2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Während er vor einigen Jahren noch mehr auf dem Fußballplatz stand, erledigt Werner Bruns die meiste Arbeit für den VfL Stenum mittlerweile in seinem Arbeitszimmer. Sonja Klanke
Während er vor einigen Jahren noch mehr auf dem Fußballplatz stand, erledigt Werner Bruns die meiste Arbeit für den VfL Stenum mittlerweile in seinem Arbeitszimmer. Sonja Klanke

Damit bei der Jugend der Ball rollt

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Mannschaftsbilder, Spielpläne und Wimpel zieren das Arbeitszimmer von Werner Bruns sogar die Wanduhr trägt das Logo des VfL Stenum. ...
Seit Jahrzehnten ist der 62-Jährige im Verein aktiv. 1963 nahm ihn ein Schulfreund mit zum Fußballtraining seitdem blieb er seinem Verein treu.

Anfang der 70er wurde er bereits Jugendtrainer, in den 80er- und 90er-Jahren pausierte er für einige Jahre, Mitte der 90er stieg er aber wieder als Jugendtrainer ein und blieb es bis zur Saison 2008/2009. Dann wurde ihm der Aufwand zu viel: Parallel war er seit Mai 2005 Jugendleiter des VfL Stenum. Als sein Vorgänger Wilfried Kaatz sein Amt aufgab, war für alle anderen klar, wer den Job machen muss: "In der Sitzung guckten mich plötzlich alle an", erinnert sich Bruns und lacht.

Seit 2009 spielt sich nun der Großteil seiner Arbeit am Computer ab. 26 Jugendmannschaften koordiniert er: Der Rethorner kümmert sich um Spielpläne, Mannschaftsmeldungen, Platzbelegungen und ist Ansprechpartner für 48 Trainer. Mindestens zehn E-Mails muss er täglich beantworten. Außerdem klingelt oft das Telefon. Hinzu kommen Sitzungen auch auf Kreisebene.

Sein Ehrenamt sei eigentlich ein Vollzeit-Job, sagt Bruns, der als Beamter bei der Gemeinde Ganderkesee arbeitet. 30 Stunden kämen pro Woche mindestens zusammen, oft deutlich mehr. "Ich habe auch schon daran gedacht, alles hinzuschmeißen", sagt der 62-Jährige, "es belastet einen seelisch, für alles verantwortlich zu sein."

Nach der Arbeit trinkt Bruns einen Kaffee mit seiner Frau Gunda, anschließend sitzt er wieder am PC und kümmert sich um sein Ehrenamt. Seine Frau hat dafür Verständnis, engagiert sie sich doch selbst als Schriftführerin im VfL Stenum. Und auch Sohn Kristian (25) spielt seit seinem vierten Lebensjahr im Verein Fußball.

Abends geht es dann mehrmals pro Woche zum Training Bruns ist heute noch aktiver Spieler und Co-Trainer der Herren , anschließend wieder an den PC. Und wenn er an den Wochenenden nicht selbst auf dem Platz steht, sieht sich Bruns Spiele der Jugend an, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Ans Aufhören denkt er nicht. Im Gegenteil: Seinen Job will er auf 30 Stunden pro Woche reduzieren, um mehr Zeit für seinen VfL zu haben. Das Zusammensein mit Jüngeren, Siege und Aufstiege der Mannschaften sowie Erfolgserlebnisse der Jugendlichen "sowas lässt einen die Arbeit ganz schnell vergessen".

Aufrufe: 021.1.2017, 08:45 Uhr
Sonja KlankeAutor