Brasilien im Elfmeterschießen ausgeschieden sind. „Ein echter Krieger in den Zweikämpfen“, urteilt sein neuer Coach über den Rechtsverteidiger. Die gleiche Position spielte bei seinem bisherigen Verein Greuther Fürth auch der Neu-Mainzer Daniel Brosinski.
Vor wenigen Tagen erst gaben die 05er die Verpflichtung des serbischen Nationalspielers Filip Djuricic von Benfica Lissabon bekannt. Einer für das offensive Mittelfeld, aber auch für „ganz vorn“. Immerhin hat sich seit dem Weggang von Eric-Maxim Choupo-Muting zum FC Schalke 04 auch Bedarf in der „Abteilung Attacke“ gezeigt. Von Panathinaikos Athen kam der zum griechischen WM-Kader gehörende Torwart Stefanos Kapino. Ein Hüne von 1,96 Meter, vorerst Nr. 2 hinter Stammtorwart Loris Karius.
Dagegen zog es den ehemaligen Torwart der Trierer Eintracht in Diensten der Rheinhessen, Dario Kresic, weiter rheinabwärts als zweiter Mann hinter Bernd Leno bei Bayer 04 Leverkusen. Auch der langjährige Stammkeeper Christian Wetklo hat seinen Heimatverein Richtung Darmstadt verlassen. Allerdings müssen die Mainzer in den ersten Wochen auf ihren Innenverteidiger Nico Bungert verzichten, der sich beim 2:1-Testspielsieg seiner Mannschaft beim 1. FC Kaiserslautern eine schwere Knieverletzung zugezogen hat.

An die europäischen Gegebenheiten könnten sich die Mainzer „Eurofighter“ schon einmal gewöhnen. Zur Vorbereitung zog es die Truppe mit dem „Danish-Dynamite-Coach“ nach England in das Zentrum der englischen Football-Association im St. George’s Park, wo sich unter anderem auch der große FC Barcelona vorbereitete. Es ist halt alles etwas weltläufiger geworden rund um die Coface-Arena. Und für den Rest der großen weiten Fußball-Welt gibt es dafür ein wenig mehr Karnevalsverein. Muss keine schlechte Morgengabe sein.
Aufrufe: 030.7.2014, 12:00 Uhr
volksfreund.de/Jürgen C. BraunAutor