2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Meikel Klee (Mitte) kämpft sich durch den Kehdinger Regen.  Fotos Berlin
Meikel Klee (Mitte) kämpft sich durch den Kehdinger Regen. Fotos Berlin

D/A startet durch: Mit neuen Reizen ins neue Jahr

Diverse Testspiele sorgen für Abwechslung

Die Fußballer des Regionalligisten SV Drochtersen/Assel sind am Montagabend in die Vorbereitung nach der Winterpause gestartet.Trainer Enrico Maaßen hat eine Menge neuer Ideen für die verbleibenden 14 Spiele, die am 14. Februar in Hildesheim beginnen.

Maaßen steckt in einer Zwickmühle. Er sagt, er könnte „den Stiefel weiterspielen, der D/A bislang die 36 Punkte beschert“ hat. Maaßen will die Spieler und die Mannschaft aber weiter entwickeln. „Das Team schreit nach Veränderung“, sagt der Trainer. Er werde neue taktische Reize setzen. Das sei der nächste und nötige Schritt.

Am Montagabend gewöhnten sich die Spieler der SV Drochtersen/Assel zunächst wieder an den Ball. Die beiden Neuzugänge, Kevin Krottke und Nikola Serra von Hannover 96 II, debütierten im Kreis des arrivierten Kaders. Das Anschwitzen nach der Winterpause diente dazu, den Puls erstmals wieder hochzuschrauben. Bereits am heutigen Dienstag geben die Spieler Vollgas bei diversen Leistungstests. In der ersten Woche steht die Grundlagen-Ausdauer auf dem Trainingsplan. Schon in der nächsten Woche steigt Maaßen in alle Facetten seines Trainings ein. Die Kehdinger bestreiten bis zum 7. Februar sechs Testspiele.

Das erste Training nach Weihnachten und dem Jahreswechsel nutzte Maaßen für einen Rückblick auf die ersten 20 Saisonspiele. 36 Punkte, zehn Siege, sechs Unentschieden, vier Niederlagen, Tabellenplatz vier. Viel zu meckern hatte der Erfolgstrainer hinter verschlossenen Türen in der Umkleidekabine im Kehdinger Stadion nicht, und wenn, dann auf recht hohem Niveau. Maaßen erklärte seinen Spielern seine persönlichen Ziele für die Restspielzeit. Der Tabellenplatz am Ende der Saison ist für Maaßen zweitrangig. Er fordert Konstanz, er fordert, dass sich seine Spieler „Woche für Woche reinhauen“, dass sie sich menschlich und fußballerisch weiterentwickeln und jedes Spiel als das Spiel ansehen. Im Blick hat der Coach zudem das Pokal-Halbfinale am 26. März beim VfB Oldenburg. Mit einem Sieg und dem Erreichen des Endspiels würde D/A die erste Runde des DFB-Pokals in der Saison 2016/2017 buchen. „Das wäre sensationell“, sagt Maaßen.

Die jüngsten Erfolge des Aufsteigers, der von fast allen Trainern in der Nordstaffel als das Überraschungsteam der Regionalliga angesehen wird, weckt neue Ansprüche. Bei den Fans und bei den Spielern selbst. „Es besteht die Gefahr der Leichtsinnigkeit, der Arroganz und die Demut zu verlieren“, sagt Maaßen. Seine Aufgabe ist es, Allüren im Keim zu ersticken. Die Team-Chemie habe D/A als Mannschaft stark gemacht. Das soll so bleiben.

Einen Film zum Trainingsauftakt gibt es unter www.tageblatt.de

Die Testspiele

17. Januar, 13 Uhr: Victoria Hamburg (Oberliga, Auswärtsspiel)
23. Januar, 13 Uhr: FC Schönberg (Regionalliga Nordost, A)
27. Januar, 19.30 Uhr: Bremer SV (Oberliga, A)
30. Januar, 14 Uhr: SV Curslack-Neuengamme (Oberliga, A)
02. Februar, 19.30 Uhr: TB Uphusen (Oberliga, Heimspiel)
07. Februar, 14 Uhr: Concordia Hamburg (Oberliga, H)

Serra will in die Startelf

Passend sei das Angebot von D/A gekommen, sagt der Neuzugang von Hannover 96 II, Nikola Serra. Bei seinem ehemaligen Verein spielte Serra in der Defensive keine Rolle mehr. In den vergangenen elf Spielen saß Serra entweder auf der Bank oder stand nicht im Kader. Bei der 0:1-Niederlage der 96er in Drochtersen am 18. September spielte er das letzte Mal. Sieben Minuten durfte er damals Kehdinger Rasen betreten. Ihm gefielen die nach Fußball verrückten Menschen in der Region. Drei Angebote von zwei Regionalligisten und einem Drittligisten schlug der 21-Jährige aus und entschied sich für D/A. Zwei Tage trainierte er in Drochtersen auf Probe. „Das Team und die schöne Gegend haben mich überzeugt. Ich fühlte mich wie zu Hause“, sagt Serra, der in Hannover geboren wurde, aber auf dem Land bei Barsinghausen aufwuchs. Serra freut sich auf die neuen Aufgaben. „Hier herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf, in dem jeder seine Chance bekommt“, sagt er. Als Innenverteidiger oder Sechser im defensiven Mittelfeld buhlt Serra mit Spielern wie Thomas Johrden, Kapitän Sören Behrmann oder Stefan Wolk um einen Stammplatz. Die erste Elf hat Serra längst anvisiert. Mit D/A peilt der Neuzugang die Qualifikation für den DFB-Pokal an. „Und in der Liga oben dran zu bleiben, ist auch nicht so verkehrt.“

Krottke will knipsen

Freitag trafen sich die D/A-Spieler zum Mannschaftsabend. Der Neuzugang von Hannover 96 II, Kevin Krottke, setzte sich entgegen seiner zurückhaltenden Natur in die Mitte. Er fühlte sich wohl mittendrin, sagt Krottke. In lockerer Atmosphäre haben sich alle Spieler vorgestellt und viel Privates erzählt. Das erleichtert den Neustart in Drochtersen. In Hannover lief es für den 20-jährigen Stürmer nicht mehr so, wie er sich das vorstellte. Einige Wochen plagte er sich mit einer Verletzung herum, stand an einigen Wochenenden nicht im Kader und kam auf neun Einsätze, in denen er kein Tor erzielte. „Ich war offen für Gespräche“, sagt Krottke, der in der Vorsaison, seiner ersten in der Regionalliga, sechs Treffer markierte und einst als A-Jugendlicher die Torschützenliste der Bundesliga anführte. Die Gespräche mit D/A-Trainer Enrico Maaßen wurden immer detaillierter und nach einem Besuch in Drochtersen zwischen Weihnachten und Neujahr war Krottke überzeugt. „Ich habe es nicht bereut“, sagt er. Maaßen gewährt seinem Stürmer Zeit für den Neuanfang. Krottke verfolgt dagegen ambitionierte Ziele. „Ich möchte in die Startelf. Ich möchte mich durchsetzen“, sagt er. „Und so viel wie möglich knipsen.“ Den Torriecher hat Krottke, der an der Fern-Universität in Wismar Sportmanagement studiert. In Langenhagen, Dortmund und Hannover lernte er, wo er als Mittelstürmer zu stehen hat. Für D/A ginge nach oben noch alles. Acht Punkte beträgt der Rückstand auf den VfB Oldenburg. Krottke gibt sich selbstbewusst: „Wir müssen uns vor keinem Gegner verstecken.“

Aufrufe: 011.1.2016, 21:11 Uhr
Tageblatt / Daniel BerlinAutor