2024-04-16T09:15:35.043Z

Der Spieltag
Die D/A-Stürmer treffen derzeit aus allen Lagen: Danny-Torben Kühn (links) und Alexander Neumann.
Die D/A-Stürmer treffen derzeit aus allen Lagen: Danny-Torben Kühn (links) und Alexander Neumann.

D/A-Stürmer im Höhenflug

Drochtersen/Assel gewinnt in Havelse das vierte Mal in Folge.

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Die Fußballer der SV Drochtersen/Assel haben in der Regionalliga Nord den vierten Sieg in Folge eingefahren. Am Sonntag gewann die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen vor 427 Zuschauern beim TSV Havelse mit 3:1 (0:0) und behauptet damit Platz sechs in der Tabelle. „Wir fühlen uns wohl, wo wir jetzt stehen, weit weg von den Abstiegsplätzen. Es gibt keine negativen Gedanken“, sagt der überglückliche und von der Spielweise seiner Mannschaft begeisterte Maaßen nach dem Abpfiff.

Die Kehdinger sind nun endgültig in der Regionalliga angekommen. Der Aufsteiger überzeugt auf eigenem Rasen und in der Fremde. Die Liga reibt sich verwundert die Augen. Lob für die Spielweise der SV D/A gab es von den Gegnern seit dem ersten Spieltag. Jetzt stimmen seit vier Wochen auch die Ergebnisse. Drochtersen schwimmt auf einer Welle der Euphorie. „Aber wir werden nicht großkotzig und bleiben bodenständig“, verspricht der Trainer. Genießen würden seine Spieler diesen Lauf, aber im Training keineswegs weniger arbeiten.

Die erste Halbzeit in Havelse verlief recht ausgeglichen mit leichten Vorteilen auf D/A-Seite. Nach einem Foul an Henry Sung im Strafraum blieb in der 24. Minute der Elfmeterpfiff aus. Sung spielte überragend und gewann all seine Zweikämpfe. Den ersten echten Warnschuss auf das Havelser Tor gab Drochtersens Stefan Wolk eine Minute vor der Halbzeit aus gut 25 Metern ab. Der Ball streifte ganz knapp am Tor vorbei.

In der 57. Minute erzielte Danny-Torben Kühn sein erstes Regionalliga-Tor nach Vorarbeit seines erneut stark spielenden Sturmpartners Alexander Neumann. Einen Dämpfer musste D/A in der 59. Minute hinnehmen, als Denis Wolf mit der ersten TSV-Chance den Ausgleich markierte. Drochtersens Kapitän Sören Behrmann verfehlte die Hereingabe, Wolf ließ Patrick Siefkes keine Abwehrmöglichkeit. Das sollte die einzige Chance der Gastgeber bleiben. Die Kehdinger reagierten keineswegs geschockt auf den schnellen Gegentreffer, sondern stellten fast postwendend die alten Kräfteverhältnisse wieder her. Und wie.

Florian Nagel vollendete in der 61. Minute eine geniale Freistoßvariante zur 2:1-Führung. Oliver Ioannou schoss den Ball butterweich über die Havelser Mauer in die Füße von Neumann. Dessen Pass fand bei Nagel einen dankbaren Abnehmer. Nach dem Tor brachen die gesamte Mannschaft und die 40 mitgereisten Zuschauer in kollektiven Jubel aus. Erst am Freitag zuvor während des Abschlusstrainings studierte D/A die erfolgbringende Freistoßvariante ein. Maaßen ließ die Kombination von seiner Startelf einmal üben, ohne dass die Reservespieler in der Verteidigung die Details kannten. Es klappte auf Anhieb im Training und am Sonntag im Spiel. „Dass wir zuletzt zu wenig aus unseren Freistößen gemacht haben, war unser Manko“, sagt der Vereinsvorsitzende Rigo Gooßen. Am Sonntag gingen Gooßen in der Bewertung der Mannschaft die Superlative aus. Der vierte Sieg in Folge bereite Appetit auf mehr. Am kommenden Freitag um 19.30 Uhr empfängt die Spielvereinigung die zweite Mannschaft des FC St. Pauli im Kehdinger Stadion.

Alexander Neumann krönte seine starke Leistung gegen Havelse mit seinem fünften Tor im vierten Spiel hintereinander. In der 85. Minute hatte Florian Nagel den Ball forsch erobert und Neumann den Weg bereitet. Das 3:1 war die Entscheidung. Der zuvor für Kühn eingewechselte Jasper Gooßen hätte kurz vor dem Schlusspfiff sogar noch das 4:1 erzielen können.

Neben Henry Sung lobte Rigo Gooßen vor allem seinen Stürmer. „Ich bin ein Neumanner“, sagt der Vereinschef und outete sich als Fan. Die Zeit für Neumann sei gekommen. Seit Wochen spielt der Torjäger auf höchstem Regionalliga-Niveau. Von Typen wie Sung und Neumann werde das Team angetrieben.

TSV Havelse - SV Drochtersen/A. 1:3

Die Statistik

Tore: 0:1 (57.) Kühn, 1:1 (59.) Wolf, 1:2 (61.) Nagel, 1:3 (85.) Neumann
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Mau, Behrmann, Johrden, Grahle, Nagel (85. Ingreso), Wolk, Ioannou, Sung (81. Brunsch), Neumann, Kühn (73. J. Gooßen).
Zuschauer: 427

PLUS & MINUS
Henry Sung gewinnt all seine Zweikämpfe

Die Stürmertore: Die D/A-Stürmer erleben gerade einen Höhenflug. Alexander Neumann hat ja schon länger wieder getroffen. Danny-Torben Kühn beendete jetzt seine Torflaute.
Die Zweikämpfe: Die Kehdinger rackerten und gewannen die meisten Zweikämpfe. Eine überragende Bilanz weist Henry Sung auf – 100 Prozent.
Die Ruhe: Drochtersen lässt sich durch ein Gegentor nicht aus der Ruhe bringen und schlägt sofort zurück. Das 2:1 gegen Havelse fällt nur zwei Minuten nach dem Gegentor.
Kein Haar in der Suppe: Wenn ein Aufsteiger viermal in Folge gewinnt und dabei so überzeugend spielt, gibt es kein Minus. D/A schwimmt auf einer Erfolgswelle. (db)

Aufrufe: 027.9.2015, 23:13 Uhr
TAGEBLATT/Daniel BerlinAutor