2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Nicht sattelfest, aber erfolgreich: Nach dem 3:1-Sieg gegen Dreetz haben die Dabergotzer einen weiteren Dreier eingefahren. Beim TSV Wustrau setzten sich Martin Jahn (hier vorn im Bild) und Co. jedoch eher glücklich mit 4:1 durch. Foto: Matthias Haack
Nicht sattelfest, aber erfolgreich: Nach dem 3:1-Sieg gegen Dreetz haben die Dabergotzer einen weiteren Dreier eingefahren. Beim TSV Wustrau setzten sich Martin Jahn (hier vorn im Bild) und Co. jedoch eher glücklich mit 4:1 durch. Foto: Matthias Haack

Dabergotz triumphiert ohne Glanz

Trainer Christoph Sperberg spricht von glücklichem Sieg in Wustrau | Kyritz plant schon für die Landesklasse | Fehlstart der Maulwürfe gegen Hansa Wittstock II

Der SV Rot-Weiß Kyritz ist mit einem souveränen 3:0-Erfolg in Blumenthal in die Rückrunde gestartet. Trainer Ronny Krapat zeigt sich überaus zufrieden über die Art und Weise, wie sein Team diese Aufgabe gelöst hat. Beim Spitzenreiter werden die Planungen für die Landesklasse intensiviert.

Beim Erfolg gegen die defensiv eingestellten Blumenthaler trat mit Danny Blessin ein Sommer-Zugang aus Demerthin als Doppeltorschütze in Erscheinung. Der 21-Jährige wirbelte über den linken Flügel. In der zweiten Halbzeit netzte er dann zweimal ein, zuvor hatte bereits Sven Streese die Führung besorgt. Krapat: „Die Tore waren längst überfällig. Wir hatten die Partie total im Griff.“ Zur Pause hieß es jedoch 0:0. Aber die Kyritzer behielten die Ruhe, spielten weiter druckvoll nach vorn und erlösten schließlich ihren Coach. „Ich war vor dem Spiel optimistisch, dass wir erfolgreich in die Rückrunde starten werden, wegen der starken Auftritte in den Vorbereitungsspielen. Aber man weiß ja trotzdem nie so richtig, wo man steht“, so ein überaus zufriedener Coach Krapat nach dem Sieg.

In den kommenden Wochen wollen die Rot-Weißen gänzlich den Weg gen Landesklasse ebnen. Mit Putlitz und Schönberg sind laut Krapat nun erst einmal zwei „Pflichtaufgaben“ siegreich zu lösen. Am 9. April steht dann das Duell gegen Verfolger Eintracht Alt Ruppin im Waldstadion an. Krapat: „Vielleicht fällt an diesem Tag schon eine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft.“ In jedem Fall „liebäugeln“ die Kyritzer schon jetzt mit dem Landesklasse-Aufstieg. „So lautet das Ziel.“ Für diesen Fall will Krapat den Kader aufrüsten. „Wir müssen ihn aufstocken.“ Klar ist bereits, dass Sturm-Talent Alexander Pörschke aufrückt. „Ein Riesentalent“, sagt Krapat. Sollte die Knatterstädter frühzeitig Planungssicherheit haben, dürfte das auch die Gespräche mit weiteren potenziellen Zugängen für die Landesklasse erleichtern.

Eine Liga tiefer, in der Kreisliga, machte derweil der TuS Dabergotz weiter an Boden gut in der Tabelle – jetzt schon Rang acht. Beim TSV Wustrau, immerhin Tabellendritter, siegten die Mannen von Trainerduo Silvano Fiore und Christoph Sperberg mit 4:1. Und Letztgenannter sagt: „Unser Sieg war eigentlich nicht verdient.“ Wieso das? Sperberg sah eine „katastrophale erste Halbzeit“ seiner Schützlinge. „Wir hatten richtig Glück.“

Die frühe Führung (4.) durch Ramon Czichon gab keine Sicherheit. Der TuS-Coach sah vor allem eine wackelige Defensive. „Eigentlich war es zuletzt noch so, dass wir hinten stabil standen und es vorne schleifen ließen. Momentan sind wir vorn richtig gut dabei, machen aber hinten haarsträubende Fehler.“ Jedoch wusste Wustrau die Nachlässigkeiten nur einmal in Person von Timo Maurer zu nutzen (1:1/33.). In der Halbzeit gab es dann laut Sperberg erst einmal ein Donnerwetter. Der Wachrüttler zeigte Wirkung. Im zweiten Durchgang spielte Dabergotz zwar nicht brillant, hatte die Partie nach der erneuten Führung (49.) aber im Griff.

Ein „glasklarer Elfmeter“, so Sperberg, brachte aber erst spät die Entscheidung. In der 88. Minute brachte der bereits umkurvte TSV-Torwart Max Döbbelin TuS-Angreifer Michael Schütt zu Fall. Und sah die Gelbe Karte. Sperberg: „Da hat der Wustrauer Glück, man hätte auch Rot geben können.“ Das verneint Schiedsrichter Andreas Dommer (Karwesee): „Das Foul passierte im Kampf um den Ball. Der Wustrauer Torwart hechtete zum Ball, der Dabergotzer Angreifer spitzelte die Kugel einen Tick früher weg. Der Schlussmann hat sich einfach vergriffen.“ Für Dommer daher ein gelbwürdiges Foul.

Insgesamt musste er elfmal die Gelbe Karten zücken. In dieser Kategorie gewann Wustrau mit 6:5. „Aber es war kein unfaires Spiel“, betonte TuS-Coch Sperberg. Das bestätigte auch Schiri Dommer.

Mit dem Schlusspfiff erhöhte Winter-Zugang Daven Mohr auf 4:1. Der Flügelflitzer hatte eine Woche zuvor schon im vorgezogenen Rückrundenspiel (3:1) gegen den SV Dreetz dreifach getroffen. Der Zugang aus Lindow passt perfekt ins das Dabergotzer Offensivkonzept und den Drei-Mann-Sturm Michael Schütt (rechts), Ramon Czichon (zentral) und Daven Mohr (links).

Derweil legten die RSV Maulwürfe ohne Neu-Coach Sebastian Stendel, aber mit zahlreichen Verstärkungen einen Fehlstart zum Rückrundenauftakt in der 1. Kreisklasse hin. Mit 3:8 ging die Heimpartie gegen Hansa Wittstock II verloren. Coach Stendel, der entschuldigt nicht vor Ort war, hätte sich wohl des Öfteren die Haare gerauft, weil seine Schützlinge den Gegner mit allzu vielen Nachlässigkeiten förmlich zum Toreschießen einluden. Vor allem Ansumana Ceesay stellte die RSV-Defensive an diesem Tag vor unlösbare Probleme. Meist mit einem langen Ball geschickt, war der wieselflinke Angreifer nicht zu greifen. Ceesay erzielte drei Treffer.

Aber selbst nach dem zwischenzeitlichen 2:5-Rückstand (71.) hatten die Hausherren laut Kicker Falk Wunderlich „die Möglichkeiten, um auf 4:5 zu verkürzen. Nur nutzen wir die nicht.“ Hintenraus sei den Maulis dann ein wenig die Luft ausgegangen. Wunderlich: „Diese Niederlage hätte nicht sein müssen, und schon gar nicht in dieser Höhe.“

Aufrufe: 014.3.2017, 13:28 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor