2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten

Damit Spitzenfußball nach Oldenburg kommt

Rat beschließt Arbeitsauftrag

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Meisterschaft und Aufstieg kann Fußball-Regionalligist VfB Oldenburg nach der Niederlage am vergangenen Wochenende abhaken, den drittligatauglichen Ausbau des Marschwegstadions hingegen nicht: Der Stadtrat hat am Montagabend kurz nach 23 Uhr einstimmig bei vier Enthaltungen einen Arbeitsauftrag an die Verwaltung beschlossen.
Demzufolge soll Oberbürgermeister Gerd Schwandner bis zur nächsten Ratssitzung am 26. Mai einen Finanzierungsvorschlag für das mit 2,8 Millionen Euro kalkulierte Sofortmaßnahmen-Paket vorlegen.

Die Mittel sollen in einem Nachtragshaushalt für 2014 bereitgestellt werden. Dass der Aufstieg in dieser Saison nicht mehr machbar scheint, ficht den Rat nicht an: "Wir machen keine Politik nach Tabellenstand", sagte Jürgen Krogmann (SPD). "Oldenburg ist eine Fußballstadt", betonte Krogmann, "wir wollen jetzt die Voraussetzungen für Spitzenfußball schaffen." Dass eine Live-Übertragung nach Meppen verlegt werden muss, dürfe sich nicht wiederholen. Zudem müsse man Talenten, die im Jugendförderverein Nordwest beim VfB und VfL hochklassig spielen, die Perspektive geben, "ihren Traum in Oldenburg zu leben".

Etwas Wasser in den Wein goß Rita Schilling (Grüne): Sie sah in dem Beschluss zwar ein gutes Zeichen für die "Sportstadt Oldenburg", erinnerte aber daran, dass noch große Aufgaben im Bildungs- und Betreuungsbereich anstünden. Es sei unredlich, jetzt so zu tun, als ob die Millionen schon beschlossen seien. Sie forderte ein schlüssiges Konzept, über das fair diskutiert werden müsse.

Oberbürgermeister Gerd Schwandner hingegen zeigte sich froh, dass mit dem Beschluss "eine jahrelange Hängepartie" zu Ende gegangen sei. Das Stadion werde ertüchtigt "egal, ob für den VfB, den VfL oder den Türkischen SV", so Schwandner. Das Geld müsse sich die Stadt "von der Bank holen woher sonst?"

Die Kosten der Flutlichtanlage kalkuliert die Stadt mit 1,86 Millionen Euro. 227000 Euro entfallen auf eine Sichtschutzwand zur Autobahn. Hans-Georg Heß (CDU), stellvertretender Vorsitzender im Sportausschuss und Everster, mahnte Gespräche mit Stadionanwohnern an. Es müsse ermöglicht werden, Abendspiele auch nach 18.30 Uhr anzupfeifen, sonst mache die Flutlicht-Investition keinen Sinn. In dieselbe Kerbe schlug Jan-Martin Meyer (Gruppe Linke/Piraten). Derzeit lässt die Genehmigung aus Zeiten des Haupttribünenbaus keine späteren Anstoßzeiten zu.

"Langfristig", so Heß, müsse sich die Stadt Gedanken machen, ob sie eine Fläche ausweist, auf der mit Investoren-Hilfe ein neues Fußballstadion gebaut werden kann.

Aufrufe: 02.4.2014, 05:13 Uhr
Volkhard PattenAutor